07. DEZEMBER

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Q U I N N

Seit drei Stunden stapfte ich durch die verbitterte Kälte und versuchte mich irgendwie wachzuhalten, mittlerweile war es bereits fast nach 24 Uhr.

Da ich keinen Schlafplatz mehr hatte, weil mein Vater Dana und ihren Eltern einen kleinen Besuch abgestattet hatte, musste ich draußen irgendetwas finden, nur leider war da aber nichts. Und auf der Bank zu schlafen war mir ein bisschen zu riskant, da ich nicht wieder neben Louis aufwachen wollte.

Ich stieß meinen Atem aus, und vor meinem Mund bildete sich erneut eine kleine weiße Wolke.

Es hatte ewig gedauert Dana zu überreden, mich gehen zu lassen. Aber ich wollte sie und ihre Familie nicht mit in diese ganze Sache hineinziehen.

Der kalte Wind verwuschelte meine Haare. Kleine Schneeflocken rieselten auf mich herab. Die Straße war nur schwach beleuchtet, weshalb ich etwas schneller lief, als ich hinter mir ein paar Schritte hörte. Diese wurden dann ebenfalls schneller. Ängstlich drehte ich mich um und musste feststellen, dass hinter mir eine Gruppe von Männern lief.

Ein Schauer lief meinen Rücken herunter. Immer wieder warf ich einen vorsichtigen Blick nach hinten, während ich mittlerweile fast rannte, und sah mit an, dass die Männer nun beinahe hinter mir standen. Wieso waren die auch so verdammt schnell?

Mein Herz begann zu rasen, Adrenalin pumpte wie wild durch meine Adern.

»Hey Süße, hast du Lust ein bisschen mit uns abzuhängen?«, rief der eine in meine Richtung.

Den Alkohol, den diese kleine Gruppe intus hatte, roch man ja selbst zehn Kilometer gegen den Wind noch. Schnell entschied ich mich dazu, in eine kleine Seitengasse abzubiegen um eine Abkürzung zu gehen. Das war die größte Fehlentscheidung meines ganzen Lebens gewesen, denn ich befand mich inmitten einer Sackgasse. Ich saß in der Falle, war diesen Typen hilflos ausgeliefert. Panisch blickte ich mich um, das einzige was zu meinem Schutz dienen konnte, war die große Mülltonne hinter der man sich ziemlich gut verstecken konnte.

Warum sollte ich es nicht ausprobieren?

Der Boden auf den ich mich hinter der Mülltonne setzte, war total feucht und mosig.

Angewidert hielt ich mir die Nase zu und versuchte nur durch den Mund zu atmen. Meine Sachen stellte ich so hin, dass sie mich fast vollständig verdeckten. Durch diesen Spalt hatte ich mich auch erstmal quetschen müssen, was in dieser kurzen Zeit gar nicht so einfach war. Als man wieder Schritte hören konnte, kniff ich die Augen zu und hielt den Atem an.

Eine Gänsehaut legte sich über meinen gesamten Körper.

»Das war aber nicht so nett von dir, einfach abzuhauen, ohne uns ein wenig Gesellschaft zu leisten«, flüsterte eine Stimme, deren Unterton ein wenig bedrohlich klang.

Er war im Moment noch alleine, dennoch hatte ich wahnsinnige Angst. Der Kerl kickte meine Sachen ohne auch nur den Funken eines schlechten Gewissens zu spüren, zur Seite und zog mich aus meinem Versteck.

»Jungs seht mal wen ich hier gefunden habe. Sie möchte sich zufälligerweise für ihr dummes Verhalten entschuldigen«, meinte er und zwinkerte mir mit einem pädophilen Grinsen auf den Lippen zu.

Sein Atem war sowas von ekelig und stank - als wäre der Alkohol nicht schlimm genug - nach Zigaretten. Ich musste mich zusammenreißen, um ihm nicht auf seine Sneakers zu übergeben. Verbittert starrte ich ihn an, doch dann wurde ich von den anderen Typen die neben uns auftauchten abgelenkt.

In meinem Bauch breitete sich ein Unwohles Gefühl aus, ich wusste nicht im Geringsten was ich tun sollte.

»Sieh an, sieh an. Weißt du denn nicht, dass es für so kleine, brave, unschuldige Mädchen wie dich um diese Uhrzeit hier draußen sehr gefährlich ist?«, meinte der kleinste von allen und grinste mich dreckig an.

MISTLETOE » LOUIS TOMLINSONWo Geschichten leben. Entdecke jetzt