Tanzgruppe

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Wir standen vor einer großen, leerstehenden Lagerhalle. Sie sah ziemlich mitgenommen aus und einige Pflanzen hielten die Wände noch zusammen. "Da trainiert ihr?", fragte ich. "Na ja, das ist eher zum Spaß." "Cool." Ich betrachtete es genauer. Früher wurden vielleicht Container von Schiffen darin gelagert. "Gehen wir rein?", fragte er. "Logisch." Im Inneren roch es leicht modrig. Im hinteren Teil warteten zwei Mädchen und ein Junge auf uns. "Leute, das ist Hanna. Unsere neue Tänzerin. Hanna, darf ich vorstellen? Eve ist die Choreographin und fünfzehn.", ich grüßte das kleine Mädchen mit den kurzen schwarzen Haaren. "Das ist ihre Zwillingsschwester Olivia, aber wir nennen sie nur Liv." Die beiden sahen sich zum Verwechseln ähnlich. "Hi, ich bin Maxwell. Aber bitte nur Max.", stellte sich der Junge selbst vor. Er hatte dunkelbraune Haare und nussbraune Augen. "Am besten wir zeigen dir einfach den Tanz und du siehst zu.", schlug Eve vor. Ich stimmte zu und setzte mich mit Jonathan an den Rand.
Der Tanz war gut geprobt und es lief ziemlich flüssig. Max und Liv waren ein eingespieltes Team. Er wurde zum Lied "Warrior" von Beth Crowley getanzt. Am Ende klatschten wir und Jonathan pfiff sogar. Danach sollten wir eine Hebefigur üben, aber Jonathan kitzelt mich immer, sodass ich die Spannung nicht mehr halten konnte und in seine Arme sackte. Wir fanden es echt komisch und waren ständig am Lachen.

"Wie viel Uhr ist es?", fragte ich, erschöpft vom x-ten Lachkrampf. "Zehn vor acht.", sagte Liv auch lachend. "Was?! Ich muss sofort nach Hause. Hat Spaß gemacht!", rief ich noch über die Schulter, nahm meine Sachen und rannte nach Hause.

"Mum? MUM!" Ich stürmte in die Wohnung und sah meine betrunkenen Mutter auf der Couch sitzen. Sie hatte ganz glasige Augen und eine Wiskey-Flasche in der Hand. Sie war schon fast leer. Schnell nahm ich ihr das Gefäß aus der Hand und stellte sie unter die Spüle. "Komm, Mum. Wir gehen jetzt ins Bett." "Da sind Schmetterlinge! Soll ich dir einen fangen?", lallte sie. "Morgen vielleicht." Ich brachte sie in ihr Zimmer und legte sie aufs Bett. Der Eimer von vorgestern stand zum Glück noch da, denn sie musste sich sofort übergeben. Nach einer halben Stunde schlief sie dann endlich ein und ich konnte selbst schlafen gehen. Erschöpft fiel ich ins Bett, aber es dauerte Stunden bis der erlösende Schlaf kam.

Die Sonne brach durch das Fenster. Um ihr aus dem Weg zu gehen, drehte ich mich auf die Seite und fiel unsanft aus dem Bett. Ich starrte in den Spiegel. Da bemerkte ich, dass die Ähnlichkeit mit einem Zombie erschreckend war. Seufzend ging ich in das Zimmer meiner Mum. Sie schlief noch ihren Rausch aus. Danach stellte ich mich unter eine eiskalte Dusche, um danach festzustellen, dass ich immer noch schlimm aussah. Im Kühlschrank war nichts Essbares mehr und die Obstschale war leer. Toller Morgen.

Über den Göttern (Avengers ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt