Louis Pov
Ich schaute auf mein Handy und sah, dass ich eine Nachricht von Liam hatte. Ich musste schon automatisch lächeln, obwohl ich noch nicht einmal wusste was darin stand. Als ich dann aber die Nachricht gelesen habe musste ich noch mehr lächeln, es tat fast schon weh.
"Hoffe wir können den Abend noch mal wiederholen.Schlaf gut.
Liam"
Natürlich musste ich ihm irgendwie zurück schreiben.Und genau das tat ich auch.Ich schrieb ihm sofort.
"Hoffe ich auch.Schlaf du auch gut.x"Ich überlegte ob ich den Kuss noch mit abschicken sollte, aber mir wurde klar, dass ich mich verliebt hatte und Gott! wie ich dieses Gefühl liebte. Dieses Kribbeln im Bauch wenn man sich küsst, dieses Gefühl von Sicherheit wenn man sich an den anderen kuschelt.Und in diesem Moment war es mir auch egal, dass dieser jemand ein ER war.
Voller Zufriedenheit drückte ich auf 'Senden'.
" Hey, du grinst ja wie ein Honigkuchenpferd!" bemerkte Micheal und liess mich mit seinen Worten hochschrecken.Ich hatte völlig vergessen, dass er da war."Was hast du wieder angestellt?"fragte er mich mit einem Grinsen.
"Ähm..na ja..ich..Liam.." kriegte ich nur heraus, mit der Farbe einer Tomate im Gesicht.
"Jaaa?Du?Liam...wer ist Liam!?" fragte er auf einmal erschrocken.
"Ich hab ihn in dem Swingerclub kennengelernt und na ja..." weiter konnte ich nicht sprechen da Michael mich unterbrach.
"Ahh, der Liam.Der Liam mit dem Speichelaustausch betrieben hast! Na, hab ich Recht?" harkte er ,ohne Zurückhaltung, nach.
"Ähm, ja genau der..."
"Oho!Mein kleiner Louis ist verliebt! Komm geh schlafen, wir müssen morgen wieder früh raus!"
sagte er und klopfte mir währenddessen auf die Schulter."Nacht!" rief er noch bevor in seinem Zimmer verschwand und sich abwinkte.
Ich ging ins Bad putzte mir die Zähne und zog meine Pyjamahose an.Langsam trottete ich in mein Zimmer, obwohl es sich angefühlt hatte als ob ich schwebe.Als ob ich beflügelt worden wäre, von dem Kuss mit Liam.Ich kriegte ihn einfach nicht mehr aus meinem Kopf
Mir schoss der Kuss noch einmal in meine Gedanken.Wie warm seine Lippen waren, wie sich unsere Lippen synchron bewegten, wie unsere Zungen um Dominanz kämpften.Es war einfach zu beschreiben: Fantastisch! Mit diesen Gedanken fiel ich dann in einen traumlosen Schlaf.
*Nächster Morgen*
Ich wachte, immer noch mit einem Lächeln auf meinen Lippen, auf. Mir schien die Sonne ins Gesicht.Wie auf Kommando kam dann auch schon Michael rein.Er sah aus als hätte er einen Geist gesehen, so aufgeregt sah er aus.
"Michael! Was ist los?Ist irgendwas passiert?"
"Ja, es ist was passiert." sagte er mit einem Lächeln und hielt Irgendetwas hinter seinem Rücken.
"Was?"
"Wir wurden in der Uni als Dozenten eingestellt!" sagte er und hielt den Zettel hin.
"Wiklich!?" fragte ich mit großen Augen.
"Ja und wir müssen auch gleich los! Also beeil dich!"
Und natürlich beeilte ich mich.Schnell trank ich meinen Kaffe aus, was noch böse Bauchkrämpfe verursachen würde, zog meinen Mantel an, nahm den Schlüssel zu unserer Wohnung und ging mit Michael, voller Enthusiasmus, zu unseren neuen Arbeitsstelle, der Universität.
Liam Pov
Mein Wecker riss mich aus dem Schlaf. Genervt schaltete ich ihn aus und drehte mich auf die andere Seite um noch einen Augenblick liegen zu bleiben. Scheinbar einen Augenblick zu lange, denn als ich das nächste mal die Augen öffnete, hatte ich nur noch ne halbe Stunde bis der Unterricht anfing. Eine viertel Stunde brauchte ich schon für die Fahrt.
