In herbstlichen Stürmen Teil 8 - heiß und kalt

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Manchmal.
Manchmal hatte Marti einfach das Bedürfnis nach dieser besonderen Form von Nähe.
Dieser besonderen Form von... Sex.
Die es ihm ermöglichte, sich Jako hinzugeben mit jeder Faser seines Körpers und seiner Seele...
diese Form von Nähe, die bedeutete, dass er sich ihm ... auslieferte... ohne wenn und aber...
die nur möglich war mit endlosem, tiefem Vertrauen und die dieses Vertrauen noch wachsen ließ...
Heute war manchmal.


Es war Samstag, und Marti hatte die erste Woche im neuen Job gut überstanden.
Es schüttete wie aus Eimern, deswegen waren sie beide pitschnass, als sie vom Einkauf zurückkehrten. Sie brachten die Lebensmittel in die Küche und zogen sich erst mal das nasse Zeug vom Leib. Marti hängte es im Badezimmer auf.
Da es schon seit einer Woche so verdammt nasskalt war draußen, so richtig ekelhaftes Herbstwetter, hatten sie in ihrer Wohnung ordentlich geheizt. Es war gemütlich warm, warm genug für Marti, in T-Shirt und Boxershorts rumzulaufen.


Jako, der sich bequeme Joggingklamotten angezogen hatte, sah es mit Vergnügen. Verdammt, Marti war einfach unglaublich sexy.
So ein verregneter Tag hatte durchaus seine Vorteile. Jako grinste. Man konnte Filme schauen, zocken, gemeinsam kochen...und... kuscheln...und...
Jako seufzte genießerisch. Er freute sich auf die kommenden Stunden.


Auch Marti genoss Vorfreude. Ein Blick in Jakos Augen genügte, um zu ahnen, dass das Wochenende sehr... aufregend werden würde...
Er ließ die Zunge genießerisch über seine Lippen gleiten, denn er wusste, wie sehr das seinen Schatz anmachte.
Der begann zufrieden zu grinsen. Als das letzte Teil im Kühlschrank verstaut war, nahm er Marti bei der Hand und führte ihn ins Wohnzimmer. Setzte sich auf das Sofa. Klopfte neben sich.
Marti setzte sich. Jako zog ihn an sich und begann, ihn sanft und lieb zu küssen. Marti ging auf den Kuss ein und fühlte ein wunderbares Kribbeln. Überall.
Der Kuss wurde stürmischer. Und weckte in ihm Sehnsucht nach ...mehr.
Es dauerte eine Weile, bis er sich selber darüber klar wurde, wonach er sich sehnte.
Nach dieser besonderen Art von Nähe.


Mit einem Ruck setzte er sich breitbeinig auf Jakos Schoß. Küsste weiter, leidenschaftlich.
„Hey!", ächzte Jako, als Marti es zuließ, dass er Luft holen konnte.
„Du erstickst mich ja fast!"
Er grinste Marti an.
Und sah, dass sein Schatz ein wenig unsicher wirkte, und fühlte, dass er etwas loswerden wollte.
„Was ist?"
Marti wurde rot und schüttelte den Kopf.
Ja, Marti war ein Mann der Worte. Ein Mensch, der Dinge sprechen musste, um mit ihnen umgehen zu können; für den die Dinge erst eine Bedeutung bekamen, Probleme erst lösbar wurden, Gefühle erst echt wurden, wenn man sie aussprach. So war eben die Struktur seiner Persönlichkeit.


Und doch, es gab eben auch Dinge, die ihren Zauber verloren, wenn es nötig war, sie auszusprechen...
Und das hier war so eine Sache.
Er wünschte sich, dass Jako verstand, was los war, ohne dass er darum bitten musste...
Er hatte das ja schon einmal geschafft.
Mit einem Eiswürfel.
Dummerweise hatten sie keine Eiswürfel. Es war immerhin Ende Oktober, und das Wetter war eher geeignet für Tee und heiße Schokolade...
Nun, er würde Jako eben anders necken.


Er küsste Jako noch einmal und sagte dann:
„Lass uns erst mal was kochen, ich habe Hunger."
Jako nickte, und so machten sie sich an die Arbeit.
Es entstand eine leckere Curry-Reispfanne, die echt nicht übel war.
Während des Kochens und Essens nahm Marti sich ein paar kleine Frechheiten heraus. Nix derbes, eher so Sachen, die irgendwie niedlich waren.

Nimm mein Herz und führe michWo Geschichten leben. Entdecke jetzt