Teil8

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Kapitel 8

Ich zog meine Arme fröstelnd fester um mich, da ich mein rosa Hemd ja Gideon ins Gesicht geworfen hatte, anstatt es anzuziehen. Seit ein paar Sekunden herrschte völlige Stille, wobei ich meinen Tränen freien Lauf ließ und Gideon mich ungläubig anschaute. "Ist schon okay, du musst nichts dazu sagen. Ich bin fertig mit dir. Und du anscheinend auch mit mir." Ich stieß ein verächtliches Lachen aus, als Gideon sich wieder besann und endlich etwas herausbrachte. "Wie bitte?" Ich schaute auf und sah in seine unglaublich smaragdgrünen Augen die bloß fassungslos auf mich gerichtet waren und mich eindringlich musterten. "Ich fasse es nicht!", schnaubte ich und ließ mich auf die Sofalehne fallen. Unglaublich, wie er es immer noch leugnete, obwohl ich sein Geheimnis klar und deutlich aufgedeckt hatte. "Gwen, ich meine das vollkommen ernst: wovon zum Teufel redest zu?" "Lass es! Musst du es noch schlimmer machen?", schrie ich ihn schrill an, da meine Stimme vor lauter Tränen versagte. Ich hatte ihn wirklich noch nie so fassungslos und erstaunt gesehen. Guter Schauspieler. "Gwen", fuhr er diesmal ruhiger fort, "ich weiß nicht, was du da gesehen hast, aber ich habe Charlotte definitiv NICHT geküsst." Traurig schüttelte ich den Kopf und rutschte von der Lehne weiter auf die Sitze des grünen Sofas. "Ich wünschte es wäre so." Langsam holte ich meine Schullektüre aus meiner Tasche und stöpselte mir die Kopfhörer meines iPods in die Ohren, in der Hoffnung, Gideon würde noch etwas erwidern. "Ich würde jetzt gerne lesen, also stör' mich bitte nicht." Mit diesen schwachen Worten ließ ich Gideon immer noch verdutzt im Raum stehen und wendete mich 'Hamlet' und meiner Musik zu. Aus den Augenwinkeln nahm ich war, dass Gideon sich an den kleinen Tisch an der Wand setzte und nachdenklich an die Wand starrte. Die Zeit verging schneller, als ich dachte, auch wenn ich in meinem Buch nicht ziemlich weit gekommen war. Als sich das altbekannte Schwindelgefühl anmeldete, stopfte ich meine Sachen schnell zurück in die Tasche und schulterte sie, ohne den näherkommenden Gideon zu beachten. Nur ein paar sekunden später befand ich mich auf dem Boden der Gegenwart, wo Mr George bereits auf unseren Rücksprung gewartet hatte. "Alles okay?", versichterte er sich sofort bei mir und half mir beim Aufstehen, während Gideon immer noch an der Wand stand und kein Wort sagte. "Ja, alles in Ordnung, nett dass Sie auf mich achtgeben." Mr George erwiderte ein herzliches Lächeln und verstaute den Chronografen wieder in seinem Safe. "Wenn es Ihnen nichts aus macht, würde ich schon gehen. Ich möchte gerne so schnell wie gerne nach Hause und mich hin legen, mein Kopf tut schrecklich weh", log ich. Mr George wünschte mir noch eine gute Besserung und ohne Gideon eines weiteren Blickes zu würdigen machte ich mich schnurstracks auf den altbekannten Weg nach oben. Gideon kam mir nicht, wie ich erwartet hatte, hinterher, um erneut zu versuchen mit mir zu reden. Ein wenig enttäuschend, dachte ich auf dem Weg in der schwarzen Limousine nach Hause. Das hieß dann wohl endgültig, dass ich ihm nichts bedeutete. Schnell blinzelte ich die Tränen weg, um nicht noch mehr daran denken zu müssen und freute mich einfach darauf, in meinem Bett eine runde zu heulen.


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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 23, 2016 ⏰

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Diamantklar - Liebe geht durch alle ZeitenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt