Kapitel 1

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Ich frage mich, was damals in mich gefahren ist solch eine Fanfiktion zu schreiben. Aber Voila: Hier ist die Überarbeitung, für alle die darauf gewartet haben. Oder auch nicht. Viel Spaß euch. (Ganz unten findet ihr die alte Version, möchte sie nicht einfach so löschen.)

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Einatmen.
Langsam tastete ich mich in der Dunkelheit voran, brauchte ich doch einige Sekunden um mich an die Schwärze zu gewöhnen, die mich umgab. Kostbare Sekunden. Die nun verpufften wie Wasser auf einem heißen Stein.
Ausatmen.
Ich hielt inne. Hörte ich doch Schritte unweit von mir entfernt.
Dann ein Poltern.
Ein lauter Knall.
Geklirr.
Gelächter.
Jetzt hielt ich den Atem an.
Doch das ließ mein Herz nur noch schneller gegen meinen Brustkorb schlagen. Während meine Hände zitterten, begannen meine Beine es ihnen gleich zu tun. Ich horchte in die Dunkelheit hinaus.
Gerade, als ich dachte sie hätten meinen Standort herausgefunden. Gerade, als ich dachte, ich würde meinem Ende in die Augen blicken. Wurden die Schritte leiser. Sie verschwanden vorerst. Ebenso das Gelächter.
Ich atmete aus.
Die angehaltene Luft entwich.
Ich setzte meinen Weg fort.
Langsam.
Bedächtig.
Vor allem jedoch: vorsichtig.
Dem Schreibtisch zu meiner Rechten schenkte ich keinerlei Beachtung. Warum auch? In meiner jetzigen Situation konnte und wollte ich mich nicht mit Papierkram auseinandersetzen.
Meine Aufmerksamkeit war deshalb schon ab der Minute in der ich den Raum betreten hatte, auf den großen Schrank gerichtet der sich über die gesamte linke Seite des Raumes erstreckte und meines Erachtens nach eine gute Möglichkeit bot sich darin zu verstecken bis die Gefahr vorüber war.
Meine Hand bewegte sich auf den Knauf des Schrankes zu. Sie zitterte. Immer noch. Ich versuchte tief durchzuatmen.
Ich scheiterte.
Denn ich bildete mir ein, dass ich ein Geräusch von Außerhalb des Raumes gehört hatte. Oder kam es vom Inneren des Schrankes? Unmerklich schüttelte ich meinen Kopf. Meine Ohren spielten mir ganz gewiss einen Streich. - Bei dieser Dunkelheit war das nicht verwunderlich. Da bildete man sich schnell Dinge ein, die nicht der Realität entsprachen. Dachte ich. Gut. Hoffte ich und das inständig. -
Sie täuschten sich jedoch nicht bei dem nächsten Geräusch. Was ich selbst zu Verschulden hatte. Den Knauf, den ich eben noch umklammerte, hatte ich nun losgelassen. Da ich die Tür mit einem sanften Ruck aufzog. Was folgte war ein Quietschen und Knattern. Es hallte in meinem Kopf wider.
„Öl. Ich brauche Öl." war das einzige, woran ich denken konnte. Sorgen machte ich mir nicht. Vermutlich war es so leise gewesen, dass niemand, der nicht mit mir in diesem Raum war, es gehört haben konnte. Doch dann meldete sich die Stimme in meinem Kopf. „Was würde passieren, wenn meine Verfolger es doch gehört hatten?" Ich schnappte lautlos nach Luft.
Ich musste einen kühlen Kopf bewahren. Weswegen ich kurzerhand jeglichen Mut zusammenraufte und in den Schrank kletterte. Eine andere Möglichkeit sah ich einfach in meiner - zugegebenermaßen wirklich ausweglosen - Situation nicht.
Um nicht den gleichen Fehler wie zuvor zu machen, versuchte ich nun die Tür so langsam, wie mein Zeitfenster es eben erlaubte, zu schließen. Ich verzog das Gesicht, als das Quietschen wieder an mein Ohr drang. Zum Glück fehlten mir nur noch ein paar Zentimeter, die ich schnell damit überbrückte, dass ich die Schranktür mit einem Ruck zuzog.
Allerdings ebbte die Furcht nicht ab, nachdem ich mich an die Wand des Schrankes gelehnt hatte. Sie verstärkte sich nur noch mehr. Ich saß in einer Falle, die ich selbst zu verschulden hatte. War ich doch auf die grandiose Idee gekommen in den Schrank zu klettern. Eine überaus dumme Idee - in den Schränken würden sie schließlich als erstes nachschauen. Am liebsten hätte ich mich selbst geohrfeigt.
"Allerdings habe ich schon von Fällen gehört, wo Leute sich unter ihren Betten versteckt haben und nie gefunden wurden. Das ist doch viel auffälliger als in einem Schrank." Nuschelte ich leise vor mich hin um mich selbst zu beruhigen. Ein wenig funktionierte dies sogar und meine Atmung beruhigte sich. Ebenso wie mein Herz.
Ich schloss die Augen - ich fühlte mich sicher. Zum ersten Mal seit dem Zeitpunkt wo der Frieden vorbei war. Ich war nun auf mich alleine gestellt und was am irritierensten daran war, war die Tatsache, dass ich keinerlei Probleme damit zu haben schien. Nicht ein einziges Mal, dachte ich an die anderen. "Du Egoist." schimpfte ich mich selber und ich biss mir auf die Zunge. Wie schnell sich alles verändern konnte. Hatte ich doch immer gedacht, dass sich meine Einstellung nie ändern, egal was passieren würde.
Meine Nase kitzelte. Nicht verwunderlich, war es im dem Schrank doch recht staubig. Doch beim genaueren Nachdenken konnte ich mir nicht erklären, wie denn Staub aufgewirbelt werden konnte, saß ich doch schon seit längerer Zeit still auf demselben Platz und hatte mich keinen Zentimeter bewegt.
Irritiert legte ich die Stirn in Falten.
Vorsichtig hob ich die Hand. Sie zitterte. Immer noch. Ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit.
Ich hatte vor gehabt ein paar der Kleider beiseite zu schieben um dem Ursprung auf den Grund zu gehen. Doch ich war nicht einmal so weit gekommen, denn urplötzlich hatte ich eine Hand auf meinem Mund liegen und panisch riss ich die Augen auf.
Meine Lippen verformten sich - ich wollte zu schreien anfangen.
"Wag es bloß nicht!" zischte es leise aus dem Dunklen und der Schrei erstickte in meiner Kehle.
Die Hand entfernte sich von meinem Mund und ein Gesicht tat sich zwischen den Kleidern auf.
"Loki." Brachte ich verdattert heraus. Seufzen. "Du weißt, was auf dem Spiel steht, wenn sie uns finden oder?" Gab er nun doch von sich und ich wusste es genau. Ich schluckte schwer und nickte nur. Unwissend, ob er dies in der Dunkelheit überhaupt sehen konnte.
"Weißt du -" Ein lauter Knall ließ meine Worte sofort verstummen und ich schlug mir die eigene Hand nun selbst vor den Mund.
Sie waren da.
Sie befanden sich im selben Raum wie wir.
Warum hatten wir sie nicht kommen hören?
Warum waren wir nur so leichtfertig gewesen?
Nur eine Schranktür aus massivem Holz trennte uns nun vor dem Feind.
Doch wusste ich, dass uns das ganz sicher nicht retten würde.
Mein Blick schnellte zu Loki. Ich konnte sein Gesicht nur schemenhaft erkennen. Ich ahnte jedoch, dass sich darauf Sorge widerspiegelte.
Die Schritte, die ich jetzt klar und deutlich höre konnte, verstummen abrupt.
Noch ehe ich über einen Plan für eine eventuelle Flucht nachdenken konnte, wurden die Türen aufgerissen.
Lichtstrahlen schossen in den Schrank und für eine Sekunde war ich nicht fähig zu sehen.
Eine Gestalt trat hervor - sie stellte sich in mein Blickfeld und ließ das Licht nicht mehr zu mir durchdringen. Ich konnte nun sehen.
Schlagartig hielt ich den Atem an.
"Zwei auf einen Streich. Wenn das nicht mal unser Glückstag ist!" Gegröle.
Gelächter.
"Wisst ihr, was euch nun blüht?"
Die Frage, obwohl wir beide angesprochen wurden, war an mich gerichtet und ich ballte die Hand zur Faust.
Ich schwieg.
"Wir hören?" Provokant.
"Wir müssen eure Schulaufgaben machen." Ich knirschte mit den Zähnen. "Ganze zwei Wochen."
"Ist das nicht ein wenig unfa-" Loki wurde unterbrochen.
"So war es abgemacht." Mein Blick schoss nach oben und ich sah in das fröhliche, heitere Gesicht von Thor. Loki's Bruder.
"Warum haben wir uns nur darauf eingelassen?"

