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Ein paar Schneeflocken landeten auf Zayns verschränkten Händen und zerflossen kurz nach Kontakt mit seiner heißen Haut. Seine Augen waren auf die Schneedecke unter seinen Stiefeln gerichtet, sein Rücken gebeugt und sein Atem in weißen Wolken vor ihm aufsteigend.

Hinter ihm ragten die dicken, verschneiten Äste des Apfelbaumes auf und warfen einen leichten Schatten auf den weißen Grund. Ein eisiger Wind begann den fallenden Schnee aufzuwirbeln und Zayns Wangen rot zu färben während Zayns Griff um das zwischen seinen Handflächen gepresste Handy verstärkte, auf dem der Bildschirm immer noch mit der vor kurzem eingetroffenen Nachricht leuchtete.


Mark hat angerufen und mich zu ein paar Drinks eingeladen - ok wenn wir das Treffen verschieben? xx A.


Mark.

Zayns Kiefer verkrampfte sich als er die Lippen verabscheut verzog und schnaubte.

Sie hatte ihn versetzt.

Mal wieder.

Wegen ihm.

Mark.

Wie er jeden einzelnen Buchstaben dieses Namens hasste.

Fast konnte er sein Gesicht vor sich sehen, ein schmalziges Lächeln auf den Lippen, einen Drink in der Hand, als Amira zu ihm zurück kam. Nur ein paar Wochen, nachdem er sie für jemanden verlassen hatte, den er nur seit ein paar Tagen kannte.

Langsam färbten sich Zayns Fingerknöchel weiß als er den Griff um das Handy verstärkte.

Mark Forster.

Oh ja, Zayn kannte den Kerl. Er arbeitete in einer Bar, betrank sich jede Nacht und verließ jeden Morgen das Bett einer anderen.

Heute würde es Amiras Bett sein, dass er verließ.

Zayn schloss die Augen, ein und ausatmend, versuchend, das Kochen in ihm zu unterdrücken, doch die Wut baute sich immer wieder auf, wurde gestachelt durch aufblitzende Bilder, bis er aufsprang und das blinkende Handy gegen den Baumstamm hinter ihm schmetterte.

Seine Lippen bebten als er die zersprungenen Teile des Handys betrachtete, die in den Schnee gefallen waren, kleine Löcher grabend und drehte sich dann abrupt um, die Fäuste in den Taschen vergrabend.

Immer noch bebte sein Körper, teils vor Kälte und teils vor der heißen Wut in ihm, gemischt mit Frustration und Schmerz.

Seine Füße kamen mit einem Knirschen auf, als er die Straße entlang stapfte, seine Schritte immer schneller und schneller werdend, bis er durch den immer stärker werdenden Schneeregen lief, sich nicht um die Nässe kümmernd, die gegen sein Gesicht peitschte und seine Wangen taub werden ließ.

Mark Forster.

Seine eisigen Hände stießen die hölzerne Tür des Raumes auf, den er schon lange nicht mehr von Innen gesehen hatte.

Ungute Erinnerungen kamen auf, als der Geruch nach Alkohol und vielen Menschen ihm entgegenschlug, gefolgt von zu lauter Musik und den Stimmen zu vieler Menschen.

Mark.

Seine Augenlider flatterten, doch dann erinnerte er sich an jenen, in dessen Amiras Armen jetzt lag, jenen, mit den Amira in diesem Moment lachte und an jenen, der ihm den Schmerz bereitete, der in ihm wütete.

Er hielt es nicht mehr aus, das ständige Feuer in seiner Brust.

Ein Nicken.

Auf die Theke geknallte Münzen.

Ein Glas.

Brennende Hitze, die seine Kehle hinunter rann und ihn lächeln ließ, als sie auf das Feuer traf und es nach und nach mit Taubheit füllte, den brennenden Schmerz durch einen anderen Schmerz ersetzend. Einen guten.

Eins.

Zwei.

Drei.

Unmengen an kleiner Gläser neben ihm, Körper, die sich an ihm vorbei pressten und dann, endlich, Nebel, der sich auf seine Augen, seine Gedanken und seine Brust legte, ihn mit einer süchtig machenden Ruhe versehend, die ihn die Augen in Genuss verdrehen ließ.

Grün.

Blau.

Rot.

Farben schossen an ihm vorbei und er hatte ein seliges Lächeln auf den Lippen, als er sich aufrichtete und sich taumelnd auf den Ausgang zubewegte.

Licht.

So viel Licht.

Zayns Lippen teilten sich.

Salzig.

Tränen?

Bitter.

Blut.

Fetzen an Bildern durchzuckten die Dunkelheit seiner Gedanken.

Ein Auto, quietschende Reifen.

Schreie.

Licht.

So viel Licht.

Schmerz an seinen Händen.

Seinem Gesicht.

Straßen, die an ihm vorbeiflogen.

Er rannte.

Weg.

Dunkelheit.

Stille.


Endlich Stille.


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Zayn :(

Zayn :(

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Night ➳ z.m. auWo Geschichten leben. Entdecke jetzt