Chapter 5

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Während meine Gehirnzellen ratterten, und sich einen Plan überlegten rieb Ich mir meinen Kopf.

Ich könnte mich als Claire ausgeben, was mir aber auch nicht wirklich etwas bringen würde.

"Ähm... Hi." sagte Ich also und mit einem desinteressierten Blick.
Noah sah mich an. "Wieso warst du so schnell weg heute morgen? Was war denn los?" fragte er und wollte mir eine Strähne hinter mein Ohr schieben.

Was um Himmels Willen bildete sich dieser Typ ein?
"Nichts los. Rein gar nichts. Auch nicht zwischen dir und mir. Kapiert!?" fragte ich und schob den braunhaarigen zur Seite.

"Was soll das? Ich dachte du magst mich?" Was dachte er sich? Dass ich mich nach einmal Sex in ihn verliebe?
Ich drehte mich ruckartig zu ihm um.

"Was?! Nein! Tut mir leid, Kleiner, aber du warst ein One-Night-Stand. Ich steh nicht auf Beziehungen." Zumindest nicht mehr. Das Funkeln in seinen Augen erlosch bei meinen Worten und er würde mir beinahe leid tun bei seinem Aussehen und dem liebevollem Charakter, dem guten Sex und den vielen anderen Eigenschaften an ihm, aber im Moment musste ich meinen Plan unsetzten. Da war kein Platz für Mitleid.

"Tut mir leid, dass du da was falsch interpretiert hast, aber das ist nicht mein Problem!", sagte ich nochmal und ging nun wirklich weiter ohne mich umzudrehen. Damien und Sam saßen noch aufgeregt quatschend am Tisch und aßen bereits ihren dritten Frozen Jogurt. "Ihr wisst, dass ihr wie Braunbären vor dem Winterschlaf esst?" Sam sah mich mit Eis auf iherer Nase an und grinste. "Wirklich lecker", nuschelte sie, wobei sie auf das Eis zeigte. Damien hob seinen Daumen und nickte grinsend. "Sehr lecker!"

"Lass uns shoppen gehen.", wollte ich gerade sagen, als Sam die Augen zusammenzog. "Was ist passiert?", sprach sie ernst.
Jetzt sah auch Damien zu mir.
"Oh Gott, ist dir der Typ von heute Morgen begegnet?" Er lachte. "Das wäre geil!"

Damien lachte immer zum falschen Zeitpunkt, am falschen Ort über falsche Sachen.

Hier war wieder das perfekte Beispiel:
Er lachte, wenn es gerade etwas ernstes zu besprechen gab in einem Café, wo ihn bereits jeder ansah, über meinen Fehler mit Noah. Gar nicht gut.

"Damien sei still, oder ich schlag dich..." murmelte ich leise. "Wir gehen jetzt shoppen." fügte ich schnell hinzu.
"Aber ich wollte noch ein-" fing Sam an, doch ich schüttelte den Kopf und zog meine Freunde an den Armen hoch und hinter mir her nach draußen.

Sam rollte mit den Augen und strich sich, nachdem ich sie wieder losgelassen hatte, über das leicht gerötete Handgelenk. Ohne mich umzudrehen, stolzierte ich auf den Wagen meines besten Freundes zu und riss ungeduldig an dem Hebel der Tür herum.

Heute war wirklich mein Glückstag! Erst mein vertrottelter Exfreund und dann auch noch dieser ... ach man! Nicht mal in meinen Gedanken konnte ich ihn beleidigen, ohne, dass gleich Schuldgefühle in mir hoch stiegen! Aber sein Pech!

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"Soll ich lieber das rote oder das schwarze Kleid nehmen? Das hier ist prachtvoller, aber das dunkle  ist so mysteriös." Sie hielt beide Kleidungsstücke vor mir in die Luft. Ich hätte sie niemals fragen sollen, ob sie mit mir shoppen geht. Sam war voll in ihrem Element. Das war sie eigentlicht immer, wenn es um so etwas ging...oder Frozen Jogurt.

"Keine Ahnung. Siehst in beiden gut aus." Sie zog eine Schnute. "Damien kennt sich besser mit Kleidern aus als du!",warf sie mir vor. Ich hatte aber nun mal recht wenig  Zeit, um mich mit einer solchen Frage ernsthaft zu beschäftigen.

Viel mehr schwirrten mir Noah und Liam durch den Kopf. Noah und Liam. Wie können sie mich nur so verwirren? Aber dachten wir an Regel Nummer drei. Ich musste mein Herz verschlossen lassen!

Diese Typen dürften mich nicht um den Finger wickeln. Schluss mit lustig! Nicht mit mir! Ich müsste mal wieder zu Regel Nummer eins greifen.