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Ich wollte es so Detailgetreu wie möglich an der alten Version lassen. Ist es mir doch wichtig, dass die Storyline nicht verändert wird.

****

Ich rannte durch die Gänge und versuchte ein Versteck zu finden. Meine Verfolger hörte ich schon. Laute, schnelle Schritte.

Schnell machte ich die nächstbeste Tür auf und schlüpfte hinein. Ich brauchte eine Zeit, um mich an die Dunkelheit zu gewöhnen.
Suchend sah ich mich in dem Zimmer um.
Da sah ich einen alten großen Holzschrank. Ohne weiter nachzudenken ging ich mit schnellen Schritten auf den Schrank zu und öffnete die Tür. Quietschend öffnete sie sich. Ich hielt inne. Was würde passieren, wenn meine Verfolger es gehört haben? Ich wollte gar nicht dran denken.

Leise kroch ich in den Schrank und versuchte die Türe langsam und vorsichtig zu schließen, damit ich nicht noch mehr Geräusche verursachte.
Geschafft, endlich war ich drinnen.
Mit Mühe versuchte ich meine Atmung zu regeln.
Einatmen, Ausatmen, Einatmen, Ausatmen...

Auf einmal sah ich ein Gesicht zwischen den Kleidern die in dem Schrank hingen. Ich wollte schreien, doch mir wurde die Hand vor den Mund gehalten.
"Fang jetzt bloß nicht an zu schreien! Du weißt ja, wenn sie uns finden, müssen wir für 2 Wochen ihre Hausaufgaben machen! Das willst du doch nicht oder?" flüsterte er.
"Nein, das will ich nicht Loki und das weißt du auch, aber musst du mich so erschrecken? Ich wäre fast gestorben!", sagte ich im Flüsterton.

Die Schritte von draußen kamen immer näher und näher. Oh nein! Hoffentlich finden sie uns nicht. Jetzt hörte ich die Schritte nicht mehr. Was war jetzt los? Sind sie weg?
Doch ich hatte mich zu früh gefreut, denn die Schranktür wurde ruckartig aufgerissen und 2 Gesichter grinsten uns an.
"So, wir haben euch gefunden! Viel Spaß bei unseren Hausaufgaben!", lachten
die beiden.
Oh man. Thor und Sif können so Nerven!

SIGYN - Als ich fortging (In Überarbeitung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt