Gefühlschaos³

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TAEHYUNG:

Das Blut gefror in meinen Adern. Ich konnte mich nicht bewegen, stand unter Schock. Mir blieb also nichts anderes übrig als sie zu beobachten. Schon merkwürdig wie fertig mich das machte, in Anbetracht dessen, dass ich ihn eigentlich gar nicht kannte. Doch ich wollte ihn kennen, ich wollte ihn lieben, ihn bei mir haben. Das war mir in der ersten Sekunde bewusst, als ich ihn ihm Kino traf.
Jungkook nahm den Arm von dem Mädchen, welches nebenbei bemerkt echt extrem gutaussehend war. Doch anstatt nun die Finger voneinander zu lassen, küssten sie sich jetzt innig und schienen gar nicht genug von einander zu bekommen. Ich wollte nicht hinsehen und doch gelang es mir nicht meinen Blick von ihnen abzuwenden. Es tat mir in der Seele weh.
Das Mädchen hatte lange schwarze Haare, die sie grau Ombre gefärbt hatte. Ihre Haut war gebräunt, ein ganz schöner Kontrast im Gegensatz zu ihm. Jungkook hatte nämlich sehr helle Haut, so ähnlich wie ich sie hatte.
Seine Haare waren dunkelbraun, er hatte sie sich allerdings gefärbt, und hatte leichte Naturwellen.
Am liebsten hätte ich einmal durch gewuschelt, doch ich konnte nicht. Und würde es vermutlich auch nie.
War auch nicht nötig, denn das übernahm nun seine Freundin und er machte es gleich im Anschluss bei ihren Haaren, wodurch er aber einen bösen Blick erntete. Dann lachten sie.
Tja, spaße nie mit den Haaren einer Frau.
Wie gern wäre ich jetzt an ihrer Stelle gewesen.

Ich weiß gar nicht wie lange ich dort saß, doch es begann langsam zu dämmern und es wurde eisiger. Ich zog meinen weichen grauen Wollschal etwas enger um meinen Hals. Noch immer konnte ich mich nicht von den beiden losreißen, war schon fast wie festgefroren auf meiner Bank. Als sie sich wieder küssten hielt ich es nicht mehr aus und sah weg. Vergrub mein Gesicht in meinem Schal, den mir übrigens Jimin geschenkt hatte, kurz bevor sie abgereist war. "Damit du mir nicht krank wirst, wenn ich nicht da bin!", hatte sie mir noch grinsend dazu gesagt. Wie sehr ich sie jetzt vermisste. Wie sehr ich jetzt mit ihr reden wollte. Heulen vermutlich auch. Doch hier konnte ich das nicht, nicht in der Öffentlichkeit so viel Würde besaß ich noch.
Der Schal roch nach ihr, nach meiner kleinen Jimin. Niemand hätte ich jetzt mehr gebracht als sie. Musste ja so kommen...immer wenn man sie am nötigsten braucht, war sie nicht in Reichweite...tja Schicksal.

Als ich wieder hoch sah, hatten sie sich bereits voneinander gelöst. Gott sei Dank!
Sie hatten beide aufgegessen und waren grad am bezahlen.
Als sie damit fertig waren blieben sie noch ein Weilchen sitzen und hielten Händchen. Erzählten sich irgendwas. Ich war ein wenig neugierig über was. Andererseits wollte ich es nicht wissen. Auch wenn es blöd oder dumm klingt, ich war sauer auf ihn, dass er mich verlassen hatte ohne mit mir zusammen zu sein. Vielleicht hatte es auch nichts bedeutet.wir kannte uns ja nicht mal. Und trotzdem machte es mir etwas aus. Und trotzdem sehnte ich mich nach ihm.

Doch dann geschah etwas mit dem ich nicht rechnete.
Er drehte seinen Kopf und sah mich an. Direkt in meine Augen.

JUNGKOOK:

Ich genoss den Tag. Endlich hatten wir wieder etwas Zeit zu zweit. Hyolyn (meine Freundin) hatte nämlich in letzter Zeit viel zu tun, hauptsächlich wegen der Arbeit. Sie war älter als ich 20 um genau zu sein und arbeitete in einer Catering Firma. Ich im Gegensatz war in meinem Abschlussjahr...endlich!
Wir redeten viel, über ihren Job, die Schule und über uns. Wir hatten Spaß und lachten viel. Manchmal vermisste ich das, wenn ich sie länger nicht sehen konnte, sie verbreitete einfach immer gute Laune. Einer der vielen Gründe weshalb ich sie so liebte.
Wir dachten sogar schon über eine Verlobung nach und ich würde sie jederzeit fragen, sobald sie dazu bereit war.
Ich wollte den Rest meines Lebens mit ihr verbringen, mich von ihr zum Lachen bringen lassen. Auf Reisen gehen, ein eigenes Haus kaufen und Kinder natürlich. 2...vlt auch 4. Doch das war noch weit hin aber ich würde warten. Hatte ja mehr oder weniger keine Wahl.
Als es zu dämmern begann, bezahlten wir, was wir uns bestellt hatten. Einen Eisbecher für zwei und Kaffee. Wie sehr ich die kleinen Treffen mit ihr genoss, am liebsten wäre es mir jedoch wir würden bereits zusammen wohnen, dann würden wir uns öfter sehen...genaugenommen jeden Tag. Aber so war das etwas schwieriger, da sich auch etwas weiter weg wohnte. Ich selbst war erst kürzlich umgezogen um ihr ein bisschen näher zu sein. Und es hatte sich auch gelohnt. Wobei es ja echt ein Wunder war, dass mir meine Eltern das ermöglichten, denn ich wohnte noch bei ihnen. Hyolyn hatte ebenso noch keine eigene Wohnung, da weder sie noch ich uns das leisten konnten. Andernfalls wäre ich längst bei ihr eingezogen.oder sie bei mir.

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