Mervyn geleitete Graves und sein Gefolge zur Eingangstür, danach zog er sich nachdenklich in seinen gemütlichen Stuhl vor den Kamin zurück. Das Feuer, das darin loderte, leuchtete nicht in dem üblichen Farbenspiel aus rot und gelb, sondern grün, da es von Magie entfacht worden war. Mervyn fand die grünen Tänze der Flammen schöner und interessanter als die Gewöhnlichen, wie es die Menschen haben. Nicht das er etwas gegen die Menschheit hätte, aber er konnte es nicht ausstehen, dass nur ihnen zugelassen war, die Herrschaft eines Planeten zu haben, obwohl die magischen Wesen diese Galaxie vor ihnen besiedelt hatten. Erst zweitausend Jahre später entwickelten sich die Menschen, doch bald darauf wurden sie, wie es vorauszusehen war, eifersüchtig auf die Künste und Fähigkeiten der Geschöpfe und begannen diese zu jagen und verfolgen. Man experimentierte an ihnen herum und versuchte, menschliche Zellen mit übersinnlichen Zellen zu verbinden – dies gelang jedoch kaum jemandem. Die Testobjekte erkrankten an verschiedensten Säuchen und erlitten einen qualvollen Tod.
Magische Wesen waren dem Ausrotten dementsprechend nahe und versteckten sich auf kaputten, kaum bewohnten Planeten außerhalb der Galaxie.
Erst knappe vierhundert Jahre später wurde ein Pakt zwischen Menschen und Geschöpfen geschlossen, der die Jagd auf jene untersagte und ihnen jegliche Rechte in der Politik und den Geschehnissen in der Galaxie teilhaben ließ.
Mervyn seufzte. Wieder einmal machte er sich zu viele Gedanken über Irrelevantes. Er schnippte, darauf erschienen Pergament und Feder vor ihm. Er verzog sein Gesicht zu einer Grimasse des Denkens, die ihm eine Falte zwischen die Augenbrauen bescherte und ihn somit um weitere zehn Jahre älter aussehen ließ.
„Notiere, was ich dir sage!", befahl er der Feder, ehe er aufstand und sich in sein Arbeitszimmer begab.
„Aus diesem Raum brauche ich Pergament, Feder, Tinte, mein Zauberbuch und noch den Band mit Graves Rekruten. Ach, und mach eine Notiz zu letzteren zwei, dass ein Verkleinerungszauber daraufgelegt werden soll"
Das Gleiche machte Mervyn mit fast all seinen Räumen, inklusive der Waffenkammer, in der er sämtliche Zaubertränke und Relikte gebunkert hatte.
Als er mit seiner Liste zufrieden war, übergab er sie einem seiner Knechte, sodass dieser alles für ihn einpacken konnte. Das einzige, das er selbst einpackte, waren eintausend silberne Yelts. Mit dieser Summe an Geld würde er einige Monate auskommen.
Yelts, die Währung in Adrogan, waren Münzen mit einem Edelstein in der Mitte und in verschiedenen Ausführungen erhalten:
Es gab die goldenen Münzen mit einem Saphir in der Mitte. Das waren die seltensten und kostbarsten aller Geldstücke, meist besaßen diese nur der Adel.
Die Mittelschicht, also Geistliche oder reiche Kaufleute, handelte mit Silbermünzen, die einen Sugilith mittig eingearbeitet hatten.
Der Großteil der Bevölkerung jedoch bekam die oben genannten Münzen kaum zu sehen, da sie fast ausschließlich mit Kupfermünzen arbeiteten, in denen ein Bernstein verarbeitet war.
Mervyn selbst hatte das Glück, zu der Mittelschicht zu gehören, da er durch illegale Aufträge viel Geld verdiente. Ja, er war so etwas wie ein Auftragsmörder mit Zauberkräften.
Mittlerweile war es finster geworden und der Knappe kam mit der kleinen Tasche, auf die ein Vergrößerungszauber gesprochen worden war, sodass alles hineinpasste. Mervyn zog mit einer schnellen Handbewegung das Säckchen voll Münzen zu und gab es in den Sack hinein, ehe er ihn sich um die Schulter warf und seinem Knappen eine Hand auf die linke Schulter legte und sagte: „Wenn ich nicht zurückkomme, bis sich der Himmel schwarz färbt und alles zu brennen anfängt, holst du meine neun Kinder von ihren Häusern ab und geleitest sie in den Schutzraum. Du und drei weitere Angestellte deiner Wahl dürfen ebenfalls dort hinein. Es ist zwar eine geringe Chance zu überleben, aber trotzdem einen Versuch wert"
Der junge Mann nickte seinem Herr entgegen und Mervyn nahm seine Hand von ihm. Er warf seinen Kopf in den Nacken und seine Augen begannen grün zu leuchten, dann sprach er mit lauter Stimme deutlich den Namen „Noenope!" und hob seine Hand. Er zeichnete einen Kreis mit seiner Handfläche in die Luft. Sobald dieser geschlossen war, strahlten grüne Funken auf und der Kreis zeigte den Planeten Noenope. Die Kraft Portale zwischen den Welten zu öffnen, bekamen nicht viele Zauberer zu gute. Es beansprucht Seele und Körper und nur ein starker Geist kann dem standhalten.
Mervyn schnaufte, ehe er durch das Portal stieg und jenes sich hinter ihm wieder Schloss.
„Nun beginnt die Suche", flüsterte Mervyn, als er auf einem Berg von Noenope stand und auf die riesige Stadt hinabblickte.
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So, jetzt endlich geht es mit der richtigen Story los!Es tut mir wirklich leid, das die ersten Kapitel soooo langweilig und mit zuuuuu vieler Information vollgepackt waren.
Hoffe, ihr lest trotzdem weiter, und gebt mir in den Kommentaren Feedback ;)
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THE STORY OF HELLISH FIRE
FantasyJill ist eine wilde, geschickte und junge Elfe, die in den endlosen Wäldern von Giungla, einem unbedeutenden Planeten der Galaxie Adrogan beheimatet ist. Eines Tages jedoch wird sie von einer Gruppe magischer Wesen aufgesucht und ihr wird ein Angebo...