Das Mädchen

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Said blickte in strahlende grüne Augen, die ihn teils ängstlich teils herausfordernd anblickten. Sie war kleiner als er. Um etwa einen Kopf. Die samtweiche Haut an ihrem Arm schimmerte golden und aus dem Tuch, das sie sich um ihren Kopf geschlungen hatte, hatten sich einige Strähnen gelöst. Vom ersten Augenblick an war er hingerissen von dem Mädchen, dass so unerwartet gegen ihn gestolpert war und ihn noch immer mit ihren tiefen Augen musterte.

Der Prinz lockerte den Griff um ihren Arm und räusperte sich. Dann fragte er: "Wer bei den sieben Göttern bist du?".

Sie sah ihn erschrocken an, riss sich mit einem kräftigen Ruck los und lief zur Tür, noch immer einen Besen in der Hand.

Mit zwei schnellen Schritten hatte er sie eingeholt und stellte sich ihr erneut in den Weg.

"Dann verrate mir zumindest deinen Namen, Kleines!", sagte der Prinz und grinste.
Er strich über die nackte Haut ihrer Schulter und es war ihm als würden Funken zwischen ihnen hin und herspringen. Schon durch ihre bloße Nähe merkte er, dass sich pure Lust, ihr den Kittel vom Leib zu reißen, sie auf das seidenbezogene Bett zu werfen, sich fest in ihr dichtes, schwarzes Haar zu krallen und ihr den Himmel zu zeigen, in seinem ganzen Körper ausbreitete und dass bei diesem Gedanken sein Blut plötzlich in einen anderen Teil seines Körpers floss.

"Ich wüsste nicht wieso ich euch mit diesem belästigen sollte", erwiderte sie. "Ihr habt sicher Wichtigeres zu tun!" Erneut näherte sie sich der Türe, bis sie an dem Knauf anstieß.

Dann öffnete sie sie, drehte sich wortlos um und Said sah fassungslos zu, wie sie im Dunkeln der Gänge verschwand.

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