Beispiel - Motivationsschreiben - Textilien-Texter

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Wenn Worte Kleider wären

Worte benennen, zusammengehängt erzählen sie eine Geschichte. Von einer trockenen Anleitung zum packenden Erlebnis - Worte können vieles. Jeder hat zugriff auf die Worte, kann sie alle benutzen - und doch sind die Texte verschieden. Es ist vergleichbar mit der Kleidung, unser Kasten ist voll von Möglichkeiten, trotzdem tragen wir immer wieder die gleichen Kombinationen und erlauben uns wenige Variationen. Diese Kleidung mag auffallen oder mit der Menschenmenge am Bahnhof verschmelzen, denn die Kleidung ist Teil unserer Ausdruckskraft. So ist es auch mit der Sprache - wir haben unsere Identität und fühlen uns in unserer eigenen Sprache wohl - trotzdem beugen wir uns oft vor Konventionen und spielen eine Rolle. Wenn wir die Kleider wechseln, wechseln wir auch die Sprache, ein bisschen wie Theater - raus aus dem Anzug der Arbeit und der überhöflichen Redensart und rein in die Jeans, zurück zur selbstbewussten Sprache, raueren Sprache, zurück ins wirkliche Leben.

Wir verstellen uns häufig in unserem Leben, tragen unsere beste Kleidung beim Vorstellungsgespräch und getrauen uns kaum, zu Lachen. Aber wovor haben wir Angst? Die Kleidung, in der wir uns Wohl fühlen, die soll auch die Kleidung sein, die wir tragen - und das gilt auch analog für die Sprache.

Aus diesem Grund - wenn ich schreibe, dann schreibe ich so, wie ich es mag. Ich erzähle gerne, lasse meine Gedanken schweifen und versuche, dies in einem Text zusammen zu bringen. Ich schreibe genau so, und manchmal anders, trage meine Jeans und ignoriere die Uhr. Der Text ist, wie ich mich mit Worten kleide - das bin ich. Das ist meine Art, ein Motivationsschreiben zu verfassen.

Mit besten Grüssen,

Xinon Sero

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