Spaziergang

8.6K 299 169
                                    

"Das... das... das war dein erster Kuss?", fragte Severus überrascht. Hermine nickte mit roten Wangen. Er richtete sich auf und sah sie entschuldigend an. "Ich wollte dich nicht so überrumpeln. Es tut mir leid." Er ging zurück auf seinen Platz.

Hermine folgte ihm mit ihrem Blick und lächelte, dann aß sie schweigend weiter. Nachdem sie aufgegessen hatte, sah sie auf und lächelte Sev an. "Danke, dass du mir die Zeit gelassen hast. Mir hat der Kuss sehr gefallen, aber ich brauchte eine Weile, um es zu... ähm... realisieren. Aber ich glaube ich könnte das wiederholen", erklärte sie ihm ihr schweigen. "Sicher? Ich würde, dass auch gerne noch einmal wiederholen. Aber ich werde dich zu nichts drängen!", antwortete er ruhig.

Sie lächelte stand auf, ging um den Tisch herum und stellte sich vor ihn. "Was ist das zwischen uns? Du hast gesagt du magst mich und mir Komplimente gemacht, dann hast du mich geküsst. Also was ist das? Warum magst du mich auf einmal? Du hast mich vor 2 Wochen noch beleidigt und mich bewusstlos geschlagen. Jetzt küsst du mich. Warum? Ich bin etwas verwirrt", gestand sie.

Er zog sie auf seinen Schoß und musterte sie eine Weile. "Ich weiß nicht, wie ich es wieder gut machen kann, dass ich dich so verletzt habe, Mia." Er strich ihr liebevoll eine Strähne aus dem Gesicht. "Ich weiß nicht, was das zwischen uns ist, aber ich habe dich in den letzten Wochen beobachtet. Ich muss ehrlich sein. Ich hatte Mitleid mit dir, als ich die Einsamkeit in dir gesehen habe, als ich begriffen habe, dass ich mit meinen Worten recht hatte. Ich habe dich beobachtet, um mir anzusehen, wie ich mich am besten bei dir entschuldigen kann. Ich wollte dir etwas von der Einsamkeit nehmen, die ich nur zu gut kannte. Ach Mia, als du da so in meinen Armen lagst, wollte ich dich beschützen und dann hatte ich einfach den Drang dich zu küssen. Ich wollte dich nicht mehr so einsam sehen und musste dich küssen, um dir zu zeigen, dass du nicht mehr alleine bist. Ich glaube ich habe den Teil mit dem Verlieben übersprungen. Mia, ich liebe dich!", sagte er eindringlich.

"Mia?", fragte Hermine perplex.

"Ist das alles, was du aus meiner Rede rausgehört hast?", fragte er sie überrascht. "Ich weiß, dass deine Freunde dich Mine nennen, aber ich will nicht dein Freund sein. Ich möchte dich auch nicht so nennen, wie die beiden Trottel, die du Freunde nennst, es tun", erklärte er ihr dann doch noch mit seiner dunklen, samtigen Stimme.

"Nein, dass war nicht das Einzige, was ich gehört habe. Aber das hat mich interessiert. Mich hat schließlich noch nie jemand Mia genannt. Ich weiß noch nicht, was ich für dich empfinde. Dafür hatte ich nicht genügend Zeit mir darüber klarzuwerden. Ich glaube, da musst du mir noch ein bisschen Zeit für geben. Ich kenne dich nur, als mein Lehrer, der mich hasst. Ich habe dich nie gehasst, aber ich kann auch nicht sagen, dass ich dich schon liebe. Bitte, gib mir ein wenig Zeit!", sagte sie mit einem bittenden Blick.

Er lächelte sie leicht an und schob sie von seinem Schoß. Bestürzt sah Hermine auf Severus hinab, der Schmerz über die Abweisung stand in ihren Gesichtszügen geschrieben. Doch er erhob sich nur und ging stumm zur Tür, die er öffnete. Dann sah er sie an und streckte ihr eine Hand entgegen.

"Würdest du mit mir spazieren gehen, Mia?", fragte er sanft. Erleichtert atmete Mine aus und ging auf ihn zu, wobei sie seine Hand ergriff.

"Ich dachte du wolltest mich loswerden, weil ich gesagt habe, dass ich Zeit brauche", gestand sie ihm leise.

Vorsichtig zog er sie in seine Arme und hielt sie einfach nur fest. "Ich würde dich niemals los werden wollen. Ich habe gesagt, dass ich dich liebe, meine kleine, unschuldige, süße Mia. Ich werde dir alle Zeit der Welt geben, die du benötigst. Es tut mir leid, wenn ich dich erschreckt habe." Er sah ihr ins Gesicht und hob fragend eine Augenbraue. Darauf nickte sie nur und ihre Lippen trafen wieder aufeinander. Es war ein Kuss in den Severus all seine Gefühle hinein legte, die er für diese wunderschöne Frau in seinen Armen empfand. Er wusste, er durfte sie nicht lieben, aber er tat es und würde sich niemals davon abbringen lassen. Vorsichtig löste er sich wieder von ihr.

Unterstützung für SevWo Geschichten leben. Entdecke jetzt