TAEHYUNG:
Es war ganz klar Jungkook, der mich da trug. Obwohl ich ihn nicht sehen konnte, wusste ich es und ich meinte ihn ständig leise reden zu hören, aber vielleicht bildete ich mir dies auch nur ein. Er nahm mich auf seinen Rücken und versuchte mich so gut es ging zu tragen. Sein herrlicher Duft stieg mir in die Nase.er hatte sich nicht verändert. Genau diesen Geruch von vor zwei Jahren, genauso roch er gerade. Sanft wurde ich dann auf etwas weichem abgelegt, ein Bett oder sowas. Wusste allerdings nicht wo ich mich befand, und konnte mich immer noch nicht bewegen, konnte meine Augen nicht öffnen und richtig hören konnte ich auch nicht. Alles war taub. Ich spürte wie ich in etwas eigewickelt wurde und plötzlich wurde es ganz warm um mich. Fast zu warm, mir wurde heiß und ich dachte ich würde gleich verbrennen. Es war sehr unangenehm und am liebsten hätte ich mich aus den Decken befreit, doch so sehr ich mich auch anstrengte.kein Muskel rührte sich. Eine kurze Weile lag ich so da, spürte ständig irgendwelche Berührungen. Meine Hand wurde festgehalten und es drückte sich ständig etwas Heißes auf mein Gesicht. Alles in mir schmerzte. Das ständige Flüstern, welches ich vernahm, hörte erst auf, als ich etwas unsanft hochgehoben wurde und auf etwas anderes wieder abgelegt wurde.es war bei weitem nicht so bequem. Hörte ich da Sirenen? Ich war mir nicht ganz sicher, doch kurz darauf befand ich mich in einem fahrenden Auto. Es war mit Sicherheit ein Krankenwagen. Wieder nahm jemand meine Hand, hoffentlich würde dieser jemand sie niemals loslassen. Ich fühlte mich gerade einsam und verlassen. Konnte nichts sagen oder machen und so konzentrierte ich mich nur auf diese Hand, die sanft meine drückte. Der Daumen strich sanft über meinen Handrücken. Immer wieder vernahm ich dieses Flüstern, hätte es zu gerne entschlüsselt, doch die Worte waren alle unklar und egal wie sehr ich mich konzentrierte, ich konnte nichts verstehen. Diese unerträgliche Hitze ließ langsam nach. Nach einiger Zeit Fahrt, kam der Krankenwagen zum stehen und meine Hand wurde losgelassen. Wie gerne hätte ich nach ihr gegriffen, um sie weiterhin halten zu können. Ich wurde viel herum geschoben, hörte viele verschiedene Stimmen, bis ich endlich zum Stehen kam. Ich spürte einige Pikse. Bitte keine Spritze. Ich hatte nämlich große Angst vor Spritzen. Einmal hatte ich einen Arzt gebissen und ihm blaue Flecken geschlagen, als ich im Kindesalter eine Impfung bekommen hatte. Wahrscheinlich erinnert er sich noch heute daran. An dieses gestörte kleine Kind.
Dann wurde ich wieder geschoben. Wurde wieder umgelegt, auf etwas halbwegs weiches...vermutlich ein Krankenhausbett. Die Anwesenden verließen den Raum, doch kurz darauf, kamen erneut Personen zu mir ans Bett. "taeeehhyooouunnnggg" Ich hörte etwas klarer als vorher, konnte dennoch nicht so ganz verstehen was gesagt wurde. Langsam versuchte ich meine Augen zu öffnen. Ein Stück weit gingen sie auf, brauchte jedoch einige Sekunden bevor ich etwas erkennen konnte. Meine Mutter stand neben mir und blickte mir ins Gesicht. Ihre Sorge wich Erleichterung. Meinen Vater konnte ich auch vage hinter ihr ausmachen. Ganz so scharf konnte ich ihn allerdings noch nicht sehen."Taehyung", dieses Mal konnte ich sie verstehen. "Kannst du mich hören?" Ich machte den Mund auf, doch nichts kam raus, also nickte ich nur. Sie umschloss meine Hand in ihrer und streichelte mir über den Kopf, wie sie es sehr oft tat und ich liebte es. Sie machte das eine ganze Weile, bevor sie damit aufhörte. Gefragt hatte sie mich nichts mehr.ich konnte ja eh nicht antworten. Mein Vater hatte gar nichts gesagt, sonder saß nur an meinem Bett und hielt meine andere Hand. Einmal strich mir meine Mutter noch über die Wange, bevor sie begann zu reden. "Taehyung. Draußen wartet noch jemand, der dich sehen will. Ein gewisser Jongkuk oder so. Dein Vater und ich machen uns dann wieder auf den Heimweg." Wieder nickte ich...etwas anderes brachte ich noch nicht zu Stande. Einmal streichelte sie mir noch über den Kopf, drückte mir ein Küsschen auf die Stirn und begab sich dann zusammen mit meinem Vater nach draußen. Ich fühlte mich nicht ganz wohl in diesem Bett. Mir war heiß und doch wusste ich, dass ich unterkühlt war. Meine Hände und Beine wollten sich immer noch nicht bewegen. Ich schlug