Ein leichter Geruch von Minze geht von der Person aus, die mich in ihre Arme gezogen hat und sofort weiß ich, wer diese ist. "SAAAMMMM, was bildest du dir ein mich einfach aus einem Gespräch rauszureißen!! Und das wortwörtlich!", beschwere ich mich bei meinem Lieblingsbruder. "Ach Schwesterchen, du wolltest gerade ein Gespräch beginnen, du befandst dich in keinem. Ich wollte dich doch nur meinen Freunden vorstellen...", beginnt er scheinheilig, bevor ich ihn unterbreche. "Hmpf, trotzdem war es unhöflich und hättest du nicht einfach 5 Minuten warten können oder mich wie ein normaler Mensch ansprechen?" "Nein, sonst wär ich ja nicht dein typischer Bruder, also das sind Fred und George", sagt er und zeigt auf zwei, breit grinsende Burschen, die während unseren Disputs vor uns aufgetaucht sein müsse. Ich beäuge sie skeptisch, bevor mir meine Manieren wieder einfallen, denn schließlich hab ich ja welche, im Gegensatz zu meinem Brüderchen. "Ich bin Emily, die kleine Schwester von diesem Typ da, der mich wie sein Lieblingskuscheltier festhält", stelle ich mich vor und langsam lässt mich Samuel los. Der linke Rothaarige ergreift das Wort: "Ich bin Fred. Und das ist mein Zwilling George. Wie du uns auseinander halten kannst, fragst du dich gerade bestimmt. Nun, ich bin der besser Aussehende." "Heeeyyy, das bin ja wohl ich. Also Prinzesschen, ich bin netter und besser aussehend als mein Ebenbild, merk dir das", neckt George. "Okay, Fredie und Georgie, ich weiß jetzt schon, dass ich euch nicht auseinander halten werde. Deswegen wäre es doch eine super Idee, wenn wir einem von euch die Haare Pink färben? Das sieht sicher modern aus", schlage ich mit breitem Lächeln vor. "Ihhh, wir mögen unser Rot, das ist doch unser Erkennungszeichen und...", beginnt George den Satz und Fred führt ihn zu Ende. „Außerdem diese schreckliche Farbe und unsere Sommersprossen? Da interessieren sich doch keine Mädchen mehr für uns." "Eure Sorgen möchte ich haben. Kommt, wir gehen in den Schlafsaal. Gute Nacht, Prinzessin", richtet Sam noch an mich, bevor er die Zwillinge je an einem Arm schnappt und zu den Treppen zieht. "Gute Nacht, schlaft gut", rufe ich ihnen noch nach, bevor ich mich wieder Hermine und Neville zuwende, die beide kichern. "Hat euch diese reizende Unterhaltung gut amüsiert", frage ich sie. "Schon, und stell dir mal wirklich einen der Brüder mit pinken Haar vor", lacht Hermine und ich steige mit ein. Als wir drei uns wieder beruhigt haben, plaudern wir noch ein wenig darüber, was wir uns vom ersten Schultag morgen erwarten. Plötzlich springt Mine auf und ruft: "Es ist ja schon Zehn. Komm, wir müssen uns fertig machen und schlafen gehen. Morgen müssen wir ja gegen halb sieben aufstehen." Sie zieht mich aus dem warmen Sessel auf die Beine und sieht dann Neville entschuldigend an. "Tut mir leid, aber wir brauchen jetzt echt Schlaf, um morgen in Topform zu sein." "Kein Problem, ich sollte auch ins Bett gehen", erwidert er und steht auch auf. Bevor wir uns trennen, wünschen wir uns noch eine gute Nacht. Hermine und ich huschen in den Schlafsaal und die beiden anderen Mädchen, Lavender und Parvati scheinen schon zu schlafen. Wir putzen schnell die Zähne und gehen dann auch zu Bett. Erst jetzt merke ich, dass ich schon wirklich müde bin und schlafe schnell ein.

Langsam bahnen sich die Strahlen der Sonne ihren Weg durch die Vorhänge und wecken mich. Ich mache meine Augen auf und freue mich über dieses Aufwachen. Doch schlagartig fällt mir ein, dass es schon Vormittag sein muss, wenn die Sonne herein scheint. Ich springe aus dem Bett und verheddere mich im Vorhang. Mit einem dumpfen Knall lande ich am Boden. "Heyy, was machst du für einen Krach? Ich habe so schön geträumt", ertönt die verschlafene Stimme von Hermine. "Ist mir im Moment egal, denn anscheinend haben wir verschlafen. Wie spät ist es?", fluche ich, während ich mich aufrapple. "Verdammt, es ist schon zehn! Warum haben uns die anderen beiden nicht aufgeweckt?!", ruft Hermine, als sie ins Badezimmer eilt. Schnell machen wir uns fertig, schnappen uns unsere Schultaschen und rennen schnell die Stiegen runter. Am Tisch sehen wir einen Stundenplan für unseren Jahrgang liegen und schauen nach, was wir jetzt hätten. "Verwandlung, bei McGonagall. Es wäre nur Snape schlimmer, also komm", drängt Hermine und zusammen sprinten wir zur Klasse. Leise öffnen wir die Türe und wollen zu einem leeren Tisch huschen, als plötzlich die bedrohliche Stimme unserer Lehrerin hinter uns ertönt: "Die Damen, ich bin enttäuscht. Wollten Sie sich einfach ohne Entschuldigung zu einem Platz begeben? Nun, 10 Punkte Abzug für beide von Ihnen und jetzt setzen Sie sich und lesen Kapitel 1 im Buch und fassen Sie es danach zusammen. Die nächsten zwei Stunden will ich nichts mehr von Ihnen hören." Wir nicken und begeben uns mit gesenkten Köpfen zu dem freien Tisch.

Als die Glocke uns erlöst packen wir unsere Sachen zusammen und begeben uns in die große Halle zum Mittagessen. Kurz darauf taucht Neville neben uns auf. "Also das ihr euch traut so spät zu kommen, und das noch bei unserer Hauslehrerin." "Wir haben verschlafen", murmle ich beschämt und stehe wieder auf ohne etwas gegessen zu haben. "Leute, ich gehe Aufgaben machen, ich mag das heute Geschehene so wett machen. Also, bis nachher", verabschiede ich mich und mache mich auf den Weg zum Gemeinschaftsraum. Ich merke nicht, dass die Stiegen in einen falschen Korridor führen und gehe einfach weiter. Doch plötzlich fällt hinter mir eine Tür ins Schloss und gleich wird es stockdunkel. Ein leises "Lumos" ertönt aus einer Ecke und kurz darauf eine Stimme, die immer näher auf mich zukommt. "Na, Schlammblut, da treffen sich unsere Wege wieder und diesmal ist kein Bruder da, der dich retten kann", höhnt die schnarrende Stimme von dem Lackaffen und ich weiche nach hinten, als ich gegen eine Wand stoße. Mutig versuche ich mich zu verteidigen: "Ich komm auch ohne ihn zurecht. Nicht jeder muss sich hinter Leuten verstecken, so wie du es tust." "Das will ich jetzt aber sehen", höhnt Malfoy, als er immer näher kommt, dicht vor mir anhält und seinen Zauberstab bedrohlich hebt. Ängstlich kneife ich meine Augen zusammen und drücke mich noch mehr an die Wand, obwohl das nicht gerade Gryffindormut beweist.

Emily SaphireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt