Armory

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Endlich trafen die restlichen Bestellungen ein, die Soul getätigt hatte. Zuerst die Bücher, von seinen Lieblingsromanen über Shakespeare und Tolstoy bis hin zu der Satanischen Bibel und dem Necronomicon war alles dabei. Während er in mühsamer Handarbeit die Bücher in die dafür vorgesehenen Regale räumte, sah Raven fern. Natürlich. Wieso sollte sie ihm auch helfen? Schließlich war der Fernseher wieder freigegeben, nachdem sie Soul damit gedroht hatte, mit einer Axt die Hauptleitung zu kappen.

Als nächstes waren die Nahkampfwaffen dran. Zuerst öffnete Soul das Paket aus Japan. Ihm bot sich ein majestätischer Anblick eines Katanas, wie man es nur aus Legenden kannte. Mit Perlmutt besetzte Griffe, die Tsuba aus Titan und die schärfste Klinge die je ein Mensch erblickt hatte. Gut, das stimmte wahrscheinlich nicht, aber sie war verdammt scharf. Jedes Mal wenn er das Schwert anblickte hatte er das Gefühl, sich durch den bloßen Anblick zu schneiden.

Dann waren da noch einige andere Schwerter, Nunchakus, Shuriken und allerlei andere scharfe Gegenstände. Außerdem ein Hammer, eine furchterregende Waffe im Nahkampf, einige Messer und allerlei tödliches Kleinzeug, von dem er das Meiste wahrscheinlich eh nur in Vitrinen stellen würde.

Schließlich kamen die Autos an. Soul verstand nicht sonderlich viel davon, aber genügend um eine begründete Auswahl zu treffen. Sein persönlicher Wagen war ein 1954er Bentley Continental R-Type. Nun, genau genommen war der Wagen erst vor einem Jahr gebaut worden, aber er entsprach (abgesehen von einem wesentlich stärkeren Motor) dem Original von 1954 nahezu exakt. Die Lackierung war ein mattes Schwarz, so dunkel dass es alles Licht in der Umgebung aufzusaugen schien. Das perfekte Fahrzeug um sich im Dunkeln anzuschleichen.

In dem gleichen Farbton war auch die Brabus Business Lounge gehalten - ein Umbau des Mercedes Sprinter. Sollte er sich einmal mit wichtigen Personen treffen wäre das genau die Karre die man sich wünschen würde. Natürlich konnte man den Wagen auch super als Einsatz-Fahrzeug benutzen, schließlich war er gepanzert und schwer. Damit wäre es sicherlich kein Problem eine Mauer zu durchbrechen... Es sei denn man redet von der Schallmauer.

Als Letztes kamen die Schusswaffen an. Es war schon vier Uhr nachmittags als Soul endlich die letzten Pakete öffnen konnte. Seine G18 hatte er bei der Flucht mitgenommen, weshalb er dafür lediglich Magazine bestellt hatte. Natürlich war seine geliebte Heckler und Koch 417 wieder mit von der Partie. Außerdem eine MP7, falls er eine kleine Waffe brauchte, die eine etwas größere Munitionskapazität besaß als seine Glock. Dann noch ein paar weitere Waffen für verschiedene Gelegenheiten und schließlich die beiden Monster. Das erste davon war ein Scharfschützengewehr mit Kaliber 50. Das zweite Monster eine Helikopter-Minigun, die er mit bloßen Händen bedienen würde. Das sollte kein Problem für einen Halb-Dämonen darstellen.

Zu den Schusswaffen gehörte außerdem jede Menge Sprengstoff. Soul liebte Sprengstoff, konnte man damit doch eine ganze Schlacht binnen Sekunden entscheiden.

Nachdem er mehrere Stunden lang sämtliche Waffen auf dem gigantischen Grundstück hinter seinem Haus mindestens einmal geschossen hatte und endlich in's Utopia zurückkehrte, wartete Raven auf ihn mit einer Frage auf den Lippen.

"Wann bringst du mir Schießen bei?" Soul zögerte.

"Du... willst wirklich diese ganzen Waffen schießen? Bist du dir sicher?" Raven runzelte die Stirn.

"Was ist denn das für ne Frage? Warum sollte ich nicht wollen?"

"Naja... eigentlich wollte ich versuchen dich hier nicht mehr als unbedingt nötig mit rein zu ziehen."

"Ich bin hier schon mit drin, alleine durch die Tatsache dass ich dich kenne. Sie werden hinter mir her sein, das weißt du ganz genau. Willst du etwa, dass ich mich nicht verteidigen kann wenn es so weit ist?"

"Also gut, wenn du meinst. Aber weißt du was es heißt wenn du sagst, dass du hier mit drin steckst?" Raven runzelte erneut die Stirn.

"Ne, was meinst du?" Soul grinste.

"Das heißt, dass du mithelfen musst. Schlepp doch mal diese ganzen Kisten in den Keller.", sagte er und stellte ihr drei Kisten voller Sprengstoff vor die Füße. Dann ging er davon, ein zufriedenes Grinsen im Gesicht.

"Ich hasse dich."

Soul lachte nur.

Soul'stroyerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt