Nach diesem Vorfall vergingen einige Tage, in denen sich die junge Frau krankmelden ließ, damit ihr Knie abschwellen konnte, ohne, dass es jemand bemerkte.
Sie bat ihre Mutter zu sagen, sie hätte sich eine schwere Erkältung zugezogen und das sie hochinfektiös sei, weshalb ihre Kameradinnen, ihr lieber keinen Besuch abstatten sollten.
Ihr „Masterplan" schien aufzugehen, denn bisher war niemand vorbei gekommen, doch Amaya war klar, dass sie sich nicht zu früh freuen sollte, denn das wurde sofort bestraft.
Die junge Frau war zurzeit alleine in dem, in ihren Augen viel zu pompösen Haus, wenn man es nicht schon als ein kleines Anwesen bezeichnen konnte, da sowohl Mutter als auch Vater ihrer Arbeit nachgingen.
Als einzige Tochter einer erfolgreichen Unternehmerfamilie war man oft alleine, jedoch hatte sie sich nie in Einsamkeit wiegen müssen, wie es viele Kinder mit erfolgreichen Eltern taten, ganz im Gegenteil, sie genoss die volle Liebe ihrer Eltern und war trotz wenig Zeit seitens der Beiden, in Wärme und Geborgenheit aufgewachsen.
Die Brünette geisterte also durch das leere Haus, in der linken eine leere Teetasse, in der Rechten ihr Smartphone, leicht humpelnd, auf dem Weg in die Küche, als sie an dem alten Familienfoto vorbei kam, dass vor 7 Jahren (da war sie 10) geschossen wurde, als sie im Urlaub waren.
Ein kleines Lächeln zierte ihr Gesicht als sie schließlich in der Küche ankam und in alten Zeiten schwelgte.
Sie setze ihre Tasse auf der marmornen Küchenzeile ab und begann allmählich hungrig zu werden, entschied sich aber zu warten, bis ihre Mutter nach Hause kam.
So nahm sie sich ein paar Chips aus dem Schrank und tappste in ihr Zimmer.
Mit der Chipstüte fest umklammert ließ sie sich in ihr Bett fallen und ihr Blick schweifte über ihr Zimmer und der beißende Geruch von frischer Farbe stieg ihr in die Nase.
Erst vor kurzem hatte sie mit ihrem Vater zusammen ihr Zimmer neu gestrichen, komplett neu eingerichtet, da sie sich für das „Prinzessinen-Rosa" offiziell zu alt fand, auch wenn ihr Vater meinte, sie sei immer seine Prinzessin, egal wie alt sie wäre.
Sie hatte sich für helle, weiße Wände entschieden und Marmorfliesen zierten ihren Boden, die ihr Zimmer überdimensional erschienenen ließen, wenn es mit Licht durchflutet wurde.
Mitten im Raum befand sich eine leichte Erhöhung, gleich einer Stufe, auf dem ihr rundes Bett platz fand, umringt von einem weiß-gräulichem Schleier und einigen großen Pflanzen.
Außerdem besaß die junge Frau eine große Glaswand, die ihr den Anblick, wie auch den Betritt ihrer kleinen Terrasse ermöglichte.
Als die Brünette nun so in ihrem Bett lag und ihr Blick durch den Raum schweifte musste sie unwillkürlich an die Geschehnisse im Krankenzimmer zurück denken.
Ihr Lippen begannen zu kribbeln und ihr wurde plötzlich heiß.
Sie hatte das Gefühl sie kochte vor Wut, diesmal nicht nur innerlich sondern auch äußerlich.
Um ihren Kopf frei zu machen erhob sie sich und wollte die Terrasse betreten, als sie aus der Ferne plötzlich den Klingelton ihres Smartphones vernahm. Die junge Frau schien es in der Küche liegen gelassen zu haben, weshalb sie nun eilig hinhastete. Als sie nun die Küche betrat und einen Blick auf das Display warf, klappte ihr die Kinnlade runter.
Unbekannte Nummer
Auch wenn du nicht in der Schule erscheinst, Hime-sama, löst das unseren Deal nicht auf. <(^v^<)
Hast außerdem ein außerordentlich schönes Zimmer.
Augenblicklich drehte sie sich Richtung Fenster. Atemlos starrte sie hinaus, gefasst darauf das Gesicht des Seijoh Setters gleich vor Augen zu haben. Mehrere Sekunden fixierte sie ihren Blick in die Ferne, suchend nach ihm, doch nichts tat sich auf und sie erwischte sich dabei, wie sie kaum merklich aufatmete.
Leichte Schauer liefen ihr den Rücken hinunter und Gänsehaut machte sich auf ihr breit. Sie packt ihr Smartphone und ging schnellen Schrittes in ihr Zimmer.
Angekommen, schmiss sie besagtes auf ihr Bett und zog die langen Vorhänge zu, jedoch nicht ohne vorher einen Blick auf die Terrasse zu werfen.
Nichts.
Als die Brünette also die dunklen Vorhänge vor die Glasscheiben und –tür zog und den Raum somit in Dunkelheit hüllte, glitt sie langsam zu Boden und atmete schwer.
Panik machte sich in ihr breit und ein Unbehangen breitete sich in ihr aus.
Sie hatte Oikawa unterschätzt und zwar auf das Übelste, genau das wurde ihr gerade klar und doch fragte sie sich, warum sie neben der Panik auch eine gewisse Aufregung verspürte, ähnlich dem Gefühl der Vorfreude.
Und wieder begann sich diese Hitze in ihr auszubreiten, als ob ein Insekt sie gestochen hätte und sich das Gift, durch ihr Blut, im ganzen Körper verteilte.
War es vielleicht doch gar nicht die Wut, die heiß in ihr kochte?
War es vielleicht etwas anderes, etwas, dass ihr nicht bekannt war?
Was war diese unaufhörliche Hitze, auf die ein schauriges Verlangen folgte?
Was waren diese heißen Spuren, die sich noch immer auf ihren vollen Lippen abzeichneten?
Woher stammte dieses Urverlangen in ihr?
Hatte Oikawa es in ihr ausgelöst?
Und warum drängte sich ein schwarzer Schopf plötzlich in ihre Gedanken?
Sie verdrängte ihren wirren Gedankengang, ehe sie noch Schlüsse zog, die sie zu späterer Zeit bereuen könnte und zu ihrem Glück, meldet sich auch ihr Smartphone nicht erneut.
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// Who's gonna be the Queen's King? //
Fanfiction~ Jedem König steht seine Königin zu. Eine, die der Anmut des Königs gleichzieht, eine stolze, intelligente junge Frau, mit einer scharfen Zunge welche sie einzusetzen weiß. Eine, die dem König den nötigen Halt gibt, seine Untertanen durch einen Kri...