Sie kam eine Woche nicht mehr zu ihm.
Meldete sich nicht.
Rief nicht an.
Nichts.
Vielleicht war das auch gut so, denn Liam hatte seine Sachen gepackt und war vorläufig zu Zayn gezogen, ihm das Nein von den Lippen nehmend und seine verschränkten Arme mit einem Augenrollen hinnehmend.
Er kampierte auf seiner Couch und so seltsam es auch klang - Zayn konnte besser schlafen, wissend, dass er nicht die einzige Person in dieser Wohnung war. Das leise Murmeln des ständig laufenden Fernsehers, Liams leises Fluchen und das Knacken der Couch - all das beruhigte ihn und ließ ihn in der Nacht vergessen, wie alleine er sich ohne sie fühlte.
Ohne ihren schlanken, warmen, an ihn gepressten Körper, ihre Umarmungen und ihre weichen Lippen, die über seinen Hals streiften und mit jedem gehauchten Kuss Worte hinterließen.
Zwar schlief er nie lang, aber dafür tief und es ließ die sonst markanten Augenringe auf seinen Wangen verblassen, seinem Gesicht etwas ungewohnt lebendiges und frisches verleihend, sodass es ihn immer überraschte, wenn er sich in den Spiegel sah.
Was er generell jedoch vermied.
Er verabscheute es, seinen abgemagerten und dünnen Körper darin zu sehen, das Haar wirr und viel zu lang und das Gesicht erschöpft und müde.
Wer mochte es schon, sich selbst so zu sehen?
Es zu ändern, war eine andere Sache.
Zayn seufzte, fuhr sich über seine Arme und suchte nach etwas, um die Kälte aus seinen Knochen zu vertreiben. Ihm war ständig kalt und sein Körper wurde oft unkontrolliert von einem Schüttelfrost gepackt, der ihn Minuten quälte, bis er sich in zwei Decken gehüllt hatte, die Arme dicht um den Körper geschlungen.
"Zayn!"
Liams Rufen drang durch die verschlossene Tür, gerade als er dabei war, einen großen Sweater über seinen Kopf zu ziehen, der eine erstaunlich kleine Öffnung für den Kopf besaß. Fluchend zerrte er an dem Stoff des Oversize Kleidungsstückes, doch so sehr er sich auch bemühte, sein Kopf wollte einfach nicht durch die Öffnung passen.
Mittlerweile war das Rufen seines Freundes lauter und deutlich genervter geworden, sodass Zayn die Schlafzimmertüre aufstieß, immer noch halb in dem Pulli, das Gesicht rot.
"Ich habe gesagt, ich komme, verdammt noch einmal!"
Frustriert zog er sich den Sweater wieder vom Leib und starrte in Liams zu einem Grinsen verzerrte Gesicht. Der braunhaarige Junge lungerte auf Zayns kleinem Sofa, eine riesige Popkornschüssel auf seinem Schoß, die in einer weiten Jogginghose steckenden Beine von sich gesteckt. Er warf sich eine Handvoll Popkorn in den Mund, grinste Zayn an und angelte sich die Fernbedienung.
"Falls du mich jetzt fragst, ob ich dir beim Anziehen helfe, muss ich leider ablehnen. Allein dass ich gezwungen wurde, hier auf dieser winzigen Couch zu schlafen-"
Seine Worte wurden durch den in seinem Gesicht landenden Pulli abgedämpft und sein Lachen verwandelte sich in ein Keuchen, als Zayn sich neben ihn auf das Möbelstück fallen ließ, ihm leicht gegen die Rippen boxend.
"Ich glaube mit diesem kraftvollen Schlag hast du mir die Rippen gebrochen, Zayn, hast du das Knacken gehört?"
Genervt riss Zayn Liam die Fernbedienung aus den Händen und schaltete den laufenden Sport ab, gelangweilt durch die Sender zappend. Liams Lachen endete in einem Kichern, als die nächste Ladung Popkorn in seinem Mund landete. Seine Augen waren immer noch übersehen mit Lachfältchen, als er sein Grinsen zurückhielt, Zayn von der Seite betrachtend.
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Night ➳ z.m. au
FanfictionSie war seine Sonne. Sein Mond. Seine Sterne. Zu schön, um perfekt zu sein und zu hell strahlend, als dass man sich nicht verbrennen konnte. ➳ zayn malik au