Anxiety

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«Wir müssen sofort weg!» Ich zog die beiden an ihren Winterjacken in die gegengesetzte Richtung. So schnell es ging drängten wir uns durch die Leute Richtung U-Bahn-Station. Völlig ausser Atem kamen wir dort an. «Leute, geht nach Hause, ich will euch da nicht auch noch mit reinziehen.» «Wir können dich doch jetzt nicht einfach hierlassen!», schrie mich Carmen an. «Leute, ihr seid mir wirklich wichtig, ich will nicht das euch etwas passiert. Bitte geht einfach» Nur wiederwillig konnte ich die beiden überzeugen. Sie stiegen in die U-Bahn und machten sich auf den Heimweg. Ich stieg in die nächste Verbindung und fuhr nach Hause. Die ganze Fahrt über fühlte ich mich unwohl, beobachtet. Einfach nicht sicher. Als ich endlich vor meiner Haustüre ankam, musste ich erst einen Moment innehalten. Ich bekam kaum Luft, da ich den ganzen Weg gerannt bin. Ich lehnte mich an unsere Wohnungstür im Treppenhaus. Erst einmal durchatmen und denken. Wahrscheinlich ist sie wegen dem Markt hier, oder besucht Freunde. Wer weiss? Oder sie ist hinter und her? Immer noch erschöpft suchte ich meine Hausschlüssel in meiner Handtasche. Ich versuchte das Schloss zu öffnen, zitterte aber zu sehr als dass ich das Schloss hätte treffen können. Beim dritten Versuch klappte es endlich. Ich schluderte hinein, warf meine Tasche auf den Boden, zog meine Jacke und meine Stiefel aus und legte mich ins Wohnzimmer auf Sofa. Ich kann so einfach nicht mehr. Wir hatten uns ein schönes Leben aufgebaut, in Sicherheit, bei Menschen die ich liebe. Und jetzt musste das wieder passieren. Es vergingen sicher um die 2 Stunden die ich nur so da lag. Mein Vater kam nach Hause. Er kam zu mir ins Wohnzimmer und setzte sich zu mir hin. «Was ist los, Prinzessin?» «Papa, wir haben ein Problem.», ich raffte mich auf und setzte mich halbwegs ordentlich neben ihn. «Was?», fragte er mich mit besorgtem Blick. «Ich hab' auf dem Weihnachtsmarkt Mama gesehen. Und sie war nicht allein. Der Alki mit dem sie schon früher etwas hatte war dabei. Was machen wir jetzt?» «Schatz, jeder kann an einen Weihnachtsmarkt gehen. Das muss doch gar nichts bedeuten. Du machst dir immer zu viele Gedanken», Papa gab mir einen Kuss auf die Stirn und ging in sein Büro. Ich selber stand auch auf und ging in die Küche. Kühlschrank auf – nichts Gutes darin – Kühlschrank zu. Mein Kopf drehte sich noch immer, Wieso? Warum? «I take my pills and I'm happy all the time, I'm happy all the time...», Mein Klingelton riss mich aus meinen Gedanken. Ich rannte in den Flur und suchte wie wild in meiner Handtasche nach meinem Telefon. Felix ruft mich an. Ich drückte auf den grünen Hörer:

F: Schatz wieso antwortest du mir nicht. Ich hab' dir sicher schon 25 Nachrichten geschrieben. Ist etwas passiert?

M: Es ist zu viel für einen Tag passiert. Kannst du heute noch vorbeikommen? Ich will mit persönlich darüber reden.

F: Oh Gott. Ich mach mich gleich auf den Weg, bin in einer Stunde bei dir. Lieb dich!

M: Ich dich auch, bis gleich.

Ich lief mit meinem Handy in mein Zimmer und setzte mich im Schneidersitz auf den Teppich. Ich ging durch meine Nachrichten: 23 Nachrichten von Felix, 3 von Carmen und 2 von Ansana. Felix erzählte mir etwas von einem neuen Projekt, merkte aber das ich nichts lese und schob gegen Ende hin Panik. Carmen fragte wies mir geht und ob ich gut zuhause angekommen bin. Ansana fragte etwa das selbe. Ich antwortete ihnen beiden. Felix schrieb ich nur «Bis gleich! ♥»

Es sind gut 50 Minuten vergangen, ich lag nun auf meinem Teppich und war noch immer an meinem Handy. Instagram, Snapchat, Whatsapp. Das in Dauerschleife. Plötzlich klopfte mein Vater an der Tür: «Felix ist hier, soll ich ihn gleich in dein Zimmer schicken?» Mit etwas rauer Stimme rief ich zurück: «Jaaa!» Kurz danach öffnete sich meine Tür und Felix kam rein. Ich sprang auf und umarmte ihn. Er duftete nach meinem Lieblingsparfum. Er drückte mich ganz fest, als ob er versucht, all meine gebrochenen Teile wieder zusammenzuhalten. Er gab mir einen Kuss und schaute mir mit besorgtem Blick in die Augen: «Was ist passiert Süsse?» Ich nahm ihn bei der Hand und zog ihn zu meinem Bett. Ich setzte mich und tätschelte auf den freien Platz neben mir: «Setzt dich, ich erklär dir alles.»

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So! Ein neuer Teil. Die letzte Zeit war extrem stressig - Mein Leben hat sich komplett neu umgestellt. Lehrstelle begonnen, neue Schule und ein paar unglaubliche Conventions sind seit meinem letzten Update passiert. Ich hoffe euch allen geht es gut. 

Michélle 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 22, 2016 ⏰

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