Fünftes Kapitel - Verdammt schwierig

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Fünftes Kapitel – Verdammt schwierig





„James!", stoße ich atemlos hervor.

Flehend sehe ich ihm in die ausdruckslosen, verlassenen blauen Augen.
Doch sein Blick wird nur fester und fester.
Er scheint einen Aussetzer zu haben.
Ich strample und will nach ihm treten, aber sonderlich viel kriege ich dabei sind auf die Reihe. Bucky ist zu stark.

Die Luft zum Atmen wird immer dünner und dünner.
Bis ich es schließlich doch schaffe, ihm mit aller Kraft einen harten Tritt zu verpassen. Seine Hand lockert sich zumindest etwas, weswegen ich die Möglichkeit bekomme, japsend nach ihm zu schlagen, ihn von mir wegzustoßen.

„James, verdammt!", keuche ich.


Seine Kraft ist nicht unbedingt weniger geworfen in den letzten drei Jahren und das obwohl er nicht mal mehr seinen Metallarm hat.
Auch mit einem Arm ist er stark genug, um mich quer durch den Raum zu schleudern. Mein Herz rast.
Ich kollidiere hart mit der Kommode, schlage mir den Kopf schmerzhaft an.
Heißer Schmerz durchzuckt mich.
Mir wird schummerig vor Augen.
Ich stöhne auf.


Rasch setze ich mich auf, als mir nicht mehr schwarz vor Augen ist, will nur irgendwie von ihm wegkommen, doch es geht nicht.
Sofort setzt er mir nach.

„Hör auf, bitte...", sage ich mit kratziger Stimme.

Er ist nicht er selbst.
Das sehe ich in seinen Augen.

Außerdem spricht er kein einziges Wort mit mir.
Ich sehe ihn so, wie schon seit Jahren nicht mehr.

Ich schlucke schwer.

Mein Herz rast.
Trotz des Adrenalins, was mich im Moment stärker macht, durchzuckt mich der brennende Schmerz meines Kopfes wie Feuer.
Wankend komme ich auf die Beine.
Statt mich abwehrend auf ihn zur stürzend, visiere ich die Tür an, doch er reißt mich grob zurück.

„Nein...", kommt es fast wimmernd von mir.

Ich kann kaum Atmen. Ich zittere. Mir ist schwindlig.

„Bucky..."

Als er nach mir schlägt, weiche ich ihm schnell aus.
Mit all meiner Kraft stoße ich ihn von mir weg.

Und dann, als es völlig aussichtslos aussieht und ich mich nicht mehr körperlich wehren kann, schließe ich die Augen.
Tief atme ich durch. Ich sammle all meine Konzentration und richte sie auf ihn. Das Gesicht verziehe ich, als mich unglaubliche Hitze durchströmt.

Gerade als James mich zu greifen bekommt und mich unter sich drückt, drehen sich seine Augäpfel nach hinten. Man sieht nur noch das Weiße.
Ohnmächtig fällt er auf mich.
Ich atme laut ein und aus Keuchend.
Schweiß steht mir auf der Stirn. Mein Herz hämmert wie verrückt.

Das ist gerade so gut gegangen, denke ich.

Auch wenn ich das getan habe, was ich nie wieder tun wollte; meine Kräfte zu benutzen.

Ich schiebe James schweren Körper mit meiner letzten Kraft von mir herunter, ehe ich schwankend auf die Beine komme.
Meine Hand wandert zu meinem pochendem Schädel. Feuchtes, warmes Blut benetzt meine Finger. Langsam aber sicher läuft es mir in die Stirn.

Mit trauriger jedoch noch immer schockierter Miene sehe ich auf Bucky hinab.
Seine Brust hebt und senkt sich langsam.
Den Gang halb herunter stolpernd, halb rennend herunter stürzend, geht mein Verstand ganz durcheinander.

In The End  | Infinity War [#2] ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt