Das Biest in meinem Zimmer

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Schweigend saß ich auf der eisigen Korridorschaukel. Blickte in die ferne und hörte nur meinen Atem. Ich beobachtete die Wolke die beim Ausatmen entschand. Ich war wie hypnotisiert. Der Himmel war klar und der Tag war allgemein kalt. Ich konnte immernoch nicht glauben wie meine Eltern entschieden. Wegziehen. Dieses Wort kam mir nicht leicht über die Lippen. Ich hatte einen Freund, hallo? Und wir hatten uns geschworen niemals eine Fernbeziehung zu führen. Niemals. Und jetzt?! Jetzt muss ich sie wohl führen. Oder... Wir müssen uns trennen. Ohgott. Ich denke ich will das Wort Wegziehen doch lieber sagen. Ich stand auf und tappste Barfuß auf die Tür zu die ins Haus führte. Schaute auf die Uhr und bemerkte das es ja schon 21:00 Uhr war. Also war ich nach dem dem Schock genau 45 Minuten draußen gewesen. Für mich hat es sich angefühlt wie 2 Stunden. Ich hatte nur in die Leere gestarrt. Ich drückte die Klinke nach unten und stand im Wohnzimmer. Alle Lichter waren aus. Es war stille. Ich blickte mich in alle Richtungen um. Keiner war hier. Wo waren meine Eltern? Ich fühlte mich unwohl. Sehr sogar. Sie wussten doch das ich im dunkeln Angst hatte. Und trotzdem machten sie alle Lichter aus. Ich stapfte die Treppe hoch in mein Zimmer. Tastete nach dem Lichtschalter und fühlte statt einem Lichtschalter etwas pelziges. Ich hatte ja nicht hingeschaut. Also mein Lichtschalter war es auf jeden Fall nicht. Dort wo ich hin fasste, ist mein Lichtschalter auch gar nicht. Viel zu weit unten. Wieso fasste ich dort dann hin? Immernoch war es dunkel. Stockdunkel. Ich konnte nichts sehen. Ein Grund mehr wieso ich zitterte. Eine nasse Zunge schleckte an meiner Hand und ich zuckte zurück, durch den Schock schrie ich auf und rannte kreischend aus dem Zimmer in die Küche. "Ahhhhhhh Ihhh!! Da ist was in meinem Zimmer. Es hat mich abgeleckt das Biest." kreischte ich durchs Haus. Endlich gingen die Lichter an und ich starrte in die Augen meiner Eltern die mich entgeistert anblickten. Ich grinste Verlegen. Auf einmal fingen sie an zu kichern und mir stand einfach nur der Mund offen. Denn während sie lachten tappelte ein Hund aus dem Flur in die Küche und rannte auf mich zu. Ich schloss den Mund und rannte ebenfalls auf den Hund zu. Es war ein kleiner Pudel. Schwarz-weiß. Total Flauschig. Einfach zum Liebhaben. Nachdem ich den Hund ordentlich gestreichelt hatte lief ich auf meine Eltern zu und drückte sie fest an mich. "Danke!", flüsterte ich von ganzem Herzen, "ihr seid die besten!" Der Hund bellte vergnügt und ich schaute ihn lachend an. "Wie willst du ihn den nennen Emilia?" fragte mich meine Mutter. Ich dachte nach. Mir schwirrten viele Namen im Kopf. Aber die waren alle nicht gut genug für den kleinen SchnuffelWuff. 'Timmathy'! NEIN. 'Elisan'? Ne. "Benni!" brüllte ich meine Eltern an. Sie erschraken. Denn sie zuckten zurück. "Dann soll es so sein meine kleine Emi." Ich hasse es wenn sie mich kleine nennt. Emi geht ja noch aber kleine? Geht gar nicht! "Na Benni? Gefällt dir der Name?" fragte ich den kleinen Wuffi. Er bellte nochmals vergnügt und ich schloss ihn in meine Arme. "Wieso eigentlich?" fragte ich schließlich. "Naja. Wir dachten du bist sehr traurig wenn wir wegziehen. Also haben wir dir etwas als Aufmunterung besorgt. Gefällt dir  dein Geschenk?" "Ja, Benni ist super!"

Wenn der Bauch sprechen könnte...!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt