Das schwarze Herz.

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Manchmal, manchmal da weiß man nicht mehr, was man denken soll. Man weint wegen Kleinigkeiten. Man weint aus unbekannten Gründen. Manchmal, da hat sich die Dunkelheit so tief ins Herz gefressen, dass das Herz von außen wie von innen ganz schwarz ist. Manchmal da fließen die dunklen Worte aus den Fingern und manchmal muss man die Dunkelheit auch einfach aus den Fingern fließen lassen. Schwarz tropft auf die Tastatur. Schwarz tropft auf das Blatt Papier. Es stinkt nach Schmerz, Hass, Wut und Einsamkeit.

Manchmal wird man eingehüllt von weißem, weichen Nebel. Nebel, der sich durch die Hautschichten frisst und sich wie kaltes Eis um das Herz legt. Manchmal wird man ganz taub und kalt. Man fühlt nichts mehr. Nur manchmal kommt dann das Feuer und bringt das Eis zum schmelzen. Und dann fließt die Dunkelheit aus den Augen. In Form von Tränen. Sie sammeln sich zu meinen Füßen und ich möchte mich darin ertränken. Mir ist kalt, so kalt. Ich zittere. Das Wasser steht mir bis zu den Knien und ich möchte es inhalieren; möchte meine Lungen damit füllen. Möchte eins sein mit dem Meer. Für immer.

Manchmal ist man ganz starr und es wächst Moos am Körper, weil man unbeweglich ist wie eine Salzsäule. Man bleibt stehen. Hört auf zu leben. Hört auf zu atmen. Hört auf zu sein. Man existiert, aber das Herz - das Herz ist schwarz. Schwarz wie die Nacht. Schwarz wie die Dunkelheit. Schwarz wie das Loch, das mich aufsaugt und vielleicht nie wieder gehen lässt.

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