Ich warte auf einen Zauberspruch, aber ich höre keinen. Beherrscht er etwa schon das lautlose Zaubern, obwohl das extrem schwierig ist und nicht einmal viele aus der Sechsten können? Nein, sicher nicht, so dumm wie der ist. Meine Gedanken kreisen und so fällt mir erst jetzt auf, dass ich auf etwas weichem liege und rasch öffne ich meine Augen. Ich erblicke die Vorhänge meines Bettes und bin extrem erleichtert. Es war nur ein Traum, kommt es mir und nach der ersten Erleichterung folgt gleich die Panik. Wie spät ist es? Die Sonne scheint schon zu scheinen. Mit einem Blick zu meinem Wecker schwinge ich meine Beine aus dem Bett, denn es ist fünf Uhr dreißig. Da das Frühstück erst um sieben Uhr beginnt, stehen die meisten erst um sechs Uhr auf und so kann ich mir eine entspannende Dusche gönnen. Ich schnappe mir meine Schuluniform und schließe mich dann im Badezimmer ein. Obwohl ich mich in Ruhe fertig mache, bin ich schon kurz nach sechs fertig und trete wieder in den Schlafsaal, wo die anderen Mädchen am Aufwachen waren. "Guten Morgen, Emily. Bist du fertig im Bad?", begrüßt mich Hermine und verschwindet nach einer Begrüßung und einem Nicken meinerseits im Raum hinter mir. Ich packe meine Tasche mit dem Nötigsten, da wir den Stundenplan erst beim Frühstück bekommen werden. Nachdem ich das getan habe, setze ich mich aufs Bett und denke über meinen Traum nach. Was mag das wohl bedeuten? Ich habe ihn gerade erst kennen gelernt und schon träume ich von diesem Idioten. Soll es eine Warnung sein, dass ich mich von ihm fernhalten soll? Oder sollte ich ihm die Stirn bieten, damit ich so eine Situation weitgehend umgehe?  Ich mache mir zu viele Sorgen und schüttle meinen Kopf, um den Traum zu verbannen, aber leider hilft es nicht viel. Also schnappe ich mir mein Verwandlungsbuch und lese ein bisschen darin. "Wenn du willst, dann können wir ja schon runter zum Frühstück gehen. So bleibt uns danach noch genug Zeit, um unseren Raum zu suchen", schlägt Hermine vor. "Jaa, gerne, so werden wir sicher pünktlich sein", grinse ich und lege mein Buch auf mein Nachtkasterl. Ich schnappe mir ihren Arm und ziehe sie aus dem Schlafsaal und in den Gemeinschaftsraum. Lachend machen wir und dann von dort auf in die große Halle.

Wir sind tief in unser Gespräch vertieft, als wir plötzlich durch ein Räuspern unterbrochen werden. "Meine Damen, hier ist Ihr Stundenplan. Wir sehen uns pünktlich zur ersten Stunde", sagt Professor McGonagall und reicht uns die Pläne, bevor sie weiter zu den nächsten Schülergruppe geht. "Erste Stunde Verwandlung. Ich freue mich so. Diese Kunst will ich am ehesten erlernen", grinse ich und stehe dann kurz darauf auf. "Komm, wir müssen unsere Taschen noch holen und werden das Klassenzimmer nicht ohne Verlaufen finden", rufe ich schon fast. Hermine folgt meinem Beispiel fast genauso schnell und zusammen springen wir zur Tür.

Als wir unsere Taschen passend gepackt hatten, machen wir uns auf den Weg zum Klassenzimmer, als wir durch ein Rufen stehen bleiben. "Hermine, Emily, wartet auf mich", keucht Neville und stolpert laufend auf uns zu. "Alleine finde ich den Raum niemals und die Burschen kommen sicher zu spät." "Na komm, Sam hat mir verraten, wo das Zimmer liegt. Ich hoffe nur, er hat mich nicht angelogen", grinse ich und Hermine und ich nehmen Neville in die Mitte und machen uns dann wieder auf den Weg. Sam hatte nicht gelogen und so waren wir eine Viertelstunde zu früh bei der Klasse. "Lieber zu früh, als zu spät", lacht Neville und bis zum Unterrichtsbeginn diskutieren wir darüber, was wir wohl machen. Um Punkt Acht Uhr öffnet sich die Tür und Professor McGonagall lässt uns hinein. Wir setzen uns in die erste Reihe und folgen voller Spannung ihren Worten und als sie ihr Pult in ein Schwein verwandelt, wollen wir das auch machen. Jedoch müssen wir eine Menge komplizierter Dinge aufschreiben und danach dürfen wir erst ein Streichholz in eine Nadel verwandeln. Nur mir und Mine gelingt es und wir bekommen je 5 Punkte für Gryffindor. Mit einem Lächeln schlendern wir mit Neville nach Ende der Stunde zum nächsten Raum. "Schade, dass alle pünktlich waren, ich hätte gerne gesehen, wie sie reagiert, denn bei meinem Glück werde ich wahrscheinlich der Erste sein, der zu spät kommt", jammert Neville. "Ach, mit uns wird dir das sicher nicht passieren", ermuntert Hermine ihn und zusammen versuchen wir ihn wieder aufzubauen, weil er es auch nicht geschafft hat, sein Streichholz irgendwie zu verändern.

Erschöpft, aber glücklich lassen wir drei uns auf die Bänke zum Abendessen fallen. "Puhh, also mir hat Zaubertränke fast genauso gut wie Verwandlung gefallen", meine ich glücklich und nehme mir was zum Essen. "Also ich bin nur froh, dass der Tag endlich ein Ende hat, aber warum mussten uns alle Lehrer gleich am ersten Tag Aufgabe geben?", meint Neville und schöpft sich Suppe auf seinen Teller. "Wir sollen ja auch was lernen. Deswegen werden wir nachher in die Bibliothek gehen und sie gleich machen", bestimmt Hermine, bevor sie zu essen beginnt. Wir stimmten murrend zu, aber waren froh, dass wir sie hatten, da sie uns sicher helfen wird.

Vollkommen geschlaucht lasse ich mich in mein Bett fallen. Hermine hat uns dazu gedrängt alle Aufgaben zu machen und schon ein wenig für morgen zu lernen. Als wir dann wieder im Gemeinschaftsraum gekommen sind, war es schon kurz vor der Sperrstunde. Vor Müdigkeit taumelnd bin ich schnell Zähne putzen gegangen und nun sinke ich langsam ins Reich der Träume.


Emily SaphireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt