Zweites Kapitel - „Tue es für mich, bitte."

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Zweites Kapitel - „Tue es für mich, bitte."





Nach dem ich meine Chefin telefonisch angebettelt habe, mir die nächsten Tage frei zu geben, wobei sie nur sehr widerwillig eingewilligt hat, beginne ich wie wild irgendwelche Klamotten und Sachen in meine Reisetasche zu werfen.
Meine Finger zittern heftig dabei.


Ich bin nervös, mein Herz rast wild. Mein Atem geht schwer. Ich kriege Panik.
Erst als mein Dad hereinkommt, sehe ich auf.

„Was ist denn los?"

„Irgendetwas stimmt nicht mit James.", sage ich und streiche mir die dunklen Haare aus dem Gesicht.

Ich bin völlig ruhelos.

„Alice...", sagt er deutlich, als ich weiter Sachen in meine Tasche pfeffere.

Ich bin so versessen darauf, das ich meinen Vater kaum Beachtung schenke. Schnell ziehe ich den Reißverschluss zu, brauche jedoch mehrere Anläufe, da das Zittern meiner Finger kein Ende nehmen will.

„Alice, hey!"

Dad steht direkt vor mir und greift nach meiner Hand.
Beruhigend drückt er sie. Mit großen Augen sehe ich ihm entgegen.

„Atme durch..."

Leicht schüttle ich den Kopf, ehe ich tief ein und aus atme.

„Es ist alles in Ordnung.", versucht er mich zu beschwichtigen.

„Nein.", murmle ich.


„Ich...ich habe so Angst um ihn...Dad."

Das schwere Schlucken bleibt mir beinahe im Halse stecken.


„Ganz ruhig..."

Kurz und fest nimmt er mich in den Arm.

„So schlimm wird es schon nicht sein."

Dennoch fühle ich mich unbeholfen und vor allem bedrückt.
Ich habe keinen blassen Schimmer, wie ich ich überhaupt verhalten soll.

„Ich hoffe, es ist okay, dass ich so überstürzt aufbreche.", sage ich.

„Es tut mir leid, okay, Dad?"

Sanft, jedoch auch besorgt lächelnd, nickt er.

„Das ist es. Du bist erwachsen, aber pass auf dich auf, Kleines."

Ich zwinge mich ebenfalls zu einem Lächeln, spüre jedoch sofort die Tränen in meinen Augen brennen.

„Danke."



Ich zwinge mich, möglichst ruhig zu bleiben, doch ich sitze wie auf heißen Kohlen. Die gesamte, verdammte Zeit.
Selbst als ich eigentlich entspannt mit meinem Vater zu Abend essen sollte, kriege ich keinen Bissen herunter.
Ich sorge mich um Bucky.
Natürlich tue ich das.

Ich kann nichts essen, denn ich fühle mich, als müsste ich mich übergeben.
Selbst wenn wir die letzten drei Jahre getrennt voneinander verbracht haben, konnte ich nie aufhören, an ihn z denken.
Ich habe ihn so sehr vermisst, das es geschmerzt hat.

„Iss bitte ein wenig, Alice.", meint mein Dad, mich einfühlsam ansehend.

„Ich kann nicht...", murmle ich.

In The End  | Infinity War [#2] ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt