kapitel 3

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 Jetzt erst mal mit dem Taxi nach Hause – ihrem neuen Zuhause. Im Taxi versuchte sie das Chaos in ihrem Kopf zu beseitigen. Heute hatte sich soviel ereignet: Zuerst die Verabschiedung ihrer Freunde und ihrer Familie, dann der Flug und zu guter letzt würde sie die erste Nacht in ihrem eigentlichen Haus verbringen – und das alles an einem Tag.

Nach wenigen Minuten hielt das Taxi vor einem großen, veralteten Altbau an. Da war es also – das Haus, in dem sie von nun an leben würde. Das Haus sah so aus als würde es nur auf ein neues Gesicht warten, das mal Leben in die Bude brachte. Als sie ausstieg, hatte der Fahrer ihre Taschen schon an den Straßenrand gestellt. Sie bezahlte ihn und dann war sie allein.

Man, war das ein Gefühl. Einfach so WOW. Sie schulterte ihren Bag und stieg die Stufen bis zur Tür hinauf. Dort klingelte sie bei den Cartney’s, denen das Haus gehörte, und Mr. Cartney ihres Wissens nach auch der Hausmeister war oder besser gesagt der Mann für alles war. Kurz darauf wurde ihr geöffnet und ein sogar noch ziemlich junger – sie schätze ihn auf knappe 30 – Mann mit kurzen struppigen Haaren, jedoch nur mit wenigen Zentimetern mehr als sie, stand vor ihr.

„Du musst Miss Crough sein. Komm rein. Ich bin Ty – sag einfach du.”

„Guten Tag Ty. Dir gehört das hier?“

„So indirekt, eigentlich gehört es meinem Vater, aber er ist aufs Land gezogen und seitdem kümmere ich mich darum. Aber jetzt komm, ich zeige dir mal deine Wohnung – frisch renoviert übrigens“, er lächelte und fing an die Treppe hinauf in den ersten Stock zu gehen.

„Im Haus sind ab jetzt alle vier Wohnungen besetzt. Im Erdgeschoss leben meine Frau, meine zwei Kinder und ich. Neben uns lebt Lucy, eine ziemlich aufgedrehte Person. Du wirst sie bestimmt morgen spätestens kennenlernen. Und hier jetzt links“, sie waren inzwischen im nächsten Stock angekommen, „hier wohnen Mr. und Mrs. Smith, aber insgeheim nennen wir sie die Marpels – die Miss sieht hundertpro aus und sie stecken überall ihre Nase rein, wo sie nicht hingehört. Nehme dich in Acht!“, er zwinkerte ihr zu „Und hier wirst du ja jetzt wohnen“.

Er blieb vor der Tür stehen und gab ihr den Schlüssel. Sie ging an ihm vorbei und schloss auf. „Deine ganzen Koffer und Kisten stehen im Wohnzimmer. Ich lass dich dann mal alleine, dein neues Heim auskundschaften“

„Danke, vielmals. Ich komme dann mal bald wieder vorbei“, sie sah ihn an und weg war er.

Sie atmete aus und all die Anspannung des anstrengenden Tages ließ sie los. Sie ging ins Wohnzimmer und ließ sich aufs Sofa fallen. Das einzige was sie heute nach der kleinen Pause noch tat war sich einmal kurz die Wohnung angucken und einfach nur ins Bett fallen. Den nächsten Morgen begann sie mit einem ausgiebigen Frühstück – Toast, Eier mit dick Nutella. Für den Tag nahm sie sich vor die nächste Mitbewohnerin kennen zu lernen – Lucy. Sie war ganz schön gespannt, doch davor ging sie kurz noch in die Stadt einige Einkäufe erledigen.

Gerade als sie wieder die schwere Tür öffnen wollte, flog sie auf. Dahinter stand ein Mädchen mit langen blonden Locken und strahlte sie an. Als sie Rose erblickte – und das war wörtlich zu nehmen, sie war riesig und musste auf Rose herabschauen – fing sie auch schon an zu plappern:

„Hi, du wirst wohl Rose sein. Ich bin Lucy bestimmt hat Ty dir schon alles verraten. Ich habe gehört, du kommst aus Clonfert irgendwo in Irland. Bestimmt langweilig auf so einem kleinen Städtchen. London ist da vollkommen anders. Aber jetzt komm doch erst mal rein.“

Man, war Rose baff. Dieses Energiebündel konnte ja labern wie ein Wasserfall. Sie hörte ja gar nicht mehr auf. Nicht einmal kam Rose zu Wort. Sie waren langsam die Treppe hochgegangen und standen jetzt vor ihrer Tür.

„Hast du ein Problem, wenn ich mit reinkomme? Bestimmt nicht, oder?“

„Nein, kein Probl...“

„Das ist ja super. Die erste Frage an jeden Neuankömmling: Magst du 1D?“

„Wen?“

„Sag nicht, dass du die nicht kennst? Einen Moment“, sie flitzte aus dem Wohnzimmer heraus und verschwand durch die Wohnungstür nach unten. Inzwischen stellte sie ihre Einkäufe auf dem Küchentisch ab und begann auszupacken.

Es dauerte keine zwei Minuten, da war sie wieder da, mit einer CD in der Hand. Sie ging einfach an die Anlage im Wohnzimmer und kurz darauf startete das erste Lied.

„Ey, das kenne ich sogar.“

Lucy schnappte sich währenddessen eine Banane aus dem Korb und begann vollkommen schief zu singen:

„You’re insecure, don’t know what for, you turning heats when you walk trough the doo-oo-or.“

Rose stieg sofort –ebenfalls mit einer Banane in der Hand – ein: „Don't need make up to cover up

Being the way that you are is en-o-ough .“

Das ganze Lied ging es so weiter. Beide sangen total laut mit. Am Ende des Liedes mussten beide so lachen. Es war einfach zu komisch gewesen, wie sie irgendwelche komischen Verrenkungen machten.

„Ich habe doch gesagt die sind geil“, bestätigte Lucy sich selbst.

Rose lachte und zu zweit verbrachten sie noch einen lustigen Nachmittag. Lucy redete von Cupcakes, Karotten und einen Zerrie oder so. Es war ziemlich schwer Lucy immer zu folgen. Aber bei ihr war das ja eh nicht schlimm

. Ein kleines „ja“ oder „finde ich auch“ reichte schon aus, um einen weiteren Redeschwall über sich ergehen zu lassen.

Die nächsten Tage verbrachte Rose damit sich in ihrer Wohnung häuslich einzurichten. Die Wohnung war richtig stylisch eingerichtet: wenn man durch die Tür hereinkam, gingen rechts zwei und links eine Tür in verschiedene Räume: Bad. Abstellraum und Schlafzimmer. Ihr Zimmer war in einem hellen Grün gehalten. Sie hatte einen riesigen Wandschrank und ein 2,20 m Bett, wo drauf man nebenbei bemerkt wunderbar einschlafen konnte. Das Bad mit Dampfdusche war mit Eichenmöbeln ausgestattet. Wenn man direkt geradeaus ging, kam man in einen großen Raum: nach links gab es ein Ecksofa plus Plasma Fernseher und rechts war die Küchennische mit Esstisch – alles in weiß, grau und rot gestrichen.

Am Mittwoch wurde dann auch ihr geliebtes Klavier gebracht – ohne das sie nie länger als eine Woche aushielt. Ihr großer Traum Sängerin zu werden war zwar noch da, aber sie versuchte immer realistisch zu bleiben und machte sie wenig Hoffnung. Aber sie wäre auch schon zufrieden mal einfach so aufzutreten, vor kleinem Publikum. Aber das hatte ja noch Zeit. Zuerst musste sie ab Montag anfangen zu arbeiten....

Because Of Me ( Liam Payne - One Direction Fanfiction )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt