05. DEZEMBER

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Q U I N N

Der Nebel kroch über den Boden, während die Dunkelheit drohte mich komplett zu verschlingen. Mein Atem verschnellerte sich, ebenso der Herzschlag und das Adrenalin, welches durch meine Venen gepumpt wurde.

Ich versuchte wegzurennen, aber es schien keinen Ausweg zu geben.

Und als ich mich umdrehte, stand mein Vater vor mir. Er hielt etwas in der Hand, ich konnte nicht genau erkennen um welchen Gegenstand es sich handelte; es sah beinahe aus wie ein Ledergürtel.

Mit einer wütenden Miene kam er auf mich zu, schwenkte den Gürtel hin und her.

Erschrocken riss ich die Augen auf und drehte mich wieder in die andere Richtung, rannte so schnell ich konnte. Die deutlich hörbaren Schritte unmittelbar hinter mir ließen mich in Tränen ausbrechen, ich schrie um Hilfe; aber es war niemand hier.

Im nächsten Moment spürte ich einen starken Schlag an meinem Hinterkopf, dann fühlte es sich so an, als würde mir der Boden unter den Füßen entrissen werden.

Schwer atmend schoss ich nach oben und sah mich erschrocken um.

Die Dunkelheit um mich herum machte mich auf eine Art und Weise verrückt, ich hatte nämlich überhaupt keine Ahnung wo ich mich befand und was in der Realität geschehen war. Ich wusste nur noch, dass ich auf der Parkbank eingeschlafen war.

Als ich an mir heruntersah, entdeckte ich komplett andere Klamotten und mir wurde augenblicklich schlecht. Kurz vor dem durchdrehen, weil ich nach wie vor unwissend darüber war, was passiert war, hörte ich neben mir ein gleichmäßiges Schnaufen.

Vorsichtig schielte ich in die Richtung aus der es kam und betete innerlich, dass es sich nicht um irgendeinen alten pädophilen Kerl handelte.

Beim Anblick verlor ich vor lauter Schreck das Gleichgewicht, ruderte mit den Armen und fiel letztendlich mit einem lauten Rums unweigerlich aus dem Bett. Der Boden war kalt, ich erschauderte.

Ich hätte mich fast an meiner eigenen Spucke verschluckt. Wieso zur Hölle lag Louis neben mir, und das auch noch in einem Bett?

Stöhnend rieb ich mir mein Hinterteil und scannte mit einem Blick den ganzen Raum ab. Was sollte ich jetzt machen? Ins Bett zurück würde ich ganz sicher nicht gehen. Es fühlte sich beinahe so an, als hätte ich einen Filmriss; zum Glück war ich erst einmal in meinem Leben so betrunken gewesen, dass dies eingetreten war.

Wann zum Teufel war ich gestern zu Louis gegangen? Ich war mir zu mehr als 100 Prozent sicher, dass ich diese Parkbank nicht mehr verlassen hatte; außerdem wusste ich ja nicht einmal wo er wohnte.

Ein unwohles Gefühl breitete sich in meinem Körper aus.

»Oh, du bist wach«, murmelte plötzlich eine verschlafene Stimme.

Ich zuckte zusammen, und musste daraufhin feststellen, dass Louis aufgewacht war.

»Kannst du mir mal verraten, wie ich hierherkomme?«, zischte ich ihn an, woraufhin er eine Augenbraue hob und sich aufsetzte. Dann schaute er mich ganz genau an.

»Bessere Frage. Was hast du da draußen in der Kälte ganz alleine und gottverlassen auf einer Parkbank verloren? Und wie ist das in deinem Gesicht passiert? Wer hat dir das angetan?«, entgegnete er ohne auf meine Frage zu antworten.

Eindeutig zu viele Fragen.

»Das geht dich einen Scheiß an!«, rief ich und stand auf, nur um danach über meinen eigenen Fuß zu stolpern und mit dem Gesicht voraus auf Louis zu landen.

MISTLETOE » LOUIS TOMLINSONWo Geschichten leben. Entdecke jetzt