„Ähm…“
„Komm mit, ich zeige dir eine Abkürzung.“, sagte er und lächelte. Es bildeten sich kleine Grübchen um seine Mundwinkel.
Ich konnte nicht anders: Ich erwiderte sein Lächeln.
Er wollte schon loslaufen, doch ich hielt ihn am Ärmel fest. Sein Lächeln gefror und ich ließ seinen Arm blitzschnell wieder los.
„An unserem Schloss, gibt es eine Regel.“, sagte er langsam, fast unsicher. „Mein Vater hat sie aufgestellt.“
„Lass mich raten: Mitglieder der Königlichen Familie dürfen nicht berührt werden.“
„Richtig. Es gab verschiedene… Vorfälle.“
„Okay.“
Ich holte tief Luft.
„Ich wollte dich noch etwas fragen.“ Er blickte mich erwartungsvoll an.
„Warum hat Euer Bruder die Mädchen nun wirklich ins Schloss eingeladen?“
Er ließ sich mit seiner Antwort Zeit. „Er hat die hübschesten Mädchen der umliegenden Dörfer eingeladen. Er möchte eine Lebensgefährtin finden.“
„Es ist aber doch sehr ungewöhnlich, sich eine unter dem Volk auszuwählen.“, stellte ich fest. „Ja“, stimme er mir zu, „aber vom Adel war ihm keine gut genug.“
„Wenn ihr Zwillinge seid“, fragte ich zögernd, „Wer von euch wir dann den Thron erben?“
„Um den Thron werden wir kämpfen müssen.“ „Und warum hast du dir keine Mädchen eingeladen? Habt Ihr“, verbesserte ich schnell.
Er überhörte meinen Fehler und schien auf einmal verlegen. „Es ist so… mein Bruder…. Bekommt immer, was er will. Auch was Frauen betrifft, ihm kann keiner… hm… widerstehen. Ich hab bei Frauen noch nie Erfolg gehabt.“
„Aber Ihr seid doch ein Prinz!“, rief ich überrascht aus. „Mein Bruder wird den Kampf um den Thron eh gewinnen.“, murmelte er. Ein Prinz mit wenig Selbstvertrauen – ich hatte es nie für möglich gehalten, dass es so etwas gab.
„Chris! Was zum Teufel tust du hier? Das Mädchen sollte bei der Gruppe bleiben!“
Chris zuckte beim Klang seines Namens zusammen und wir drehten uns um.