wieder meine Augen auf, kniff sie jedoch direkt wieder zusammen, als ich in ein helles weißes Licht blickte. Blöde Lampe! Ich hörte wie die Tür aufging und sich wieder schloss. Jemand trat ein und ging mit kleinen leisen Schritten auf mein Bett zu. Jungkook. "Taehyung? Bist du wach?", fragte er leise an mein Ohr. Ich konnte seinen warmen Atem an meinem Ohr spüren und hätte es mein Körper zugelassen, so hätte ich gezuckt. Jungkook nahm auf meinem Bett Platz, genau da wo vorher meine Mutter gesessen hatte und nahm genau wie sie meine Hand in seine. "Es tut mir schrecklich leid! Ich ..Ich...Ich weiß nicht was ich sagen soll..." Ich konnte an seinem Tonfall merken, dass er es ernst meinte. "Bist du wach?", wiederholte er noch einmal seine Frage. Doch ich ließ meine Augen zu, wollte ihm nicht ins Gesicht blicken. Er beugte sich zu mir herunter, spürte seinen Atem nun an meinen Lippen. Er war ruhig und gleichmäßig, verweilte dort ein wenig, bevor er dann seine Lippen auf meine drückte. Ganz sanft und vorsichtig, als wollte er sichergehen, dass ich nicht zerbreche. Wartete er auf eine Reaktion? Er strich mit seiner anderen Hand über mein Gesicht, behutsam und berührte mich dabei nur sehr leicht. Als ich mich immer noch nicht rührte, lehnte er sich wieder zurück und hielt meine Hand immer noch fest in seiner. Fest aber nicht unangenehm. Eher beschützend. Er stieß einen Seufzer aus. Langsam öffnete ich wieder meine Augen und suchte nach seinen. Als er seinen Blick wieder auf mich richtete, erstarrte er urplötzlich. "Du bist wach? Deine Eltern sagten du schläfst und ich dachte auch...", weiter redete er nicht. War es ihm jetzt peinlich, dass er mir einen Kuss gegeben hatte. Beziehungsweise eher einen Bussi aber egal. Wieder öffnete ich meinen Mund, wollte etwas sagen, doch es kam nichts raus. Verdammt. Es war als wäre ich immer noch wie eingefroren. Jungkook sagte eine Weile nichts und in der Zeit blickte ich mich ein wenig um. Das Zimmer in dem ich lag war klein, war aber dennoch nicht ein Einzelzimmer. Das zweite Bett war jedoch allerdings nicht belegt und ich war froh drüber. Erst jetzt bemerkte ich die ganzen Schläuche. Einer ging an meinen Unterarm. Ich schaute wo er hinführte und sah nur einen Beutel mit einer durchsichtige Flüssigkeit. Wollte erst gar nicht wissen was das wohl war. Zwei Andere gingen in meinen Bauch. In dem einen war eine etwas gelbliche, eher dickflüssige Flüssigkeit und in dem Anderen war etwas Rotes. Blut wenn mich nicht alles täuschte. Das rote etwas war warm. Vielleicht pumpten sie mir nur etwas warmes Blut zu, um meine Körpertemperatur wieder zu regulieren, aber der Gedanke war schon etwas makaber. Ich hob meine Hand ein wenig um sie an die Schläuche zu führen. Und tatsächlich. Ich konnte sie etwas bewegen, doch es schmerzte. Ich umfasste den Schlauch und hielt mich daran fest, verzerrte mein Gesicht vor Schmerzen. "Nicht!", sagte Jungkook leise und nahm meine Hand von den Schläuchen. "Ruh dich aus und schlafe.", bat er mich. Ich war tatsächlich sehr müde und so fielen mir auch schon die Lieder zu. Jungkook war solange ich wach war bei mir, keine Ahnung, wann und ob er gegangen war. Ein Teil in mir hoffte er würde Morgen früh noch da sein, wenn ich wieder aufwachte. Jungkook hielt die ganze Zeit über meine Hand, ohne sie auch nur ein einziges Mal loszulassen. Was war nur mit ihm los? Wollte er mich doch? Tat ich ihm nur Leid? Dachte er nur er war es mir Schuldig? Zu gern hätte ich gewusst was in ihm vorging. Weshalb er all dies tat. Kurz bevor ich endgültig im Schlaf versank, konnte ich noch einmal seine Lippen an meiner Wange spüren. Wie sanft er zu mir war. Ich hoffte nur, dass würde so bleiben, doch ich hatte das ungute Gefühl, dass so bald ich gesund war, alles wieder wie vorher werden würde und er zu seiner Freundin zurückgeht.
Ich wollte ihn nie wieder hergeben, doch er gehörte mir nicht. Genaugenommen gehört er ja niemanden, aber mir von allen Menschen auf dieser Erde wohl am wenigsten.
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Only An Affair?
FanfictionSie kennen sich kaum, doch es ist Liebe auf den ersten Blick. Als Jungkook nach einer Weile der Abwesenheit wieder auftaucht und das auch noch genau zu dem Zeitpunkt, als Jimin nach Amerika für ihren Schüleraustausch abreist, scheint es fast wie Sch...