Ein Kuss

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Ein Kuss voller Leidenschaft. Seine Lippen fühlten sich voll und samtig weich an und Aryas Gehirn war nicht mehr in der Lage auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Ihr Körper wurde auf der einen Seite von der Felswand und auf der anderen von seinem muskulösen Körper begrenzt und so wurde ihr kein Bewegungsspielraum gelassen. Arya spürte wie Saids warme Zunge die ihre berührte und umspielte, sie saugte seine Unterlippe zwischen ihre Zähne und fuhr mit ihren Fingern über die sehnigen Strukturen seiner Rückenmuskeln. Seine Hand wanderte von ihrer Taille weiter herab, bis sie ihren Hintern umschloss. Mühelos hob er die junge Frau hoch, bis sich ihre Gesichter auf einer Höhe befanden.
Arya öffnete leicht ihre Beine und umklammerte mit diesen Saids Hüfte. Sie spürte wie sehr sie ihn wollte, hier und jetzt, als ihre Hände durch seine vollen Haare fuhren und ihm ein tiefes Stöhnen entwich.
Bereits jetzt berührte Said sie an Orten an denen sie noch nie zuvor jemand berührt hatte und sie merkte wie eine seiner großen Hände weiter nach oben fuhr und ihre linke Brust umschloss. Ein nie dagewesenes Lustgefühl durchströmte Aryas Körper und sie zog ihn weiter zu sich, soweit das überhaupt möglich war.

"ARYA!", ein Schrei holte sie auf den Boden zurück. Die Hausmutter hatte sich sicherlich bereits über ihr langes Fernbleiben gewundert und hatte sich nun selbst auf die Suche gemacht.

Erschrocken stieß Arya den Prinzen von sich und zupfte ihre Kleidung zurecht. Wie hatte sie das zulassen können? Ein kurzer Blick auf das Gesicht Saids zeigte ihr, dass der Kuss auch an ihm nicht spurlos vorübergegangen war und sie erschrak über sich selbst. Wortlos drehte sie sich um und ließ Said verwirrt im Dunkeln stehen, um die Treppe hinauf zu eilen.
Die Hausmutter erwartete sie ungeduldig und mit verschränkten Armen: "Was zum Teufel hast du da unten getrieben? Ich hab dich überall suchen lassen! Die Ankunft der Sultanstochter, der du zugeteilt bist, steht wenige Minuten bevor, sieh nur zu, dass du dich umziehst und dich zur Empfangshalle begibst! Sofort!"
Arya sprintete mit gerafften Röcken in die Richtung der Umkleiden und ordnete völlig außer Atem ihr strubbeliges Haar. Das Kleid musste noch gehen, dafür hatte sie keine Zeit mehr. Was war nur in sie gefahren?
Wieder im Laufschritt erreichte das Mädchen die schmale Gasse am Stadtrand, die nach draußen führte, durch das Stadttor. Sie reihte sich in die Menschenmasse ein, die bereits auf die Ankunft der Herrscherfamilie wartete und versuchte sich nach vorne durchzukämpfen. Sara wartete hier bereits nervös auf sie. "Arya! Endlich! Den Göttern sei dank, ich dachte schon, du kommst nicht mehr!", rief sie schon von Weitem. "Jetzt komm, wir empfangen die Prinzessin vor der Stadt."
Die beiden Frauen drängten sich durch die Menge, bis sie die freie Fläche vor dem Tor erreicht hatten. Die bewaffneten Wachen ließen sie passieren, als sie die Farben des Kalifen in den Kleidern der beiden erkannten und so liefen sie über den hölzernen Steg, welcher über den natürliche Abgrund führte, der die Stadt begrenzte und durch den der Fluss Ohan strömte, der der Stadt ihren Namen gab. Es war etwa Mittag, die Sonne brannte gnadenlos vom Himmel und Arya schwitzte unter ihrer Baumwollschürze, als die zwei den Ort erreichten, an dem sie zum Gefolge der Prinzessin stoßen sollten. Aus der Ferne war bereits eine Staubwolke zu erahnen, die auf die Größe der Gesellschaft zu schließen ließ. Die Hofgesellschaft der Frau, die den Mann ehelichen würde, in dessen Armen sie sich nur wenige Minuten zuvor wiedergefunden hatte. Die Arme, die sich so gut angefühlt hatten, würden schon bald eine andere Frau halten und beglücken. Sie durfte solche Gedanken nicht einmal im Ansatz hegen!

Glücklicherweise kamen die ersten Reiter des Sultans an und Arya hatte so alle Hände voll zu tun, wodurch sie sich von allen möglichen unerwünschten Gedanken ablenken konnte. Kurze Zeit später erreichte die leichte Anhöheeine Sänfte , welche von acht weißen Rössern getragen wurde. Das Gebilde war geformt wie eine Zwiebel und glänzte golden schimmernd in der Sonne. Sara und Arya eilten zu der Sänfte, in der sie ihre zukünftige Herrin erwarteten, schoben einen Schemel vor den Eingang, Sara öffnete die schwere Tür und die beiden blickten gespannt ins Innere der Sänfte. Ein seltsamer Geruch kam ihnen entgegen, beinahe der selbe, wie es in den Stallungen roch, dann kamen drei Katzen zum Vorschein. Die das vierte Tier ruhte in den Armen der Insassin der Sänfte, einer dunkel gekleideten, großen Dame mit schlanker Figur. "Wieso ist hier die Luft so feucht und heiß?", stieß sie zwischen schmalen Lippen hervor, welche auf einem fein geschnittenen, streng auf die Versammelten herabblickenden Gesicht saßen, noch ehe sie gänzlich aus der Sänfte geklettert war. "Mein Puder verläuft!"

Sara und Arya sahen sich mit gerunzelter Stirn an. Wider Erwarten war die Prinzessin schön und ihr Ruf wurde ihr ganz und gar nicht gerecht. Dieser hatte aber auch nichts über ihre Launen ausgesagt!

Das würden harte Wochen werden!

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 15, 2017 ⏰

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