>>Verdammt!<< Ich sprang auf, rannte ins Bad und duschte schnells möglich. Danach trocknete ich mich ab und zog meine Klamotten an. In der Küche standen meine Sachen bereits. Ich schnappte mir meine Umhängetasche und schlüpfte im Flur in meine Schuhe. Von der Garderobe nahm ich meine Jacke und die Autoschlüssel.
Als ich bei der Universität ankam, hatte ich noch drei Minuten. Ich rannte durch die Flure. Die Studenten waren schon alle in den Hörsälen. Aus dem Lehrerzimmer kam eine Person. Zu spät kam ich zum Stehen und stolperte gegen diese Person.
>>Sorry.<<Wir waren beide stehen geblieben. Zwei blau-graue Augen sahen mich erschrocken an . Erst jetzt wurde mir klar, wenn ich da eigentlich umgerannt hatte. Lächelnd blickte ich ihn an. >>Louis.<<
>>Liam.<<, erwiderte er. >>Was machst du denn hier?<<
>>Psychologie unterrichten.<< Louis lächeln wurde noch breiter.
>>Dann sehen wir uns hier ja öfter.<<
>>Sieht ganz so aus und tut mir wirklich leid, dass ich dich eben fast über den Haufen gerannt hab.<< Er lachte.
>>Schon okay.<<
>>Ich muss weiter, bin spät dran. Bis später.<< Ich ging weiter. Nach ein paar Schritten drehte ich mich noch mal zu Louis um, der mir nach sah. Irgend wie sah er enttäuscht aus. Ich hatte aber wirklich keine Zeit, mir darüber Gedanken zu machen. Die letzten Flure bis zu dem Hörsaal, wo ich unterrichtete, joggte ich.
Vor der Tür holte ich noch mal tief Luft, ging rein und tat so, als hätte ich nicht verschlafen. Während des Unterrichts war ich zwischenzeitig bei Louis. Bei seinem Lächeln, seinen Augen, seinen Haaren, seinem Lachen …. Okay, stopp jetzt. Erst musste ich den Unterricht hinter mich bringen, dann kann ich so viel schwärmen wie ich will.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte ich es überstanden. Die Studenten gingen alle in die Cafeteria um dort die Pause zu verbringen. Mir blieben also zwanzig Minuten zum Schwärmen.
Seufzend lehnte ich mich gegen mein Pult. Lange hielt ich es so nicht aus und fing stattdessen an, durch den Raum zu tigern. Eigentlich könnte ich auch ins Lehrerzimmer gehen, aber darauf hatte ich keine Lust.
Die Tür wurde aufgerissen. Louis kam rein gestürmt. Ohne ein Wort drückte er mich gegen die Wand hinter mir und presste seine Lippen auf meine. Gierig erwiderte ich den Kuss. Auf der Stelle fing auch mein Körper wieder an zu kribbeln. Ich zog Louis enger an mich. Mit der Zunge strich ich über seine Unterlippe. Brav öffnete Louis die Lippen und ließ sich von mir in einen Zungenkuss verwickeln.
Eine Hand vergrub ich in seinen Haaren. Sanft biss Louis mir auf die Unterlippe, weswegen ich keuchte. Seine Hände fanden den Weg unter mein T-Shirt. Immer wieder strich er über meine Bauchmuskeln. Ich ließ seine Haare los. Stattdessen strich ich mit beiden Händen über seinen Rücken und ließ sie dann auf seinem Hintern liegen. Ich zog ihn noch enger an mich. Zwischen uns hätte nicht mal mehr ein Blatt Papier gepasst.
Wenn wir so weiter machen würden, würde ich bald ein kleines Problem haben.
Es klingelte zur nächsten Unterrichtsstunde. Erschrocken zuckten wir beide zusammen. Gezwungenermaßen trennten wir uns. Konnten aber einfach nicht den Blick voneinander lassen. Erst nach und nach ließen wir die Hände voneinander und brachten etwas Abstand zwischen uns. Louis Lippen waren vom Kuss geschwollen und am liebsten wollte ich ihn sofort wieder küssen. Seine Haare waren total verwuschelt. Alles in einem sah er extrem heiß aus.
Ich ging wieder zu ihm, strich mit einer Hand durch seine Haare und brachte sie wieder in Ordnung. Kurz lauschte ich. Auf dem Flur herrschte noch Stille. Zeit für einen Kuss würden wir wohl noch haben. Lächelnd nahm ich Louis Gesicht zwischen meinen Händen und küsste ihn zärtlich.