23. DEZEMBER

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Q U I N N

Das Aufstehen fiel mir heute besonders schwer.

Mein Körper und auch alles andere sträubte sich dagegen, aus dem kuscheligen und warmen Bett aufzustehen.

Heute hatte ich viel zu tun; zuerst einmal stand eine kurze erneute Probe in der Aula der Schule, dort wo der Auftritt stattfinden würde, an. Danach musste ich noch sämtliche Geschenke besorgen und abends wollte meine Tante mit mir zusammen Backen.

"Da hast du dir aber ganz schön viel vorgenommen", meinte mein Unterbewusstsein und sah mich herausfordernd an.

Darauf reagierte ich nicht weiter, sondern zog die Decke weg und schwang meine Beine über die Bettkante.

Ich hätte so oder so aufstehen müssen, warum dann noch weiter rauszögern?

Heute startete ich total anders in den Tag. Ich duschte zur Abwechslung mal kalt anstatt warm, und zog mir einen kuscheligen Hoodie und eine Jogginghose an. Die Haare blieben ungeordnet, ich hatte keine sonderliche Lust darauf, diese zu entknoten.

Meine Tante war komischerweise ohne mir vorher Bescheid zu sagen außer Haus, aber dafür hatte sie mir ein leckeres Frühstück hinterlassen. Sobald ich auch damit fertig war, warf ich einen schnellen Blick auf die Uhr, welche mir schon kurz nach Zwölf anzeigte. Da ich nicht zu spät kommen wollte, machte ich mich in Höchstgeschwindigkeit fertig, zog mir eine Jacke und Schuhe an, nur um dann zu sehen wie mir der Bus vor der Nase wegfährt.

Fluchend entschied ich mich dazu, ein leichtes Jogging - Tempo einzulegen. Hin und wieder wäre ich fast über ein paar kleine Schneehäufchen gestolpert, anscheinend hatte es sehr stark geschneit während wir nicht da gewesen waren.

Das große Schulgebäude kam in Sicht. Alle Schüler die an dem Auftritt beteiligt waren, hatten heute keine Schule, da es ohnehin der letzte Schultag gewesen wäre und wir die Zweit zum Üben besser gebrauchen konnten.

Aus der Aula hörte man ein paar vereinzelte Rufe und Getuschel.

Ich öffnete die Türe und auf einmal lagen alle Blicke auf mir. Als meine Mitschüler, und die der Stufe unter uns bemerkt hatten, dass es ja nur ich war, wendeten sich alle wieder ihren eigenen Problemen zu.

Orientierungslos ging ich ein paar Schritte auf und ab, ich versuchte Dana zu finden.

"Ich dachte schon du kommst gar nicht mehr", hörte ich die rauchige Stimme hinter mir. Sofort drehte ich mich um und entdeckte Louis, der mich belustigt angrinste.

Sein Lippenpiercing glänzte unter diesem grellen Licht ziemlich hell.

"Tut mir leid, dass ich dich enttäuschen musste indem ich doch noch hier aufgekreuzt bin", entgegnete ich und streckte ihm die Zunge raus, ehe ich mich zu ein paar anderen hinter die Bühne gesellte. Eigentlich hätte ich ja gedacht, dass ich Louis so abgeschüttelt hatte, doch da hatte ich mich wohl sehr geirrt.

Er war dicht hinter mir und presste mich gegen die Wand. Erschrocken riss ich die Augen auf und sah ihn an.

"Niemand lässt mich einfach so stehen. Das solltest du doch langsam wissen, Quinn", hauchte er mir in mein Ohr.

Dabei funkelten seine Augen geheimnisvoll. Völlig unvorbereitet auf diese ganze Aktion hier, starrte ich ihm einfach nur in die graublauen Augen und fing zudem noch an, auf meiner Unterlippe herum zu kauen.

"Okay, das solltest du auch lassen."

"Und was, wenn nicht?", hinterfragte ich ihn mal wieder.

"Dann tut es mir jetzt leid."

MISTLETOE » LOUIS TOMLINSONWo Geschichten leben. Entdecke jetzt