Immer am Essen

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"Schätzchen, wach auf!"

Die liebliche Stimme Annalenas, die an mein Ohr dringt, holt mich aus meinem Schlaf. Als ich die Augen öffne, sitzt sie im Schneidersitz neben mir und ist bereits angezogen und geschminkt. Wartend aber geduldig blickt sie mich an, bis sie mir die Decke wegzieht, weil ich liegen bleibe, ich bin kein Morgenmensch.

"Ach, komm, ich hab' dir Kaffee und Frühstück gemacht."

Langsam richte ich mich auf und reibe mir verschlafen die Augen, ich setze mir dann meine Brille auf, die ich gestern auf den Nachttisch gelegt habe. Annalena kichert leise, aber laut genug, sodass ich es höre. Vermutlich ist es wegen meinen Haaren, sie sehen morgens grausam aus.

"Geh erstmal ins Bad, ich warte unten."

Sie küsst mich auf die Wange und verschwindet dann aus dem Zimmer. Ich stehe nun auf, gehe an meinen Rucksack und hole mir frische Klamotten und meine Kosmetik, mit was ich dann ins Bad verschwinde.

Fertig umgezogen und geschminkt begebe ich mich zurück in ihr Zimmer und packe die Sachen wieder in den Rucksack. Annalenas Top lege ich ihr auf ihr Bett, nachdem ich es gemacht habe, weil es das Mindeste ist.

Gelassen gehe ich die Treppen hinunter und finde meine Freundin in der Küche auf einen Barhocker sitzend, gegenüber lasse ich mich nieder. Grinsend schiebt sie mir eine Tasse Kaffee unter die Nase, sie ist warm und dampft. Ich nehme einen Schluck, der Kaffee schmeckt gut. 

Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass Heißer besser schmeckt als kalter Kaffee.

Dann steht sie auf, geht an die Theke und stellt mir einen Teller mit einem Sandwich darauf hin. Es scheint mit Schinken, Salat, Tomaten und Käse belegt und eine weiße Soße läuft an den Seiten raus, ich blicke sie fragend und leicht besorgt an.

"Keine Sorge, das ist nur Joghurtdressing. Ich weiß, dass du keine Mayonnaise magst."

"Ach, du bist die Beste."

Lächelnd beiße ich in das Sandwich, welches außergewöhnlich lecker ist und ich es deshalb genieße. Annalena setzt sich wieder und blickt mich verliebt an, womit sie mich zum Grinsen bringt.

Als ich fertig bin, stehe ich auf und räume selbstverständlich meinen Teller und meine ausgetrunkene Kaffeetasse in die Spülmaschine.

Ich blicke nun auf die Uhr, die über der Tür hängt, es ist bereits nach halb 12 Uhr, ich bin sicherlich kein Frühaufsteher, sondern ein Morgenmuffel. Annalena würde ich es sogar zutrauen, dass sie schon Joggen gewesen ist.

"Und was machen wir jetzt?", frage ich sie und lege meine Hände auf ihre Hüfte. Etwas amüsiert grinst sie mich an und legt eine Hand auf meine Wange, bevor sie mich an sich heran zieht und mich sanft und gefühlvoll küsst. Sie berührt meine Lippen nur leicht und zart, aber es reicht aus, um mich wieder in diesen trance-ähnlichen Zustand von gestern zu versetzen.

Wir entfernen uns aber schnell wieder, da das Klingeln von Annalenas Handy die Stimmung zerstört hat. Sie zieht das weiße Smartphone aus ihrer Hosentasche, blickt kurz auf das Display und nimmt den Anruf dann entgegen.

"Was gibt's, Sofia? ... Dieses Wochenende? ... Doch, ich hab' sturmfrei. ... Wer würde denn alles kommen? ... Okay, gut, ich müsste dir und Chiara eh noch was erzählen. ... Ja, aber erst so ab vier. Muss vorher noch wohin. ... Okay, bis dann."

Dann einigen Minuten legt sie auf, seufzt und blickt mich mit einem Hundeblick an, das kann sie gut, da sie relative große und offene Augen hat. Ich blicke sie fragwürdig an und frage mich, was los ist, aber ich kann es schon ahnen.

"Sofia, Chiara, Sabrina, Anna und Mona kommen später vorbei, sie wollen einen Mädelsabend machen. Sofia und Chiara wollte ich das mit uns sagen. Ist das okay für dich? Glaub mir, das wird lustig."

Kalter Kaffee - GirlxGirl #LightAward17Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt