Inexhaustible Savagery

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Endlich war es soweit. Alle machten sich bereit. Soul und Ray waren zur Waffenkammer geschickt worden um sich auszurüsten. Soul hatte schon wieder fast alles vergessen was ihnen im Briefing erzählt wurde. Ray hatte sich gar nicht erst die Mühe gemacht zuzuhören. Er wusste nur noch, dass sie den Auftrag hatten einen Außenposten des Rings restlos zu zerstören. Alles andere war ihm egal.

Als sie an der Waffenkammer ankamen waren die meisten Soldaten bereits weg, was Soul sehr begrüßte, denn er hasste Gedränge. Er ging direkt zu der Wand mit Heckler&Koch-Waffen, nur um enttäuscht zu werden. Das einzige 417 der gesamten Basis war bereits weg. Also ging er zu den M4-Varianten hinüber und suchte sich eine CQC-Variante (Close Quarter Combat) aus, als ihm plötzlich etwas ins Auge fiel. Er grinste und nahm sich eine M4 mit pinker Lackierung. Danach packte er für sich selbst noch einige Magazine ein und ging dann zu Ray hinüber.

Er blickte so ernst drein wie nur möglich und drückte Ray die pinke Waffe in die Hand ohne sie anzusehen und ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Er hörte wie sie ihre Glock aus dem Gürtel zog, tat aber nichts um sie davon abzuhalten, diese an seinen Kopf zu pressen. Ein Schuss löste sich, er flog zurück und lag mit einem Loch im Kopf am Boden, welches er selbstverständlich ohne Probleme reparierte. Als er aufstand und sich umblickte sah er, wie einige Soldaten grinsend den Kopf schüttelten.

*

Auf der Fahrt spielten sie das Penis-Spiel. Soul konnte sich nicht mehr erinnern wer angefangen hatte, aber er war sich ziemlich sicher, dass Ray es war. Nach einer Weile fingen Delta und Hotel an mitzuspielen. Irgendwann fragte jemand aus Team Bravo warum sie das Penis-Spiel spielten. Nachdem keiner eine Antwort auf die Frage wusste fingen auch sie an mitzuspielen. Erst als Morrison sagte, es sollen gefälligst alle mal die Schnauze halten, hielten alle die Schnauze. Dann fing Ray an, aus den Abgründen von 4chan Memes herauszusuchen. Erst als Soul ihr das Handy wegnahm versprach sie aufzuhören. Dann konzentrierten sich alle wieder auf das, was ihnen bevorstand. Krieg.

500 Meter vor dem Zielgebiet saßen sie ab. Die Squads verteilten sich in dem dichten Regenwald, der den Stützpunkt umgab. Soul und Ray bildeten Team Echo und näherten sich von Nordwesten. Beide hielten ihre Waffen im Anschlag und bewegten sich vorsichtig vorwärts. Es war eine Sache, gegen einen einzelnen übermächtigen Feind zu kämpfen. Doch bei mehreren hundert bewaffneten Männern waren selbst sie auf der Hut. Doch zum Glück hatten sie sowohl Nacht-, als auch Thermalsichtgeräte, was es recht einfach machen sollte, Feinde im dunklen Regenwald zu erkennen.

Soul fasste Ray am Arm, als er den ersten Kontakt vermelden konnte. Beide hatten Waffen für kurze Entfernungen gewählt, was sie allerdings nicht daran hinderte, den Kopf des armen, nichtsahnenden, Terroristen auf etwa 300 Meter Entfernung mit zwei exakt gleichzeitig abgefeuerten Schüssen zu zermalmen.

Links von ihnen ein Schuss. Dann noch einer. Und dann brach die Hölle los. Aus dem Außenposten strömten hunderte bewaffnete Männer. Die beiden sahen sich an, grinsten und sprinteten los. Die anfängliche Vorsicht war vergessen. Soul sprintete mitten in eine Gruppe von Feinden und ließ Schläge regnen. Er sah aus dem Augenwinkel, wie Ray einem jungen Mann mit fliehendem Kinn das Herz herausriss und vor seinen Augen zerquetschte. Einer der Männer die er erledigt hatte trug ein Messer bei sich. Er hob es auf und wog es in der Hand. Es gefiel ihm. Er steckte es ein und zog weiter.

Seine Waffe ließ er im halbautomatischen Modus. Er wollte sichergehen, dass seine Munitionsvorräte bis zum Ende hielten, was so kein Problem darstellen sollte, da jeder Schuss ein Treffer war. Die Kämpfer des Rings waren unvorbereitet, hektisch und unkoordiniert, was man ihnen deutlich anmerkte. Sie wussten nicht wer sie angriff, sie wussten nicht wer Freund und wer Feind war, einige von ihnen schienen nicht einmal wirklich zu wissen wie man eine Waffe bediente. Irgendwann hörte Soul auf zu schießen und benutzte nur noch das Messer was er zuvor gefunden hatte.

Kehle um Kehle schlitzte er sich durch die Gegnerreihen, er ließ keine Gnade walten. Verdammt, das gefiehl ihm. Dieses Gefühl der Schlacht, des Kampfes, des Krieges, das war es wonach er sich sein Leben lang gesehnt hatte. Ein Blick auf Ray genügte um zu wissen, dass es ihr genau so ging. Beide waren sie in ihrem Element. Und weiter zog er durch die Feinde, eine Schneise der Verwüstung hinter sich lassend. Um ihn herum explodierte alles, Schüsse zischten an seinem Kopf vorbei. Und er genoss es, diese Symphonie der Zerstörung.

Die Feinde schienen zu bemerken, dass sie beide die größte Gefahr darstellten, und konzentrierten ihr Feuer auf sie. Soul grinste, als Kugeln ihn durchlöcherten. Als er keine Lust mehr hatte beschloss er sich unverwundbar zu machen und schritt auf die jungen Männer zu, die vor Angst ihre Waffen fallen ließen. Als sie wegrennen wollten sprang er in die Luft und schleuderte sie mit der Druckwelle zurück, die beim Aufprall entstand. Dann nahm er jeden einzelnen von ihnen in einem Blutbad auseinander.

Als er fertig war merkte er, wie sich Stille über das Schlachtfeld legte. Diejenigen, die noch ansatzweise Verstand besaßen, waren schon lange geflohen. Der Rest war tot.

Soul'stroyerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt