"Tut mir Leid.", entschuldigte ich mich bei Tae und schenkte ihm einen nervösen aber schüchternen Blick. Er schaute kurz zu mir, widmete sich dann aber wieder seinem Spind.
Ich ließ meinen Blick von seinen Haaren an bis runter zu seinen Füßen fallen. Ich achtete auf jedes Detail. Seine leicht in sein Gesicht fallenden Haare, die Falten seiner Uniform, sein rechter Ärmel welcher länger war als der linke und seine Schnürsenkel, die auch unterschiedlich fest gebunden waren. Irgendwie stand ihm aber dieser leicht verpeilter Look.
Er kramte in seinem Spind herum und schien etwas zu suchen. Sein Blick war fest an diesem Spind gebunden und es schien, als würde ihn nichts von dieser Mission ablenken.
Ich stellte mir vor, dass ich vor ihm stehen würde, während er mich mit diesem fixierten Blick ansehen würde. Er würde sich bloß auf mich konentrieren und würde die Welt um ihn herum abschalten. Er würde tief in meine Augen schauen, genau wie er es jetzt gerade tat.
"Wie lange möchtest du mich noch anstarren?", fragte er und ich merkte erst jetzt, dass er nun seinen Blick von Spind abwendete.
Ich schluss meinen offen-gestandenen Mund und schluckte den sich angesammelten Speichel runter.
Mein Blick schien sicher begeistert und neugierig.
"T-tut mir L...", fing ich an, doch er drehte sich bereits weg und ging.
Ich atmete tief aus und knallte mir meine Hände in mein Gesicht.
Ich konnte diese Situation eben kaum fassen, mein Gesicht glühte und ich war bestimmt rot angelaufen. Ist er deshalb weggelaufen?
Ich lief hinterher und fragte ihn sofort:"Hast du heute vielleicht Zeit?"
Er blieb stehen, drehte sich aber nicht um.
"Wieso fragst du?"
"Ich würde gerne etwas mit dir untenehmen. Von Freund zu Fr...", ich knallte mir erneut meine Hand in mein Gesicht. Diesmal aber zu meinem Mund. Was sagte ich da? Freinde? Waren wir doch überhaupt nicht!
Er schaute nach hinten, aber bloß mit seinem Kopf. Sein linker Mundwinkel war höher als der rechte. Htte er gelächelt? Waren wir doch Freunde?
"Heute nicht.", sagte er mit einem, trotz hohen Mundwinkel, leerem Blick und drehte sich um und lief weiter.
Ich wurde aus ihm nicht schlau. Was waren seine Gedanken? Seine Gefühle? Wodurch wurde er so? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er immer so war.
Irgendwas hat ihn dazu gebracht so verschlossen zu sein und so Gefühlskalt zu sein. Was hatte er erlebt? Was hat ihn geprägt?Nachdem ich kurz an meinem Spind alles ein und ausgeräumt hatte, lief ich Nachhause. Ich starrte sogut wie die ganze Zeit nachdenklich und verträumt auf den Boden und spekulierte über dies und das, was Tae betraf. Ich ließ mir viel Zeit beim Laufen. Ich hatte es nicht sonderlich eilig. Ich steigerte mich zu sehr in die Sache mit Tae hinein und stellte mir Szenarien vor, wie ich Tae aus dieser Situation helfen würde. Natürlich mit Superman-Kostüm und an die Seite gegelten Haare. Tae in meinem Arm während er mich mit vergrößerten Augen anstarrte und anhimmelte.
Unter uns jubelten die Menschen und all dies wurde von einem positiven und heldenhaften Song begleitet.An der Kreuzung, an der ich und Tae uns das letzte mal getrennt hatten, blieb ich kurz stehen. Vor mir auf der Bank welches vor einer kleinen Mauer stand, saß er. Er schaute seine Knie an auf die er seine Arme abstüzte und seine Hände faltete.
Ich stand vor ihm und beobachtete ihn beim Sitzen. Er wusch sich kurz mit dem Ärmel seines Pullovers durchs Gesicht und hebte langsam seinen Kopf.Knallrote Augen, Augenringe, blasses Gesicht und glasige Augen.
Meine Augen weiteten sich und als ich näher gehen wollte, blickte er weg. In eine andere Richtung schaute er, als würde er nicht wollen, dass ich ihn so sah. Oder als würde er nicht wollen, dass ich hier wäre.
Dann aber fiel sein Kopf in seine Hände und er krümmte sich zusammen.
Er schien zu zittern, oder er weinte drauf los.
Ich machte riesen Schritte auf ihn zu und kniete mich vor ihn.Ich achtete nicht auf die kleinen Details, wie zum Beispiel sein grauer zu großer Pullover, welcher nur am rechten Arm nass von den Tränen war. Oder seine Pony, die er mit seinen Händen in sein Gesicht drückte, während er sein Gesicht verstecken wollte.
Okay, vielleicht achtete ich auf die Detals. Aber wirklich ungewollt.
Ich zog seinen Kopf zu meinen Nacken, hielt ihn fest und mit dem anderen armumarmte ich ihn. Sofort tat er etwas, mit dem ich niemals gerechnet hätte.Etwas, was nicht zu ihm passte und was mir im ersten Moment Sorgen bereitete. Sorgen, Ängste, und all möglichen Gefühle im Bauch.
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V wie Violett {wird noch überarbeitet}
Любовные романы"Du bist wie die Farbe Violett." Das war ein Satz, den der verschlossene Taehyung oft in seiner Kindheit hörte. Der fröhliche Jeon Jungkook versuchte den verschlossenen Tae zu verstehen und leistete ihm Beistand in den schweren Zeiten, die auf Tae w...