14. Kapitel

727 29 5
                                    

Die Laderampe öffnete sich und mit gemischten Gefühlen trat Ezra aus dem Schiff. Für einen Moment sah er in die Ferne und blickte sich um. Das war also seine neue Heimat. Tatooine. Auf der Straße hatte er oft von den Sklavengeschäften auf diesem Planeten gehört und natürlich auch davon, dass es offenbar keinen besseren Ort gab, wenn man nicht vom Imperium gefunden werden wollte. Nun ja er konnte sich noch kein Urteil über den Planeten bilden, denn alles was er sah war....Sand. Sie waren mitten in einer Wüste gelandet, die endlos zu sein schien. Zeb und Sabine stiegen gerade die Leiter runter. Das was sie verhindern wollten war wahr geworden...Dabei hatten sie die Wahrheit gesagt, dabei hatten sie versucht ihren Freund, ihren Kamerad in Sicherheit zu wissen...Und jetzt?

Mit verschränkten Armen setzte sich dann Sabine auf die Rampe. Ezra bemerkte ihre Anwesenheit, aber drehte sich nicht um. Es war alles gesagt, er hatte sich entschieden und doch wurde er das seltsame Gefühl nicht los, dass die Macht versuchte ihm etwas mitzuteilen. Doch er wusste einfach nicht was. Irgendwie schien seine Verbindung zur Macht...benebelt zu sein. Aber wahrscheinlich bildete er sich das auch nur ein...

Zeb ging wegen der Hitze nichtmal raus. Er lehnte sich an die Wand. Er verstand Ezras Entscheidung nicht und Sabine tat ihm sehr Leid. Mira stieg die Leiter runter. Sie lief, ohne Zeb und Sabine einen Blick zu schenken, runter zu Ezra.

"Na mein Schatz, gefällt es dir?"

Ezra sah über seine Schulter und erblickte seine Mutter, die auf ihn zukam. Er richtete den Blick wieder nach Vorne, als er Sabines Blick im Rücken spürte.

"Na ja es ist nicht Lothal..."

"Dir wird es hier schon gefallen. Du wirst schon sehen", sagte sie lächelnd und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Ephraim kam ebenfalls aus dem Schiff und stellte sich neben seiner Frau.

"Unsere neue Heimat, Ezra.."

Sabine seufzte und konnte das nicht mitansehen. Sie wandte den Blick ab. Sie fühlte sich zutiefst verraten. Hätte sie Ezras Gesicht gesehen, hätte sie anders empfunden.

"Ja..unsere neue Heimat", sagte er leise und wandte den Blick ab. Wieso hatte er mit jeder verstreichenden Sekunde mehr das Gefühl, dass hier etwas völlig falsch lief? Er schüttelte den Kopf und versuchte diese Gedanken aus seinem Kopf zu vertreiben.

Was dachte er nur da?

Hera stieg die Leiter runter und seufzte. Abschiede lagen ihr nicht, vor allem wenn es um Personen ging die...Die sie am Meisten liebte.

Kanan stand schweigend am Geländer auf der Plattform, die sich über den Frachtraum befand. Er sah erst zu Zeb, dann zu Sabine und schließlich zu Ezra. Dieser stand mit seinen Eltern auf der Rampe und schien nicht die geringste Trauer zu verspüren, dass er die Crew verlassen würde. Er hatte Hera gesagt, dass er es versuchen würde..aber er konnte es nicht. Nicht nach allem was vorgefallen war. Er seufzte und wandte sich ab. Hera lief die Rampe runter und räusperte sich. Ephraim drehte sich zuerst um und sah zu Hera, als wäre sie die letzte Person, die er sehen wollte. Mira drehte sich ebenfalls um und sah die Twi'lek verachtend an. Ezra hingegen blickte nach wie vor gedankenversunken in die Ferne. Er wusste nicht, ob er Hera in die Augen sehen könnte.

"Hier seid ihr sicher. Das Imperium wird euch hier weder suchen, noch finden", begann sie und sah zu Ezras Eltern. "Ich wünsche euch viel Glück..."

"Danke, aber wir brauchen kein Glück. Ich habe hier noch einen alten Bekannten, der uns bei sich aufnehmen wird. Er ist auch schon sehr gespannt darauf endlich Ezra kennenzulernen", erwiderte Mira kühl. Ezra sagte nichts, aber ihm wurde bei Heras Worten das Herz schwer. Das war der Abschied? Mehr hatte sie nicht zu sagen? Und wo war Kanan? Wollte er sich nicht zumindest von ihm verabschieden?

I. Shadows of the pastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt