Gefahr

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Als ich nach Hause ging, war es schon dunkel. Auf einmal hörte ich wieder Schritte. Ich ging schneller. Ich lief schon fast, als ich etwas an meinem Handgelenk spürte. Es war nichts festes. Aber es war da. Ängstlich drehte ich mich um.
Es waren Handschellen. Zumindest der eine Teil. Der Andere war an der Hand eines Jungen. Eines maskierten Jungen.
Mein Gehirn rieht mir wegzulaufen, aber meine Beine bewegten sich nicht. Ich sah dem Jungen nur tief in die Augen. Durch die Mütze und dem ins Gesicht gezogenem Halstuch konnte ich seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen. Doch ich hatte das starke Gefühl, dass er ein triumphales Grinsen aufgesetzt hatte

Er zog mich mit den Handschellen hinter sich her. Ich werte mich nicht, dafür hatte ich viel zu viel Angst.
Zwei andere von seinen Jungs, die ich vorher nicht gesehen hatte, gingen vor uns und wieder zwei gingen hinter uns. Sie waren mit Holzstäben, die stark an Baseballschläger erinnerten, bewaffnet.
Plötzlich kam ein weiterer Junge von hinten und verband mir die Augen.

Wir gingen ungefähr 15 Minuten zu Fuß. Vor lauter Angst, dass die Jungs mir etwas antuen könnten, blendete ich die Angst, gegen eine Wand oder Laterne zu laufen, völlig aus. Wir blieben stehen, und mir wurde die Augenbinde abgenommen.
Ich war immer noch mit den Handschellen an den anderen Jungen gekettet.
So wie es aussah waren wir wieder im Bahnhofskeller. Und wir waren nicht allein. Es waren ein Haufen maskierter Jungs um uns rum versammelt.

Ich war beeindruckt wie viele es von ihnen gab.
Hier waren mehr als auf dem Dach.
Mehr als gestern auf dem Nachhauseweg.
Mehr als die, gegen die die Jungs gestern gekämpft haben.
Mehr als die alle zusammen.

Sie kreisten mit ihren Motorrädern um uns herum. Ein großer, Muskulöser von ihnen trat vor, und begann in meinen Taschen nach etwas zu suchen. Er nahm mir mein Handy weg und übergab es dem anderen, an den ich immer noch gekettet war, welcher gezielt Luhan anrief.
Was wollen sie von ihm?
Was wollten sie von mir?
"Hallo?", hörte ich Luhans Stimme. "Wir haben deine kleine Freundin", sagte der Junge mit einem breiten Grinsen," Willst du sie nicht befreien?"
"Wo ist sie ?"
"Wir sind im Bahnhofskeller."
Er legte auf und nahm mir die Handschellen ab.
Ich rührte mich nicht. Mein Körper war wie eingefroren.
Er gab mir mein Handy zurück und zog mich an die Seite. Ich hatte dieses Handy schon Jahre lang und kannte es in- und auswendig. Ich hielt es unauffällig in meiner Hand, die ich schlaf hängen lies. Ohne auf den Bildschirm zu blicken, oder mich sonst irgendwie zu bewegen, schrieb ich eine SMS an Kai:
"HILFE! BIN IM BAHNHOFSKELLER!  KOMM NICHT ALLEINE!"

True Love with complications *Wolfhunter* [EXO Luhan Fanfiction] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt