Der Morgen danach

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Francesca

Oh mein Gott! Wieso trage ich nicht meine Klamotten? Sind das Männerklamotten? In Wessen Bett bin ich denn gelandet? Verdammt was ist überhaupt passiert? Und wieso schmerzt mein Kopf so? Ich setze mich auf und sofort brummt mein Schädel noch mehr. Ich schaue mich einmal im Zimmer um. Wo zum Teufel bin ich denn gelandet? Ich stehe auf und verlasse das Zimmer, indem ich durch die Tür gehe.
"Ups" sage ich, als ich merke das ich im Bad gelandet bin. Bei Diego?! Er hat ein Handtuch um seinen Körper geschlungen. Seine Haut ist noch feucht, genau wie seine Haare. Er sieht zum anbeten aus. 
"Morgen" sagt er und sprüht sich mit etwas Deo ein.
"Mh Morgen" erwidere ich nervös.
"Wenn du willst kannst du jetzt duschen. Handtücher sind hier" sagt er und zeigt auf den kleinen Stapel, "Zahnbürste hab ich auch für dich" spricht er weiter und sucht kurz in einem Schrank danach, ehe er sie mir in die Hand drückt.
"Was magst du zum Frühstück haben? Ich geh in der Zeit schnell zum Bäcker während du duschst"
"Ist mir egal, Hauptsache was zu essen" 
"Na schön, dann lass ich dich jetzt alleine. Fühl dich wie Zuhause" sagt er und geht an mir vorbei. Hinter mir schließt er die Tür und ich setze mich erstmal auf den zugeklappten Klodeckel. Okay. Was mache ich hier? Diego hat mich nicht geküsst oder sich sonstig irgendwie angenähert, das heißt es lief nichts. Gutes Zeichen. Oder eher schlecht? War ich ihm nicht gut genug um irgendwas mit mir zu machen im betrunkenen Zustand? Ich stehe auf und blicke in den Spiegel. Gott seh ich scheiße aus! Panda lässt grüßen. Schnell gehe ich auf Toilette und dann ziehe ich Diegos Sachen aus und meine Unterwäsche, ehe ich mich unter die Dusche stelle. Das kühle Wasser macht mich endlich wach. Ich muss Diego wirklich fragen was gestern passiert ist. Nach der wohltuenden Dusche wickel ich meinen Körper und meine Haare in jeweils ein Handtuch ein und putze mir die Zähne. Jetzt fühle ich mich um einiges sauberer und wohler. Eher angeekelt schaue ich mir meine Unterwäsche an. Ich hasse es Sachen vom Vortrag zu tragen, aber das kann ich ja jetzt nicht mehr ändern. Diegos Shirt und seine Boxershorts werfe ich in den Wäschekorb. Dann trockne ich meinen Körper ab und ziehe mir meine Unterwäsche wieder an. Ich tapse zurück in Diegos Zimmer und suche schnell nach meinem Shirt und meiner Jeans, die ich mir anziehe. Dann setze ich mich aufs Bett. Mein Handy hole ich aus der Hosentasche meiner Jeans. 11:26? So spät schon? Gott sei Dank ist Samstag und ich habe um die Zeit noch nichts vor. Nachrichten habe ich keine. Sobald man mal Langeweile hat schreibt niemand. Wenn man voll im Stress ist hat man 397 Nachrichten aus 18 Chats. Ich trockne meine Haare noch ein bisschen und lege das Handtuch dann über die Heizung. Gott sei Dank hab ich immer einen Haargummi um mein Handgelenk, sodass ich mir schnell einen Dutt machen kann. Ich bin gerade auf dem Weg in die Küche als ich die Haustür aufgehen höre.
"Schon fertig" sagt er überrascht und zieht sich seine Schuhe aus.
"Ja, ich wollte mich beeilen" sage ich und folge ihm in die Küche. Während Diego den Beutel auf die Kücheninsel abstellt, setze ich mich auf einen freien Stuhl.
"Kaffee, Brötchen, Croissants, Windbeutel, Milchbrötchen und was weiß ich noch, aber alles was dein Herz begehrt hoffentlich" sagt er und packt die Sachen auf Teller.
"Hättest du zufälligerweise eine Kopfschmerztablette und ein Glas Wasser für mich?"
"Tablette bekommst du, aber Gläser hab ich keine, also musst du leider aus der Flasche trinken"
"Du hast alles, aber keine Gläser?" lache ich.
"Die hat eine gewisse Person gestern Abend alle runtergeworfen"
"Du bist aber auch ein Tollpatsch"
"Ich rede von dir" sagt er dann lachend.
"Was?" frage ich ganz perplex.
"Ja, ich hab gestern eine Flasche Wasser geholt, kam zurück und da lagen alle Gläser kaputt auf dem Boden"
"Oh Gott, das tut mir so leid..oh man ist mir das peinlich" entschuldige ich mich während er scheinbar eine Tablette für mich aus dem Schrank holt.
"Schon gut, du warst hackedicht, da nehm ich dir das nicht übel"
"Was hab ich noch peinliches gemacht?" frage ich und halte mir schon die Hände vors Gesicht.
"Du hast dich übergeben"
"Aber nicht in dein Zimmer oder?"
"Nein, du hast es bis auf die Toilette geschafft" lacht er und ich schlucke die Tablette mit einem Schluck Wasser runter.
"Oh man, es tut mir leid, wirklich. Normalerweise bin ich nicht so dem Alkohol verfallen"
"Ach was, es war ganz lustig mit dir in diesem Zustand" witzelt er.
"Was hab ich noch gemacht?" frage ich und habe jetzt schon Angst vor der Antwort.
"Nichts. Ich hab dich ins Bett getragen, dich umgezogen und dann bist du auch gleich eingepennt"
"Ich danke dir. Ich werde nie wieder so viel trinken"
"Das sagt man immer und dann macht man es trotzdem wieder" grinst er.
"Was machst du eigentlich normalerweise...wenn du nicht gerade die Schwester des Freundes umsorgen musst?"
"Meistens gehe ich in den Club wo Fede arbeitet, da reden wir dann immer"
"Also gehst du nicht mal so richtig feiern? Ich mein du hast Semesterferien, lässt man da nicht keine Gelegenheit aus sich eine Frau zu angeln?"
"Ich bin zu alt für dieses Kram. Nein mal im ernst, Sex ist nicht das wichtigste. Schwer zu glauben, aber ist halt so, zumindest für mich"
"Klingt ziemlich reif und erwachsen" bemerke ich.
"Mit 22 wurde das ja mal Zeit oder?" schmunzelt er.
"Es gibt genug männliche Huren die älter sind als du"
"Da kennt sich wohl jemand aus" grinst er.
"Wie alt war deine jüngste mit der du was hattest?" werde ich konkreter.
"Neugier oder Hintergedanken?" schmunzelt er.
"Reine Neugier" lüge ich.
"Ich war 21 und sie 18, also drei Jahre" beantwortet er dann meine Frage.
"Und findest du das schlimm, wenn sie sehr viel jünger wäre?"
"Worauf willst du hinaus Francesca?" fragt er, ein schiefes Lächeln im Gesicht.
"Du weißt genau worauf ich hinaus will"
Plötzlich bin ich total selbstbewusst und stehe auf um mich vor Diego zu stellen.
"Fran, du bist Fedes Schwester" seufzt er.
"Und du sein bester Freund. Wir sind nicht verwandt, nicht verschwägert, nichts"
"Es gibt den Bro- Code. Man fängt nichts an mit der Schwester eines Kumpels"
"Er muss nichts erfahren" sage ich und lege meine Hände in seinen Nacken um ihn näher zu mir zu ziehen.
"Fran"
"Wer sagt das wir nicht dürfen?" flüstere ich.
"Ich" haucht er.
"Schalt doch mal dein Gewissen aus und lass uns Spaß haben"

Fran geht aber ran😏😏 Wird Diego darauf eingehen?😏😏

Ich bin enttäuscht...von mir selbst😂😂 Frans Ex war Marco und gleichzeitig auch ein Kumpel von Diego. Und keiner hats gecheckt. Oder mir gesagt, ihr Schweine😂😂
Bis auf die liebe kndnavarro, die sowas mitbekommt. Aufmerksamste Leserin, Applaus für dich!💖💖💖👏👏👏👏

Spiel mit dem FeuerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt