Er umarmte mich auch. Er drückte mich nicht weg oder ließ anmerken, dass es komisch sei.
Er schlang lediglich seine Arme um mich und klammerte sich fest an mich.
Er krallte sich an meinem Rücken in mein Pullover und drückte seinen Kopf in meine Halsbeuge. Kurz erschrak ich doch dieses Gefühl wurde sofort von angenehmen Bauchkribbeln und Wohlbefinden getauscht. Ich liegte eine Hand an sein Hinterkopf und streichelte seine langen braunen Haare.
Behutsam gruben sich meine Finger zwischen die einzelnen Haare seines Hinterkopfes unf kraulten leicht seinen Kopf. Niemand sagte etwas.
Man hörte lediglich die typischen Geräusche, die nachts draußen zu hören waren. Autos, U-Bahne, ab und an Grillen und ansonsten eventuelle Pasannten.
Wir verweilten so und während sich sein Griff nicht lockerte, streichelte ich ihn weiter behutsam.
Niemand sagte etwas und ich war echt fasziniert eine neue Seite an ihm kennengelernt zu haben.
Nicht die übliche kalte und abweisende Seite, sondern anscheinend ein Schritt weiter in sein Herz. Oder auch in seinen Kern, welches von seiner Schale versteckt wird. Etwa sein wahres "Ich"? Seine wahren Gedanken und Gefühle? Sein wahres Verhalten? Was versteckte er bloß und wieso? Was trieb ihn an?
Ich wollte alles wissen und ich wollte für ihn da sein. Wenn es in meiner Macht stände, würde ich ihm sogar helfen.Nach lachen Umarmen fingen wir an uns zu lösen und ich blickte gespannt und mitfühlsam in sein Gesicht. Seine Augen waren jetzt noch röter und er schniefte kurz.
"Willst du darüber reden?", fragte ich vorsichtig.
"Würde mir nicht helfen.", sagte er kühl, wie er immer war, und ich schmunzelte leicht.
"Ich sorge dafür, dass es dir hilft."
"Ach ja?"
"Oh ja!"
"Sie wurde eben gefahren.", sagte er ohne mich anzuschauen.
Ich war kurzzeitig sprachlos und musste überlegen was genau er meinte.
Sie? Seine Freundin? Oder Schwester?
"Warum? Was ist passiert?", fragte ich, ich wollte nicht den Dummen spielen. Bestimmt hätte ich mir ausmalen können um wen es sich handelte, aber ich war viel zu sehr auf Tae fixiert.
"Meine Mutter sie...", fing er an.
Ahh, seine Mutter. Moment, was?
"...sie ist zusammengebrochen aufgrund der ganzen Stresse. Sie hat so viel für mich getan und...", er schniefte und atmete tief aus, "und eben hörte ich bloß ein lautes Geräusch und Gescheppere."
Er wusch sich mit seiner Hand durch sein Gesicht.
Ich sagte nichts, es würde nichts bringen ihm diese Standardsätze zu sagen wie "das wird wieder, Kopf hoch, ihr wird nichts passieren."
Solche naiven zuschnell gesagten Sätze würden seine Laune nicht bessern. Und die Situation erst Recht nicht.
Wobei Sätze wie: "Ich bin für dich da. Ich helfe dir. Ich bin bei dir.", schon ganz andere Auswirkungen hätten; denke ich zumindest.
Ich zog ihn in die gleuche Position, wie eben auch, an mich ran, doch diesmal drückte ich ihn doller an mich.
Das war meine Chance."Tae?"
"Mh?"
"Ich bin für dich da."
Und er krallte sich doller an mich.
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V wie Violett {wird noch überarbeitet}
Romansa"Du bist wie die Farbe Violett." Das war ein Satz, den der verschlossene Taehyung oft in seiner Kindheit hörte. Der fröhliche Jeon Jungkook versuchte den verschlossenen Tae zu verstehen und leistete ihm Beistand in den schweren Zeiten, die auf Tae w...