4. Kisses by letters

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Entschlossen griff er zu seiner wunderschönen, verzierten Feder.

Liebe Ginny,

Ich kann es nicht ertragen, von dir zurückgewiesen zu werden, da ich genau weiß, dass du mich genauso sehr begehrst, wie ich dich. Ich wünschte du würdest es dir eingestehen; du willst es. Du willst diese Aphäre. -Du willst mich.- diese drei Wörter erklären alles; ja, du willst mich und nein, du kannst es nicht zugeben weil du dir einredest, ich sei dein Feind. Aber hätte ich dich dann bei unserem ersten Treffen nicht töten müssen um zu beweisen, dass ich dein Feind bin? Hätte ich dich nicht entführen oder gar foltern sollen, damit dir klar werden konnte, dass ich dein Feind sein könnte?

Dein sorgevoller, nachdenklicher und besorgter SLM.

Wütend las sie diesen Brief nochmal durch. Natürlich wollte sie ihn, war aber immer noch nicht sicher. Tief im Inneren wusste sie, was sie zu tun hatte; sie musste -ohne jegliche Emotionen zu zeigen- eine Atwort schreiben. Die letzten Tage waren purer Horror für sie. Ginny begehrte Scorpius so unendlich, dass es manchmal wirklich wehtat. Es schmertzte ihr, ihn nicht hören zu können,  seine raue, sanfte, arrogante Stimme, seine Augen, welche so ausdruckslos wirkten, seine weichen Lippen, welche auf ihren eigenen lagen und sie in einen leidenschaftlichen Kuss einfingen. Sie vermisste alles an ihm, sogar seine Arroganz, denn in jener Nacht hatte sie so anziehend gewirkt. Ihre Wut war wie weggewischt, als sie an all die Sachen dachte, welche sie an ihm vermisste. Entschlossen, keine Emotionen zu zeigen, wenn sie schrieb ging sie zur Fensterbank und begann zu schreiben.

Lieber Scorpius,

Deine Worte schmeicheln mir kein Bisschen, ich finde sie eher abstoßend. Ich kann jedoch nichts gegen deine Wortwahl sagen, da sie -wie immer- vorzüglich war. Mir zu schmeicheln und mich dann wütend machen...... ist schon eine Leistung. Bin ich wirklich so leicht zu lesen? Drückt mein Gesicht, meine Augen so viel aus, als das du so unverschämt mit mir Spielchen treiben kannst? Und zu deiner Information; ein Feind muss einen nicht gleich töten, foltern oder entführen, es reicht wenn er einen mit Alkohol zuschüttet um dann mit einem im Bett zu landen. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass es nicht schön ist in den Armen des Feindes aufzuwachen, ungewollt mit ihm geschlafen zu haben......Ich empfinde dir gegenüber keinen Reiz, sondern nur Abstoßung und Verachtung deiner arroganten und falschen Art. Du kennst anscheinend keinen Unterschied zwischen Lust und Enttäuschung, da du dich daran immer abwechselst. Entscheide dich mal. Zeig dass du nicht ohne Grund volljährig bist -zeig mir den Mann, welchen ich deiner Meinug so begehre. Du hast erstaunlich viele Worte gebraucht, um mir zu sagen, dass du mich brauchst, dich nach mir sehnst, mich bis zum Abwinken begehrst, deine Lust nicht zurückhalten kannst und dich mit mir treffen willst. Von mir aus können wir uns morgen im 'drei Besen' treffen. Sobald es dunkel ist, erwarte ich dich dort. Kommen wir zum Schluss nochmal zu den Spielchen; spiele nie wieder mit mir, denn ich weiß wie man spielt und wenn du gedacht hast, dass du gewonnen hast, dann stehe ich hinter dir und flüstere dir ganz leise aber selbstbewust zu:" Game over."

Eine unbesorgte, lebensfrohe, fröhliche und glückliche

Ginny

Selbstzufrieden lehnte sich Scorpius nach hinten in die Lehne seines Schreibtischstuhls. Er hatte sie endlich genau da, wo er sie haben wollte. Sie war bereit sich mit ihm zu treffen. Obwohl sie sich sichtlich Mühe gegeben hatte, um ihre Emotionen nicht zu zeigen, konnte der junge Malfoy sie deutlich erkennen. Er hatte schon viel Erfahrung mit jungen Mädchen und deren Gedanken und Gefühle.

An meine süße, wütende Ginny,

Ich bin erstaunt, dass du auf mein Spielchen gekommen bist. Es hat nicht lange gedauert, ich war mir sicher, dass du erst später darauf kommen würdest. Das zeigt mal wieder wer deine Mutter ist. Du machst ihr wirklich Ehre. Du bist schön, klug, intelligent, wunderbar, attraktiv, errotisch und gut im Bett. Ich werde morgen, sobald die Sonne untergegangen ist, im 'drei Besen' in Hogsmeade sein. Sagmal was arbeitest du denn eigendlich? Warum in Hogwards?

Ein nachdenklicher und sehnsüchtiger
SLM

Als er endete, überlegte er kurz; was wenn sie ihn wirklich abstoßend fand, was wenn sie nicht nocheinmal mit ihm schlafen wollte? Paperlapap, sie wollte es, sonst hätte sie ihm keinen Termin angegeben. Aber was war, wenn sie jemanden fand, jemanden besseren als ihn? Was war, wenn sie durch richtige Liebe ihre Aphäre beendete? Liebe überstand viel, auch einen jungen Malfoy mit seinen verführungs-Künsten. Heftig wiedersprach er seiner inneren Stimme und widmete sich wieder seiner Zigarre. In jener Nacht saß der junge Mann noch lange einfach nur so da und starrte in die Flammen. Hin und wieder steckte er sich eine neue Zigarre an oder füllte sein Glas mit Feuerwhysky, welcher dann langsam und brennend seinen Rachen herunter rann. Schließlich schlief er mit dem halbleeren Glas ein, die Zigarre im Aschenbecher. 

Ginny erging es ähnlich; auch sie trank viel zu viel Feuerwhysky. Wie konnte es nur sein, dass er sie so im Griff hatte, sie so zu seinen Gunsten manipulieren konnte und dennoch ein wenig Willen von ihr kam? Wie konnte das sein? Waren sie füreinander bestimmt? Nein, das konnte nicht sein. Das schlimmste für Ginny war, dass sie mit niemandem darüber sprechen konnte. Doch, jetzt fiel ihr jemand ein. Langsam stand sie auf und schwankte zu dem kleinen Eulenkäfig. Sie nahm Shadow heraus und fing an ihn anzulollen." Weißt su was? Is hab keinen Bock mehr! Is will nist mehr in ser Hand von so einem aufgeblasenen Arsch sein. Is will dos nur ein normales Leben führen. Sein (dein) alter Herr is' ein Arsch!" Shadow sah sie an, legte den Kopf schief und gab ein klackerndes Geräusch von sich. Ginny sah das als:" du bist so arm." Aber sie hatte sich getäuscht,  denn Shadow nickte dann in Richtung Bett, stieß sich vom Boden ab, krallte sich in den Pullover von Ginny und zerrte sie zum Bett. Dort angekommen, ließ er wieder von ihr ab und flog zurück zu seinem Käfig, schlüpfte hinein und steckte seinen Kopf unter die Flügel. Auch Ginny machte sich nun bereit zum Schlafen; sie richtete den Kopfpolster und zog sich die Decke bis zur Hüfte. Dann schlief sie auch schon ein.

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I Got You In My HandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt