Nach vier Tagen im Bett, war mein Fieber gesunken. Ich hatte noch immer Internatarrest.
Ich ging runter in die Pulverhalle und sah ihn.
Er hatte keine Dreadlocks mehr wie letztes Jahr, sondern nur kurzgeschnittenes, schwarzes Haar, hellblaue Augen und sah einfach nur himmlich aus.
Er kam zu mir. Ich weiß, was er letzte Jahr mit mir angestellt hatte, ich habe es nicht vergessen. Er hat mich voll ausgenutzt, aber der Typ war einfach meine Liebe.
Ich wusste es genau.
- Hi - steiß ich hervor.
- Na, gehts dir wieder gut? Hab gehört, dass du vier Tage krank warst.
- Ja, es geht. Das Fieber ist wieder gesenkt - antwortete ich. - Das heißt hier nicht, dass es ganz verschwunden ist. Ich darf aufstehen und mich frei im Internat bewegen kann. Aber ich hab noch Schulverbot.
- So, muss jetzt los - bemerkte er. - Besuch dich vielleicht später.
- Mhm. Tschüss.
- Bye! - rief er zum Abschied.
Er drehte sich um und lief in sichtbarer Eile zur Schule.
Mein Herz schlug Purzelbäume. Guter Anfang.
Ich ging auf mein Zimmer.
Auf meinem Bett lag ich nur paar Sekunden, schon schlief ich ein.
Aufwachen wäre das letzte, was ich mir wünschen wollte. Aber so kam es leider.
- Hej meine Kleine - sagte Frau Rotbach, als ich aufwachte. - Wie gehts dir?- Besser - antwortete ich und verlies in Eile mein Zimmer, nachdem ich meine Duschsachen zusammengesucht habe. Ich drehte das Wasser auf und ließ es uber meinen Körper laufen. Zuerst war es eiskalt und unangenehm. Ich zuckte regelrecht. Danach erreichte die Wassertemperatur angenehmere Etappen. Ich wusch mir genusslisch die Haare. Es war eben sehr angenehm. Nach der langen Dusche, als ich das Zimmer betrat, waren auch Roxy und Pippi da.
- Gehen wir danach un die Pulverhalle?
- Klar - antwortete ich. - Wieso nicht? Ich muss muss allerdings noch mich vollständig anziehen.
- Klar, ich wollt so wie so duschen. Vergiss nicht Constanze - erinnerte mich Pippi. - Bald fangen die Schülersprecherwahlen statt.
- Klar doch - antwortete ich spöttich. - Mit Hubertus. Wünch mir viel Spaß. Vergiss nicht, dass ich Chefredakteurin beim Express bin.
Ich legte mich ins Bett.
- Ja klar, machen wir - hörte ich Roxy. Pippi hat das Zimmer verlassen.
- Am Anfang benahm ich mich wie eine echte von Blumenberg. Man spottete mich aus und nannte mich PRINZESSIN - dachte ich laut. - Und jetzt? Starte ich in den Wahlen mit Serena und Hubertus.
- Ach komm - lächelte Roxy. - Du musst es mir doch nicht erzählen. Ich weiß es ja schon seit ich dich kenne.
Ich musste in dem Augenblick schmunzeln.
- Roxy... - lachte ich - Das hab ich auch nicht gemeint. Ich habe mir meine Fehler und meine Qual vom letzten Jahr rememorisiert. Da warst du auch dabei.
Sie lachte mit mir. Wir beide wussten genau, dass das, was ich im letzten Jahr gemacht habe, einfach nur kindisch war. Ganz genau! Kindisch. Mehr nicht. Da wurde ich ausgelacht und von meinen eigenen Eltern gedehmütigt. Jetzt hatte ich alles, was ich mir im letzten Jahr mit Intrigen erkaufen wollte.
Die Tür ging mit Schwung auf und Pippi marschierte herein.
- Ah! Da bist du ja! - rief Roxy. - Mach dich schnell feritg.Nach fünf Minuten veriessen wir das Zimmer und machten uns auf den weg in die Pulverhalle. Ich konnte nicht mehr als einen Schritt in den Raum setzen. Die Zwillingsschwestern Serena und Miriam warfen sich in meine Arme.
- Da bist du ja - rief Serena hocherfreut. - Wie gehts dir?
Da erblickte ich Hubertus. Ich wurde blass.
- Constanze? - hörte ich eine besorgte Stimme neben mir. Ich blickte in die Richtung un traf auf besorgte Blicke meiner besten Freundinnen. - Ist was?
- ... Nee - antwortete ich hastig. - Es ist nur eine Kleinigkeit. Wirklich.
- Hi Constanze - hörte ich eine warme Männerstimme. - Können wir reden?
Ich nickte und warf meinen Freundinnen einen entschuldigenden Blick zu.
- Wir haben jetzt sowieso... - er ergriff meine Hand und ich folgte ihm zur Bar. - Dienst. Oder nicht?
Ich nickte. Wir setzten uns auf den Boden, hinter der Theke.
- Ich habe einen Fehler gemacht - fing er an. - Ich belüge meinen besten Freund. Tobias hatte ja eine Freundin, Marieke. Weißt du noch? - Tommy schaute mich an und ich nickte. - Sie hat mit ihm Schluss gemacht. Ich wollte ihm die Mail nich' zeigen und hab sie gelöcht. Du musst mir nich' unbedingt helfen, aber in dem Fall bräuchte ich die Hilfe eines begabten Mädchens.
Ich fühlte wie ich rot wurde. Auch wenn Tommy mich letztes Jahr sehr verletzt und bloßgestellt hat, verzieh ich ihm. Ich fühle zu ihm noch dasselbe, wie vor einem Jahr.
- Tommy - flüsterte ich beruhigend. - Klar helf ich dir. Du willst nur das Beste für ihn. Wir können gleich damit anfangen.
Diesen Abend verbrachte ich mit Tommy. Natürlich nur um ein Brief zu schreiben. Als ich zurückkam, wollte ich nicht mal mehr duschen. Ich ließ mich aufs Bett fallen und schlief in einer halben Sekunde ein...
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Einstein Phantasie Ist Wichtiger Als Wissen, Denn Wissen Ist Begrentzt...
Teen FictionIch heiße Constanze und bin eins der normalsten Mädchen der Welt. Kurz nach meinem 16 Geburtstag werde ich in ein Internat namens Einstein geschickt. Mein Bruder Dominik fährt auch mit. Das Internat verändert jedoch alles...