"Alles in Ordnung, Rose?" Ich grinste nur hinterhältig, genau planend was ich heute Abend tun würde. "Aber natürlich. Ich bekomme meine Ablenkung, Sam. Mir kann es nur gut gehen."

Ihre Augen wurden groß. "Nachdem was passiert ist, willst du es schon wieder durchziehen?" Ja, wieso eigentlich nicht? Das war mein neues ich. Mein Heartbreaker-Ich!
"Klar, anders leben will ich nicht! Ich bin um einiges stärker als du denkst, Sam."

Ich warf meine Haare über die Schultern und nahm ihr das rote Kleid aus der Hand. "Zu normal. Nimm das kurze, schwarze und du bekommst die Typen mühelos." Ich zwinkerte ihr aufmunternd zu."Bist du dabei?"

Zögernd nahm sie  es mir aus der Hand und betrachtete es prüfend. "Na gut, ich komme mit. Aber wehe du verlangst bin mir, dass ich einen Jungen geil mache!"

Mein Kopf legte sich auf meine rechte Schulter. "Geht klar." Sie brachte das rote Kleide wieder zu seinen Artgenossen und sah sich mit zusammengezogenen Augenbrauen nach Damien um. "Wo ist der Kerl denn jetzt schon wieder hin?"

Ich zuckte mit den Schultern. "Damien, prinzesschen!" rief Ich durch das ganze Geschäft. Sam sah mich geschockt an. "Was?" fragte Ich sie lachend. "Nichts " Murmelte sie. Ich trat aus der Kabine und sah mich nach meinem besten Freund um.

Der stand an der Theke und redete -nein, flirtete- mit den Typen, der wohl in diesem Laden  als Kassierer arbeitete. Er war noch jung, höchstens zwanzig. "Samiii" grinste ich. "Damien flirtet."

"Ganz toll." meinte meine beste Freundin und Ich verdrehte die Augen. "Freu dich halt nicht." Sie nahm meine Hand und zog mich zu Damien.
"Man,  Wir müssen los." meinte sie.
"Was hast du?" zischte Ich aber sie blieb stumm, während sie unsere Kleider auf die Theke legte und schnell bezahlte. Dann nahm sie die Tasche und schleifte den verblüfften Damien und mich förmlich aus dem Laden. 
Erst an einer kleinen Ecke, hinter den Backwahrengeschäft hielt sie inne

"Ist er weg?" fragte sie. "Wer?" kam im Chor zurück.
"Kyle." Ich grinste. "Ach daher weht der Wind." Mein Freund und ich sahen uns wissend  an.
"Das ist nicht lustig." meinte Sam erbost. "Er war mit einem anderen Mädchen in dem Geschäft." meinte sie und versuchte normal zu klingen, jedoch hörte man die Eifersucht und Enttäuschung sehr deutlich aus ihrer Stimme.

Ich biss mir auf die Lippen. "Das ist..."
"...'ne ziemliche Scheiße." beendete Damien meinen Satz und ich nickte zustimmend.
"Und jetzt?"

"Wenn du nur still rumsitzt und nichts machst wird Kyle auch nicht eher dein Freund." Sie sah mich an.
"Was heißt?"
"Greife zu härteren Maßnahmen." antwortete ich und lehnte mich nach hinten an die Stuhllehne.
"Ganz toll. Und diese Taten wären?" fragte sie.
"Der Abschlussball ist in vier Wochen. Frag ob er mit dir da hingegen möchte." antwortete ich nachdenklich.

"Das Fragen übernehmen die Jungs." meinte sie mit vorgeschobener Unterlippe. "Man muss ja nicht immer alles so machen wie es im Buche steht." meinte ich augenverdrehend.

"Dann setz dich in der Schule an seinen Tisch, was weiß Ich."
"Sicher will Ich nicht bei den ganzen Sportlern sitzen." meinte sie nun pampig.
"Hey lass deinen Ärger nicht an uns aus." meinte Damien leicht grinsend während Ich nun aber die perfekte Idee hatte. 
"Wir schicken ihm anonym Werbung von dem Club wo wir heute hingehen-"
"Wir gehen nicht ins Snap?"
"Nein." grinste Ich. "Wir gehen in einen ganz neuen Club - Und Kyle wird auch kommen." Sie nickte nur. Laut ihr waren meine Pläne sowieso immer Schrott.

Ich stand auf. "Und jetzt machen wir uns fertig für die Party." grinste ich, während nun meine Wendigkeit die ziehende Person war.

Der Abend würde ein voller Erfolg werden.










~Euer Vasenclub

HeartbreakerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt