Soul'stroyer

Doom's Gate

Asgaroth betrat die Halle. Vor der Umfunktionierung war es eine Lagerhalle gewesen. Nun waren an den Wänden Pentagramme, alles war blutverschmiert und nur mit Fackeln und Kerzen erleuchtet. In der Mitte des Raumes lagen fünf abgetrennte Köpfe, die mit Gedärmen zu einem Pentagramm verbunden waren. Asgaroth stellte sich vor den Kreis, der um das Pentagramm gezeichnet worden war und hielt eine Schüssel mit Blut in der Hand. Während er diese Schüssel leerte sprach er die Worte:

"O Satanae, resurget ex favilla ad tollendum hunc miserum mundum, et habitantes in parvis. O pater, O Satanae, dabit Solis Terra, ad te convertentur."

Eine rote Energie begann an den Rändern des Pentagramms zu zucken und zu knistern. Aus der Mitte des Kreises drang ein Schrei, unmenschlich und voller Hass, ein Geräusch wie es noch nie zuvor auf der Erde vernommen wurde. Dann öffnete sich das Portal.

Eine ohrenbetäubende Stille legte sich über die Nacht. Es waren keine Geräusche mehr zu hören, doch es war, als würden die Ohren vor Lärm zufallen. Die Nacht schien den Atem anzuhalten. Dann noch einmal dieser Schrei, der den Druck von den Ohren zu lösen schien. Als das Portal sich schloss stand ein junger Mann in der Halle. Asgaroth verbeugte sich tief und sprach:

"O Lucifer, dominus meus, ut suscipit terrae." Der junge Mann betrachtete ihn mit abschätzigem Blick.

"Immer dieser lächerliche Hang zum dramatischen. Ich hab ja nichts gegen ein bisschen düstere Stimmung, aber Latein? Meinst du nicht dass das 'n bisschen übertrieben ist?"

"Verzeihung, Lucifer." Lucifer seufzte.

"Also gut, wo sind sie?" Asgaroth zögerte.

"Das... das wissen wir nicht."

"Soso... Und du wolltest mich vom Thron stürzen? Ich bitte dich, die Hölle wäre in Minuten überrannt worden."

"Woher..."

"Woher ich das weiß? Ich bin der Teufel, was hast du erwartet? Aber lass uns über wichtigere Dinge reden. Lass uns mal annehmen, dass ich dir vertrauen würde und lass uns dieses Problem mit dem Halbdämonen in den Griff bekommen. Also, was kannst du mir über ihn sagen?"

"Im Prinzip gar nichts."

"Das ist nicht viel.", bemerkte Lucifer trocken.

Er begann in der Halle umherzuschlendern. Er hob einen Ziegenkopf auf und blickte ihm in die Augen. Dann warf er ihn in die Luft und trat zu, als der Kopf auf Höhe seiner Hüfte war. Es gab ein widerliches Geräusch, als der Kopf an der Wand zerplatzte.

"Aber na gut, wenn du nicht willst... Sieht aus als müsste ich mal wieder die Dinge selbst in die Hand nehmen."

Und mit diesen Worten verließ Lucifer die Halle und stieg mit blutigen Flügeln in die Nacht auf.