Prolog

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Es ist März, zur Zeit sind Osterferien. Ich sitze gerade draußen auf unserer Schaukel und genieße die Wärme der Sonne und den Geruch der blühenden Blumen, als mich plötzlich mein älterer Bruder Samuel von hinten packt. Er hebt mich hoch und ich lache laut los, weil er dies am liebsten macht, wenn ich nicht aufpasse. "Lass mich runter, sonst wirst du deine Tat bereuen", rufe ich mit einem Grinsen auf dem Gesicht, während ich mich spielerisch wehre. "Ach, liebes Schwesterchen, wann setzt du deine Worte auch einmal um, als nur Drohungen zu machen", bringt er zwischen zwei Lachsalven heraus, lässt mich dann in das weiche Gras fallen und marschiert danach fröhlich ins Haus. Nachdem ich mich einigermaßen von meinem Lachanfall beruhigt habe, stehe ich auf um ihm zu folgen und klaube mir währenddessen das Gras aus meinem goldblonden, schulterlangen Haar.

Als ich ins Wohnzimmer komme, warten dort schon alle, meine Mutter, mein Vater und Samuel, und sie singen "Happy Birthday". Ich umarme sie, gebe ihnen allen einen Kuss auf die Wange und blase dann alle elf Kerzen auf meiner Torte aus. Unter meinen Geschenken befindet sich ein Brief, auf dem etwas von Zauberei und Hexerei oben steht. Mit diesem in der Hand drehe ich mich zu meiner Familie um und diese versteht sofort. "Schneide erst einmal die Torte an und dann erklären wir dir beim Essen alles", meint meine Mum. Gesagt, getan und schon sitzen wir beim Tisch und ich werde aufgeklärt. "Also unsere Familie ist eine Zaubererfamilie. Wir besitzen eine magische Begabung, aber wir setzten sie noch nie ein, damit ihr beide normal aufwachsen könnt und nicht nur Wert auf Reinblüter legt; das sind die, die nur von einer Zaubererfamilie abstammen und nicht von Muggeln, so nennt man die "normalen" Menschen. Dein Bruder bekam vor zwei Jahren schon diesen Brief und deswegen kommt er immer nur in den Ferien nach Hause, da die Schule ein Internat ist, aber das wird dir dort dann alles noch auffallen", klärt mich meine Mutter auf. "Also wenn ich das richtig verstehe, kann ich zaubern? Also wir alle?", frage ich aufgeregt. "Ja, Schwesterchen, damit liegst du richtig", grinst mein Bruder. "Das ist ja total abgefahren! Wann kann ich denn dorthin?" "Erst mit 1.September, denn mit diesem Tag beginnt das neue Schuljahr. Bis dahin beendest du dein jetziges in deiner derzeitigen Schule und in den Sommerferien besorgen wir deine Schulsachen, die auf der beiliegenden Liste stehen", sagt mein Vater fast so aufgeregt, wie ich mich gerade fühle.


Emily SaphireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt