Hirn - Hirn - Hirnsache

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Heyho meine lieben Freunde des guten Geschmacks,

(sehr genialer Einstieg Marcel.)

heute wird es dann doch etwas persönlicher. Ich weiß auch gar nicht wie ich damit anfangen soll und ob ich dieses Kapitel [Stand: 26.3.16] überhaupt posten soll. Ich meine, was geht euch das überhaupt an, was will ich damit bezwecken? Ich bin ein sehr rationaler Mensch (geworden) und konnte mir die Fragen auf eine andere Antwort als: Marcel du kleines Aufmerksamkeitsgeiles-Flittchen beantworten. In erster Linie soll es einfach mal mir helfen, es soll einfach mal wirklich um mich gehen. In zweiter Linie dient dieses Kapitel einfach der Aufklärung unser heutigen - wirklich - asozialen Gesellschaft. Mir ist auch bewusst, dass dieses - nennen wir es - Kapitel -, ja, Lebenskapitel bedeutende Nachwirkungen mit sich zieht. Einige Personen aus meiner Schule sind hier registriert und werden das sicherlich, was auch kein Problem ist, anderen erzählen. Und bevor ich hier überhaupt etwas schreibe, ich weiß noch nicht mal was, bitte ich euch alle, mir keine etwaigen sentimentalen Mitleidsbekundungen zu hinterlassen. Ich möchte das nicht, ihr könnt nichts dafür und das bleibt auch so. Also bitte - einfach auch aus dem Vorurteil "Der will ja nur Aufmerksamkeit" - lasst das Mitleid stecken. Das ist wirklich nicht böse gemeint. Vielleicht werden es auch nur wenige lesen, darauf kommt es mir aber nicht an. Es hilft mir einfach damit offen umzugehen, da für mich die Zeit jetzt gekommen ist und bereit bin darüber zu sprechen. Und ja, vielleicht hilft es dem ein oder anderen eben auch. Vielleicht können wir uns gemeinsam helfen, wenn wir einfach anfangen würden uns zu vertrauen und miteinander zu sprechen.

Zuallererst ist vielleicht zu sagen, worum es hier überhaupt geht und was überhaupt geschehen ist, warum ich jetzt damit anfange.

Dieses Foto entstand im Oktober 2015 im Humboldhain

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Dieses Foto entstand im Oktober 2015 im Humboldhain.

Mein Name ist Marcel Julian Paul und ich bin 17 Jahre alt, am 5.4. jeden Jahres werde ich um ein Jahr älter und ich werde auch ein Jahr reifer, ein Jahr habe ich mehr erlebt. Ich möchte mit achtzehn Jahren mich nicht verändern, aber mit mir selber ins Klare kommen. Ich möchte mich verstehen und ich möchte anfangen mich zu akzeptieren. Mein Name ist Marcel Julian Paul und seit Dezember 2014 wurde mir diagnostiziert, dass ich schwer-depressiv bin. Ja, das stimmt. Und nein, das habe ich mir nicht ausgedacht und nein, ich bin keiner dieser Teenies, die sich das nur ausdenken, um sich - sagen wir - anders zu fühlen. Deswegen spreche ich auch nur vom Datum der Diagnose, nicht wie lange ich dieses Gefühl schon besitze. Ich fände es persönlich falsch und nicht begründet, ich will mir da einfach nichts ausdenken und mich in eine Ecke mit Personen rücken, die es noch-schwerer als ich haben und hatten. Vielleicht ist das hier falsch, was ich schreibe. Ich weiß nicht was die Zukunft bringt und ich kann sie auch nicht steuern.

Was ist das überhaupt, eine Depression. Und was ist überhaupt diese Einteilung? Eine Depression war für mich nie etwas, was mich sonderlich bewegt hat. Ich meine, Depressionen. Meine Eltern hatten mir vielleicht mal was darüber erzählt, auch den Wikipedia Artikel habe ich gelesen. Aber ich konnte mir gar nichts darunter vorstellen. Erst als ich dann doch älter wurde und ich über bestimmte Dinge nachdachte, hatte ich diese Vermutung. Gleichzeitig hätte ich niemals jemanden gesagt, nicht mal den etwaigen Gedanken, daran erkrankt zu sein. Es gab eben Tage, da wachte ich auf und alles war scheiße. Ja, das kann ich einfach mal jetzt so nennen, wie es war. Ich habe nur die Augen aufgemacht und hätte eine Träne nach der anderen vergossen. Heute erlebe ich diese, nennen wir sie einfach Verstimmungen, hauptsächlich ab dem Nachmittag. Das ist für mich sehr hilfreich und auch schön, weil ich so gesehen eine Struktur habe. Aber wie äußert sich das bei mir? Im Prinzip fängt es ganz klein an, ich ärgere mich über einen bestimmten Faktor, der meine Depression auslöst. Ich muss es nur hören oder sehen. Im ersten Moment denkt man da noch gar nicht dran, dass sich eine Verstimmung anbahnt. (Ich kann das Wort Depression einfach nicht ausstehen.) Aber dann fangen die anderen Gedanken an. Warum ist das so, warum hast du nicht das Glück? Warum siehst du nicht so aus? Warum bist du so wie du bist? Wieso hast du das nicht verdient? Was hast du falsch gemacht in deinem Leben?

Meet MarcelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt