Nach diesem etwas kuriosen Gespräch räumte ich für ihn die Tassen weg und schaffte erneute Ordnung im Zimmer. Ich brachte ihn in sein Bett und legte erneut ein kaltes und nasses Tuch auf seine Stirn.
Die Aufgaben kann er ruhig wann anderen mal machen, jetzt brauchte er Ruhe.
Ich tätschelte ihm ein letztes mal sanft auf sein Haar und verabschiedete mich.Zuhause zog ich mich in bequeme Sachen um und setzte mich an mein Schreibtisch.
Als ich meine Tasche auspackte, um Hausaufgaben machen zu können, fiel mir der Umschlag mit Taes Aufgaben auf. Ich hatte ihn anscheinend irgendwie doch eingepackt. Verdammt!
Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es gerade 20:39 Uhr war und somit im Grunde genommen noch genug Zeit war, um schnell rüber zu flitzen.
Ein Seufzer kam aus mir. Mühsam stand ich auf und lief runter zu meinen Schuhen. Ich schlüpfte bloß amateurhaft in sie hinein und machte mich leise, mit dem Umschlag in der Hand, los.
Die Nacht war ein relativ dunkles, aber nicht schwarzes, blau mit vereinzelten Sternen am Himmel. Zu dem beleuchteten die Straßenlaternen die Straßen in einem ekligen gelben Ton.
Ich lief in einem sehr schnellen Schritt, da es recht kühl war und ich auch ein wenig Angst bekam. Hier draußen, so ganz alleine und in solchen Klamotten.
Gut gemacht, Jungkook.Nach wenigen Minuten, die bloß dank meinem schnellen Schritt wenig waren, kam ich erneut an diesem Haus an. Ich sprang jeweils drei Treppenstufen hoch um schneller oben anzu kommen. Den Gang entlang und die 4. Tür.
Ich atmete kurz durch, da für mich dieser "Spaziergang" als Sport galt. Ich war nie sonderlich sportlich und hatte es auch nicht vor zu werden.Ich klopfte anfangs drei mal vorsichtig mit etwas längeren Abständen.
Keine Reaktion.
Das gleiche Tempo nochmal, nur etwas kräftiger.
Keine Reaktion.
Ich klingelte.Die Tür wurde förmlich aufgerissen und ich wurde bei meiner angesetzten Begrüßung unterbrochen und an meinem Kragen hinein gezogen. Er schubste mich förmlich in ein Raum, der neben der Wohnungstür war.
Er machte die Tür sofort zu und ich stand wie angewurzelt im dunklen da. Anscheinend war ich im falschen Film.
Was war das denn bitte?Ich rührte mich nicht vom Fleck, ich brauchte irgend eine Erklärung, oder auch nur eine Art Hinweis. Was jetzt geschehen würde, was ich zu tun hätte oder was überhaupt genau geschah.
Ein vorsichtiger Taehyung kehrte ins Zimmer und hielt sich sofort, als ich losfragen wollte, einen Finger vor dem Mund. Seine Augen waren etwas geweitet und deuteten mir wirklich ruhig zu sein. Er stand genau vor der Tür, sodass ich quasi garnicht entfliehen konnte, oder ähnliches.
Ich presste meine Lippenaufeinander und beobachtete ihn.
Was würde er als nächstes tun? Oder sagen? Oder was würde mit mir jetzt passieren?
Ich wartete auf eine Art "Zeichen" von ihm, dass ich reden und fragen konnte.
Er atmete nach geringerer Zeit etwas erleichtert aus und seine Schultern senkten sich. Ebenfalls nahm er seinen Finger von seinem Mund und schloss etwas erleichtert die Augen."Was machst du hier?", flüsterte er etwas angespannt und schaute mich mit einem skeptischen und untersuchenden Blick an.
"Ich hab...", "Psssscht!", ermahnte er mich, als ich los sprach.
Etwas erschrocken und beunruhigt wiederholte ich "Ich hab bloß deine Aufgaben hier. Ich hatte sie ausversehen mit nachhause genommen.", "Aha. Leg sie einfach dort hin.", flüsterte er und zeigte auf einen kleinen Tisch.
"Was ist denn los hier, Tae? Warum flüstern wir?", fragte ich etwas belustigt und grinste ein wenig.
"Meine Mutter ist da.", gab er ernst und ohne Emotionen zurück.
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V wie Violett {wird noch überarbeitet}
Romansa"Du bist wie die Farbe Violett." Das war ein Satz, den der verschlossene Taehyung oft in seiner Kindheit hörte. Der fröhliche Jeon Jungkook versuchte den verschlossenen Tae zu verstehen und leistete ihm Beistand in den schweren Zeiten, die auf Tae w...