20. DEZEMBER

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Q U I N N

Nur noch vier Tage bis zu unserem großen Auftritt.

Ich war überhaupt nicht dazu bereit, mit Louis zu reden oder gar mit ihm zu singen. Zu sehr hatte er mich enttäuscht. Gerade lag ich in meinem Bett, mein Wecker hatte vor zirka zehn Minuten geklingelt, aber ich hatte einfach keine Lust aufzustehen und mich für die Schule fertig zu machen. Ich würde Dana wiedersehen, Louis, Harry würde mich wahrscheinlich wieder ärgern, und zudem kam noch Liam. Lustlos wälzte ich mich auf meine rechte Seite, und beschloss, den heutigen Tag einfach zu verschlafen. Große Lust auf diese Skitage hatte ich sowieso nicht. Doch meine Tante machte mir natürlich einen Strich durch meine Rechnung.

"Quinn, Schatz los steh auf du musst in die Schule!", rief sie durchs ganze Haus, und das kam mir so unendlich lange vor, aber ich ignorierte es gekonnt.

"Quinn, wenn du jetzt nicht sofort aufstehst, dann muss ich leider zu anderen Mitteln greifen", seufzte sie schlussendlich.

"Das traust du dich nicht", erwiderte ich und drehte mich wieder weg. Wenige Sekunden später bewies mir meine Tante das Gegenteil, indem sie mir eiskaltes Wasser über den ganzen Kopf schüttete. Erschrocken fuhr ich hoch und sprang aus dem Bett.

"Siehst du? Ich habe die gewollte Wirkung erzielt."

Wütend stampfte ich an ihr vorbei, auf direktem Weg ins Badezimmer. Was sollte das denn, verdammt nochmal? Ich war eh schon mies genug drauf, und zu spät kommen würde ich so oder so.

Kurze Zeit später kam ich schließlich an der Schule an, ich hatte sogar noch zwei Minuten Zeit. Auf Frühstück und ähnliches hatte ich auch verzichtet, meine Tante hatte ich beleidigt ignoriert, ich hatte mich nicht einmal mehr von ihr verabschiedet. Im Klassenzimmer angekommen, war der Lehrer glücklicherweise noch nicht anwesend, und ich huschte schnell zu meinem Platz. Neben meinem Stuhl war bereits besetzt. Verwundert musste ich feststellen, dass die Sachen die dort standen, zu Louis gehörten. Augenverdrehend ließ ich mich nieder. Dana warf mir einen leicht verärgerten Blick zu, ich verstand nur Bahnhof. Dann fiel mein Blick auf Liam, der mich süß anlächelte und sofort klarte sich alles in meinem Hirn auf. Oh Gott, Dana und vor allem Liam, hatten da etwas sehr falsch verstanden. Aufgeregt versuchte ich ihr mit Handzeichen klarzumachen, dass ich nach der Stunde mit ihr reden wollte. Sie nickte mir nur flüchtig zu, und drehte sich wieder um. Louis betrat den Raum, und ich hätte wirklich losheulen können. Auch meine beste Freundin schien nicht gut auf ihn zu sprechen zu sein, da sie zusammenzuckte und sich immer kleiner machte, als er an ihr vorbeilief.

Ich beschloss ihn eingehend zu ignorieren und drehte mich demonstrativ zum Fenster.

Trotz meiner Aktion schafften seine Augen es, meine zu finden und sich darin zu verlieren. Hart biss ich mir auf die Lippe und begann wieder darauf herum zu kauen. Bevor er einen  Versuch, mich anzusprechen, wagen konnte betrat unser Klassenlehrer den Raum. Verwundert starrte ich Mr. Lennards an. Wir hatten ihn doch normalerweise gar nicht in der ersten Stunde?

"So meine Lieben, wie ihr vielleicht schon auf unserer Schulwebsite gelesen habt, stehen extra für euch die Skitage an. Wir werden bis zum 22.Dezember im Skigebiet unterwegs sein und ihr werdet euch explizit auf euren Auftritt vorbereiten. Eigentlich hätte die ganze Sache schon vor einer Woche sein sollen, aber da in unserem Teil Londons Ausnahmezustand herrschte..."

Er unterbrach sich selbst, und ich spürte mit einem Mal alle Blicke auf mir. Mein Herz fing an zu rasen, genau wie mein Puls, ich musste mich zusammenreißen nicht auf der Stelle zu weinen. Verdammt, konnten die nicht einmal woanders hinschauen?

Da spürte ich eine Hand auf meinem Oberschenkel, die beruhigend auf- und abfuhr.

"Ms. Benson, ich möchte ihnen mein aufrichtiges Beileid wünschen", sagte mein Lehrer, an mich gewandt.

MISTLETOE » LOUIS TOMLINSONWo Geschichten leben. Entdecke jetzt