Kapitel 11 - 3 Millionen Dollar

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Ich wache langsam auf und schaue mich um. Hier überall sitzen irgendwelche Leute, die ich noch nie gesehen habe. Und ein paar mit Masken.

Mein Blick fliegt auf meine Hände, welche mit einem dicken Seil zusammengehalten werden. Meine Handgelenke tun so weh.

Ich erinnere mich nur noch daran, dass wir in einen Truck gebracht wurden und mir dann jemand eine Spritze gegeben hat, wodurch ich ohnmächtig wurde.

Ich schaue nach vorne. "Ryder!" Rutscht es aus mir heraus. Ein Typ mit der Maske schaut zu mir. "Klappe, da hinten." Brüllt er und ich verstumme.

Mein Blick fällt wieder auf meine Handgelenke, die unfassbar weh machen.

Ryder lächelt mir zu und ich lächle stark zurück. Doch mein Lächeln verschwindet, als ich neben Ryder die kleine Isabella entdecke. Erschrocken weiten sich meine Augen.

Sie sitzt still und leise da und weint. Oh, nein! Die Arme! Neben mir sitzt ihr Vater. "Vielleicht ein schlechter Moment, sich vorzustellen, aber ich bin Josh." Meint Isabellas Vater, neben mir, als er bemerkt, dass ich wach bin.

Ich lächle. "Joanna. Weißt du wo die Typen uns hin bringen?" Flüstere ich und schaue zu dem Typ mit der Maske, der mich vorhin so dumm angemacht hat.

"Leider, nein. Und du?" Ich schüttle den Kopf. "Auch nicht." Meine ich. "Ruhe jetzt oder brauchst du noch eine Spritze?!" Brüllt der Typ mit der Maske von vorhin sauer.

"Lass sie in Ruhe!" Raunt Ryder, als sich der Typ mit der Maske zu mir setzt. Ich schaue zu Ryder und nicke dankend.

"Was wollt ihr von uns? Denn wenn ihr uns töten wollt, hättet ihr es längst getan." Frage ich an den Typ neben mir gewandt.

"Wir wollen nicht purgen. Und ihr werdet auch nicht von uns gepurgt." Erklärt der Typ neben mir und zieht seine Maske ab. "Von wem dann?" Fragt Josh und zieht die Augenbrauen hoch.

"Ihr werdet schon sehen. Wir sind bald da. Und jetzt gebt Ruhe!" Der Typ setzt wieder seine Maske auf und schaut im Truck umher.

Ich bemerke, dass noch zwei weitere mit uns hier drinnen sitzen. Eine junge Frau und ein junger Mann. Die Frau weint und der Mann schaut sie traurig an. Ich schätze mal, sie sind ein Paar.

Kurze Zeit später, hält der Wagen und das Ende des Trucks öffnet sich. Die Typen mit der Maske gehen raus. "Uns bleibt noch eine Stunde. Das ist die letzte Ladung." Meint ein Mann mit Maske zu dem Nebenstehenden. "Okay, alles klar. Raus da!" Brüllt er und wir erheben uns alle.

Mein Blick fliegt zu Ryder, der mitleidig zu mir schaut. Ich lächle schwach. "Schneller!" Ruft der Mann und zerrt uns nach draußen.

Wir werden in ein großes Gebäude gebracht. "Die letzte Ladung?" Fragt ein Mann mit Headset. Ich höre Stimmen, Gelächter und Gläser, welche aneinander gestoßen werden. Merkwürdig.

Der Mann mit Maske nickt. "Okay. Ab auf die Bühne!" Ruft der Mann mit Headset, schiebt den Vorhang zur Seite und drückt uns auf ein Podest.

Vor uns erhebt sich ein weiterer Vorhang. Die Stimmen und das Gelächter werden nur noch lauter.

Ich sehe zu der unbekannten Frau und dem unbekannten Mann, die vorhin mit im Truck waren. Sie halten Händchen.

Dann wandert mein Blick zu Isabella, die sich weinend an Josh's Bein geklammert hat. Die Arme. Sie ist so jung und musste in dieser Nacht so viel mitmachen.

Ich schaue zu Ryder hoch, der stumm neben mir steht. Ich ergreife seine Hand und drücke sie leicht. Er lächelt mich an.

"Ich habe Angst, Ryder." Flüstere ich. Ryder nickt. "Ich auch, glaub mir." Plötzlich fällt der Vorhang und ich erkenne einen großen Saal, mit vielen Menschen, die sehr schön gekleidet sind.

Daher kamen also die Stimmen und das Gelächter. Diese Leute stehen an Tischen und mustern uns alle haargenau. Ich schlucke.

"Die Herrschaften! Das ist die letzte Ladung!" Ertönt eine piepsige Stimme, durch ein Mikrofon, ganz vorne. Sie lächelt diese Leute an und präsentiert uns mit einer Handbewegung.

Es wird getuschelt und überlegende Blicke wandern umher. "Wer bietet etwas?" Ruft die piepsige Stimme. Und es erheben sich ein paar Hände. So geht das die ganze Zeit, bis wir am Ende 3 Millionen Dollar wert sind.

Was haben die jetzt mit uns vor? Wollen sie uns töten? Aber was hat es dann mit dem Geld auf sich? Was ist nur los mit dieser verrückten Welt?

Der Typ mit der Maske schiebt uns weiter in eine Halle. "Viel Glück!" Ruft er, macht die Tür zu und schließt sie ab.

Nun stehen wir hier in der dunklen Halle und wissen nicht was los ist. Ich sehe das Pärchen, welche aneinander geschmiegt da stehen. Isabella, die auf dem Arm ihres Vaters sitzt und weint. Und dann ist da noch Ryder, der mich traurig mustert.

"Es tut mir so leid, dass es soweit kommen musste!" Meint er. "Dafür kannst du nichts, Ryder." Ich nehme ihn in den Arm und bemerke, wie meine Augen sich mit Tränen füllen.

"In wenigen Minuten werdet ihr mit unseren besten Männern konfrontiert. Sie versuchen euch zu töten! Gutes Gelingen!" Ertönt die piepsige Stimme durch eine Sprechanlage und ich schaue umher, nachdem ich mich von Ryder gelöst habe.

An der Wand ist ein Glas, hinter dem diese Leute von vorhin stehen. Sauer schaue ich zu ihnen auf. Das werden sie büßen.

The PurgeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt