Die junge Frau wusste kaum wie sie ihre Wut bändigen sollte, also griff sie nach dem nächstbesten Gegenstand, in diesem Fall war es ein abgekauter Bleistift, der sich auf dem Nachtschrank des Krankenzimmers befand, und warf ihn dem Brünetten hinterher. Wenn sie so darüber nachdachte, was die junge Frau dort warf, empfand sie noch mehr Wut, da der Setter sie für den Bleistift sicherlich ausgelacht hätte, zumal er ihm auch gar nicht weh tun hätte können, denn hey, es war nur ein Bleistift.
Mal ganz davon ab, dass sie ohne ihre Zustimmung diesem, in ihren Augen völlig bescheuerten, Deal unterlag, saß sie noch immer mit verletztem Knie auf dem Bett und wusste nicht wie sie hier wegkommen sollte.
„Ich verfluche diesen widerwärtigen Bündel von Selbstgefälligkeit.", verließ es grummelig ihre Kehle und sie raffte sich langsam auf, nur um kurzerhand und mit lautem Poltern wieder zu Boden zu gehen.
Ihre Beine waren wie aus Gummi und im Nachhinein war sie sich unsicher ob das der Tatsache entsprang, dass ihr Knie so sehr schmerzte und ihr Körper sich dadurch anfühlte als sei er gelähmt, oder ob es an dem Brünetten lag.
Er war ihr so nah getreten, dass sie noch immer den heißen Atem in ihrem Gesicht spüren konnte und bei dem Gedanken an das, was sie noch erwarten würde, schauerte es ihr eiskalt den Rücken hinunter und ein Gefühl der Übelkeit packte sie, ebenso wie erneute Wut.
Beschämt und schwach, halb liegend, halb sitzend, befand sie sich nun auf dem Boden des Krankenzimmers und auch wenn ihre derzeitige Situation ihr noch so dämlich erschien, war das allemal besser als unter den Fängen des sadistischen Setters zu stehen.
Als sie deutlich Schritte auf dem Gang vernehmen konnte, zog sie sich kurzerhand am Krankenbett hoch und nahm auf selbigen Platz, traf jedoch nur mit halben Hintern die Bettkante und viel durch die Hektik, mit selbigem Hintern voran, wieder zu Boden.
„Oi Kageyama, bist du dir sicher, dass das von hier kam?", ertönte eine Stimme auf der anderen Seite der Tür, die der jungen Frau nicht bekannt vorkam.
„Ja Hinata, hörte sich so an als sei jemand hingefallen, weil er nicht stehen konnte."
„Ehhhhhhhhh?!", verließ es den Mund der Brünetten und die Erstauntheit schien ihr ins Gesicht geschrieben zu stehen, denn als die Tür sich aufschob und ein junger Mann mit schwarzen Haaren und ein Kleinerer mit orangenem Haar das Krankenzimmer betraten, entfuhr ersterem ein: „Habe ich's dir doch gesagt."
Der Schwarzhaarige trat auf das Mädchen zu und half ihr auf und während er sie an ihren Händen hochzog, sie dabei kühl und gefasst ansah, durchzog die junge Frau eine wollige Wärme und ihre Wangen schienen zu glühen.
Die Brünette konnte sich das nicht erklären.
Als Oikawa sie eben berührte und ihr so nah war, schien sie das Gefühl zu haben ihn erdrosseln zu wollen und jetzt wo ein Fremder ihr aufhalf wurde ihr plötzlich heiß um die Ohren?
„Ne Kageyama, Nishinoya-senpai ruft mich, komm gleich zur Halle.", hörte man den Kleineren sagen und er verschwand.
Der junge Mann nickte zum Verständnis und wand sich dann wieder der jungen Frau vor sich zu. Er konnte deutlich die leichte Röte in dem Gesicht der jungen Frau erkennen und als er auf ihre zierlichen, kleinen Hände sah und festellte wie zerbrechlich das andere Geschlecht doch war, seine vergleichsweise großen Hände in betracht nahm, die ihre leicht umschlossen, stieg auch ihm die Röte ins Gesicht.
Er hatte sich nie ausgiebig mit dem anderen Geschlecht befasst, denn dazu hatte er aufgrund seines geliebten Sports auch keine Zeit, doch diese kleine Berührung schien ihm schon so intensiv vorzukommen, das er dass Unverständnis über die weibliche Spezies in diesem Moment als Versäumnis abstempelte.
Als er das Gesicht der jungen Frau genauer betrachtete, hatte er das Gefühl die Brünette schon einmal gesehen zu haben. Sein Blick fiel daraufhin auf ihr Volleyball-Trikot und in dem Moment viel es ihm wie Schuppen vor den Augen.
„Du bist Kanbara-san, richtig?", fragte der Schwarzhaarige und die junge Frau nickte ein wenig verdutzt, doch auch sie schien in ihn etwas Familiäres zu erkennen.
Seine linke Hand ließ die Ihre los und er zeigte auf sein Gesicht, während seine Rechte ihre noch immer umschloss.
„Kageyama, Tobio. Ich war auch auf der Kitagawa Daiichi."
Das Gesicht der Brünetten hellte sich auf, als hätte sie einen Geistesblitz gehabt.
„Ich erinnere mich,", sprach sie unter einem Lächeln, „der Ou-sama der Kitagawa."
Sie ertappte den Schwarzhaarigen dabei wie er leicht den Blick sank, jedoch raufte er sich zusammen und sah ihr wieder in die grünen Iriden und nickte.
Jetzt wo sie ihn so ansah erkannt sie ihn vollkommen. Sie hatte ihn damals öfters mit Oikawa gesehen, wie der Schwarzhaarige ihn darum bat ihm den berühmten Serve Oikawas beizubringen, oder während des Trainings der Jungen-Mannschaft. Er war immer fleißig gewesen und arbeitete hart an sich, doch irgendwann stand er alleine da.
Sie sah nun auch an ihm runter und erkannte die Karasuno Uniform.
„Du spielst jetzt für Karasuno?", fragte sie das Offensichtliche und der junge Mann nickte.
„Wir bestreiten gleich ein Traingsspiel gegen Seijoh."
„Das erklärt, warum du hier bist."
„Genau.."
„Eh-heh..."
Zwischen der Brünetten und dem Schwarzhaarigen baute sich eine unangenehme stille auf und beiden schien erneut die Röte ins Gesicht zu schießen, noch immer seine Rechte um ihre Linke geschlossen.
Die junge Frau entschloss sich also erneut etwas zu sagen, als sie ein Räuspern in der Tür vernahm.
„Tobio- chan..., schön dich wieder zusehen."
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// Who's gonna be the Queen's King? //
Hayran Kurgu~ Jedem König steht seine Königin zu. Eine, die der Anmut des Königs gleichzieht, eine stolze, intelligente junge Frau, mit einer scharfen Zunge welche sie einzusetzen weiß. Eine, die dem König den nötigen Halt gibt, seine Untertanen durch einen Kri...