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Die Wärme der Herbstsonne traf auf mein Gesicht. Tommy schlief noch, deshalb drehte ich mein Gesicht zu ihm und küsste ihn auf seinen nackten Oberkörper. Er wachte auf und sah mich an. Seine Augen waren noch schöner denn je. Sie glänzten  in der herrlichen Sonne. In dem Moment küsste er mich auf die Stirn und wir standen auf.
- Ich geh dann mal wieder - flüsterte ich. - Ich muss auf mein Zimmer.
- Is klar - antwortete er. - Wir sehn uns dann.
Ich nickte und ging zur Tür.
Als ich die Tür hinter mir schloss, schaute ich noch zu Tommy rüber, danach setzte ich meinen Weg fort und in wenigen Minuten hatte ich mein Ziel erreicht. Als ich das Zimmer betrat schliefen Pippi und Roxy noch immer. Auf dem Weg zum Kleiderschrank schaute ich auf mein Handy. Es war erst 6:00 Uhr und auf dem Bildschirm waren 3 Nachrichten von Papa, 4 von Mutter und 1 von... Hubertus. Ich kriechte leise, ließ das Handy fallen und wich ein paar Schritte zurück. Ich merkte, dass ich bleich wurde, denn wenn ich bleich werde da hab ich Gänsehaut.
- Wer ist da? - hörte ich hinter mir eine verschlafene schrille Stimme. - Was ist passiert?
Ich drehte mich um. Es war Pippi.
- Sorry - flüsterte ich. - Wollte dich gar nicht aufwecken. Leg dich hin.
Sie machte es jedoch nicht.
- Na sag schon - hackte sie nach. - Was gibt's da?
- Willst du gar nicht wissen - antwortete ich.
- Und du schon gar nicht. - Sie war immer ein Schritt voraus. - Hab ich recht?
Eigentlich wollte ich es gar nicht zustimmen, aber seit letztem Jahr sahen die, die mich gut kennen, wissen diejenigen, dass ich lüge. Es blieb mir dann auch nichts anderes übrig als einfach zuzustimmen.
- Zeig mal her - fllüsterte sie sanft. - Na komm.
Wiederwillig gab ich Pippi nach einer Weile mein Handy. Sie nahm es.
- Ist es die Nachrich von IHM?
- Ja. - antwortete ich kurz.
- Oh Gott! - schrie sie auf. - Diese Nachrich geht an alle Schüler im Internat!
- Was? - fragte Roxy, die wie aus dem Nichts neben mir stand. - Aber.... Warum....?
Ich setzte mich auf mein Stuhl beim Schreibtisch.
- Lies sie nicht - warnte ich sie. - Ich will sie erst gar nicht hören.
- Hmmm... - überlegte Pippi. - Und wenn ich die Nachricht löche?
Ich simmte eifrig zu, verkroch mich in meinem Bett und fing an leise zu weinen. Was fällt Hubertus ein, eine Nachricht zu verschicken, die an alle Schüler geht. Wen intressiert's schon? Mich bestimmt nicht. Ich war zwar topfit, war jedoch niedergeschlagen.
- Komm - hörte ich Tommy's warme Stimme und fühlte sein Atem auf meiner Haut. - Wir müssen zur Schule.
Wiederwillig war ich im Einsteiner Gymnasium auf den Fluren herumstreifen sehen.
Als ich beim Einsteinsender vorbeikam, entdeckte ich Hubertus, der sich auf eine Anzeige vorzubereiten. Ich blieb aus purer Neugierde stehengeblieben.
- Hubertus hat... - Ming, die derzeitig am Mikrofon saß, fing an. - Eine... Wichtige Meldungen für euch.
Ich blieb an der Tür stehen und spannte mich an. Tommy, David, Pippi, Roxy und die Zwillingsschwestern kamen paar Sekunden später.
- Die ersten Einsteingames - fing Hubertus an. - Fangen nächstes Wochenende an und ziehen aich über sechs Weekends...
Ich hörte zu, obwohl imich das gar nicht intressierte.
- Ich hab da noch eine Kleinigkeit, die mir sehr am Herzen liegt - als er dies aussprach schaute er zu mir. - Ich bitte euch den Vorfall von Constanzes Handydiebstahls zu verzeihen...
- Wie bitte?! - ich konnte es nicht fassen. Dieser Idiot würde es sogar nach seinem Tod nicht zugeben, dass er geschummelt hat.
- Gebt ihr eine zweite Chance - fuhr er fort. - So, wie ihr es letztes Jahr mit mir gemacht habt, denn...
Ich wollte den Rest nicht mehr mithören und rannte zurück ins Internat. Ich fluchte, schlug mit den Fäusten in die Luft. Schlussendlich setzte ich mich in mein Büro.
- Constanze? - fragte Roxy. - Wie wirst du jetzt vorgehen?
- So wie in letzter Zeit - antwortete ich mit leicht zittriger Stimme. - Still bleiben und beobachten. Schließlich ist Hubertus auch nur ein Mensch und wird irgendwann mal einen Fehler hinkriegen.
- Vergiss bitte nicht - setzte Pippi dabei. - Dass er sehr listig ist.
Ich wollte nicht mehr über Hubertus sprechen, weder noch seinen beschissenen Namen hören.
- Na klar Roxy - schob Pippi dazu. - Du arbeitest mit ihm in der Schülerfirma.
- Aber das Geld ist für alle - verteidigte sich Roxy.
- Hört auf, ja?! - unterbrach ich ihren Streit. - Ich will nichts mehr von euch hören.
Ich lief aus dem Zimmer. Da in der Pulverhalle niemand war, setzte ich mir Kopfhörer an und weinte für mich. Alle hielten mich noch immer für eine Diebin, sogar mein Bruder! Ich hielt es fast nicht mehr aus. An meinem Status änderte sich nichts. Mein Bruder ist noch immer sauer auf mich und...
- Constanze? - hörte ich eine warme, leise Stimme neben mir. - Constanze!
Ich machte die Augen auf. Neben mir kniete Tommy. Er nahm mir die Kopfhörer vom Kopf.
- Na komm - er nahm mich in die Arme und küsste mich auf mein Haar. - Du weist, wie ich dich liebe. Vor mir kannst du nicht fliehen. Vor deinen Gefühlen auch nicht. Also, was ist mit dir in letzter Zeit los?
- Ich... - mit der Antwort zögerte ich. - Ich weiß es selbst nicht. Es hat irgendwie die Verbindung zu den Schülersprecherwahlen. Ich bin...niedergeschlagen? Zum ersten.Mal fühle ich mich so. Ich will bei Vater und Mutter sein. Ich will...Einstein verlassen.
- Das machst du aber nicht - sah Tommy ein. - Wieso?
- Wegen dir - antwortete ich. - Nur du, Pippi, Roxy und die Zwillinge halten mich hier. Sonst niemand.
Ich stand auf und wollte gehen. Zu viel habe ich ihm verraten. Er griff meine Hand.
- Connie - bat er mich. - Bleib doch hier!
Ich schaute ihn an. Schon alleine der Ausdruck seiner Augen überzeugte mich zum Bleiben. Ich wollte ihm nicht wehtun. Er griff meine zweite Hand.
- Was ist? - wie durch den Wind verwehte meine schlechte Laune. - Willst du mir jetzt eine Strafe geben oder was?
Er näherte seinen Körper immer näher an meinen heran. Ich ließ in machen. Sich wie ein Raubtier auf seine köstlichen Lippen zu stürzen würde ihn nur abschrecken. Als unsere Körper schon zusammenklebten konnte ich es fast nicht mehr aushalten. Mir wurde heiß.
- Na Süße? - flüsterte Tommy mir ins Ohr. - Hoffentlich ist die Starfe für dich nicht so hart...
Er küsste mich und ich erwiederte seine Geste genussvoll. Seine Lippen schmeckten nach süßen Erdbeeren, solche wachsen uns sind bei uns nur im Sommer im Garten zu finden. Wir unterbrachen dies, wiel wir keinen Sauerstoff mehr hatten. Doch ich ließ nich länger als diese Sekunde aus und stürzte mich auf ihn, dabei fielen wir auf den Boden, wagten es nicht zu unterbrechen. Als wir wieder keine Luft mehr  zur Verfügung hatten, schloss mich Tommy in seine Arme und ich kuschelte mich an ihn, als wolle ich mich quasi in ihm verschwinden lassen.
- Wie fühlst du dich jetzt? - fragte er unsicher. - Connie...
- Ich bin im siebten Himmel - flüsterte ich ihm zu. - Keine Sorge. Ich fühle mich jedenfalls besser als fünf Minuten vorher.
Er nickte und ich spürte, wie sich seine Lippen in ein leichtes Lächeln formten.
- Ich muss jetzt gehen - meinte ich. - Sonst werden wir beide von Rottie eine Anzeige bekommen.
Ich gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen und verschwand im Schatten der Nacht.

Einstein Phantasie Ist Wichtiger Als Wissen, Denn Wissen Ist Begrentzt...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt