Kapitel 3 - Grounder

376 8 0
                                    


Ich schüttle den Kopf und laufe in den Wald. Meine Gedanken sind bei Jasper und den Groundern. Ausserdem mache ich mir Gedanken darüber, ob ich will dass die anderen auf der Ark uns folgen oder nicht. Es ist dunkel und ich laufe zwischen den Bäumen umher. Das Camp immer in Sichtweite. Plötzlich fliegt mir etwas blau leuchtendes vor der Nase vorbei. Ich folge ihm mit meinen Augen. Dann setzen sich meine Füsse automatisch in Bewegung. Ohne das ich es merke stehe ich ein paar Schritte später vor einem Blumenbeet. Alles leuchtet blau, genau wie der Schmetterling der auf meinem Finger landet. "Du solltest nicht alleine im Wald sein." Ich schrecke auf und drehe mich um.

Bellamy läuft an mir vorbei zu den Blumen. "Ich dachte die Grounder sollten sich vor uns fürchten, also darf ich das." Er zupft eine schöne Blume aus dem Beet und dreht sich zu mir. "Gemeinsam sind wir stark. Einzeln sind wir verwundbar." Er steckt mir die Blume in mein Haar und hebt mein Kinn hoch. Dann streicht er mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr. "Die Verwundbarkeit kommt auf die Person an." "Das stimmt", er senkt seine Stimme und kommt mir näher. Ich spüre seine Nähe und rieche seinen männlichen Duft, als es hinter mir knackt. Wir beide schrecken auf und Bellamy stellt sich vor mich.  Stille. "Ich seh' nichts..." "Wir sollten zurück ins Camp." Er nickt und wir laufen nebeneinander zurück. Im Camp, vor dem Tor, bleiben wir stehen. "Ab jetzt gehst du nur noch mit mir in den Wald, verstanden?" "Ich werd's mir merken, Boss." Wieder einmal hat er diesen finsteren Ausdruck im Gesicht. Ich setze mich zu den anderen ans Lagerfeuer und Bellamy setzt sich neben mich.

"Morgen werden wir Jasper suchen. Ihr zwei Turteltäubchen kommt mit." Clarkes Stimme ist kalt. Womöglich ist sie sauer, weil ich mich gut mit Bellamy verstehe. "Ich sollte hier bleiben und hier aufpassen." "Du hast eine Waffe oder?" Bellamy zieht als Antwort sein Shirt ein wenig hoch und eine Pistole kommt zum Vorschein. "Die könnten wir brauchen." Er nickt. "Sollten wir ihn nicht jetzt schon suchen gehen? Wer weiss, was sie mit ihm anstellen." Ich bin überaus besorgt und habe leichte Panik. "Wenn wir tot sind, nützen wir Jasper nicht viel", antwortet Finn und ich verstehe. "Wir werden ihn finden, keine Sorge." Somit stehen er und Clarke auf.

Clarke, ich-...." Sie steht auf. "Ist schon in Ordnung." Sie läuft zum Zelt. "Sie ist genauso stur wie du", sagt Bellamy und lacht kurz auf. Ich höre ihm nicht richtig zu, meine Gedanken schweifen ab, zu ihm. "Ich werde alles tun, um ihn zu finden." Bellamy reisst mich aus meinen Gedanken. "Ich weiss." Ich lächle. "Deswegen mache ich mir auch keine Sorgen. Momentan zumindest nicht." "Über was denkst du dann nach?" Ich muss überlegen, ob ich ihn fragen soll. " Was hast du getan? Du bist kein Gefangener, sonst wärst du längst gefloatet worden." Er seufzt. "Ich war eine Wache, so konnte ich mich auf das Dropship schleichen um Octavia zu beschützen." Ich hebe meinen Kopf um ihn anzuschauen. "Du bist kein besonders guter Lügner Bellamy Blake." Damit stehe ich auf um in mein Zelt zu gehen. Seinen Blick spüre ich derweil in meinem Rücken.

Im Zelt ziehe ich mich um und betrachte die Blume in meiner Hand, die Bell mir gegeben hat. Ich lege sie neben mein Bett und schlafe wenig später ein, nur um zwischendurch von den Alpträumen geweckt zu werden.

Ich werde wach, da mein ganzer Körper ruckelt. Verschlafen öffne ich meine Augen und blicke eine Person verwirrt an. "Guten Morgen Prinzessin. In fünf Minuten am Tor." Bellamy grinst mich an. "Mann, dein Gesicht sieht immer gleich aus aber genau morgens kannst du grinsen?" Ein kurzer Lacher kommt von seiner Seite, wird dann aber sofort wieder ernst. "Wir müssen aufbrechen um Jasper zu suchen." Ich nicke und stehe auf. Er lehnt sich an einem Pfahl an und wartet. "Raus hier Bellamy." Er verdreht die Augen und ich schüttle lächelnd den Kopf. Ich ziehe mir mein langes Shirt aus und ziehe meine schwarze Hose, meinen Sport-BH und mein graues Shirt an. Meine Haare binde ich zu einem Pferdeschwanz. Was würde ich alles geben für eine heisse Dusche....

Alle stehen schon vor dem Tor. Aufbruch bereit. Clarke, Finn, Murphy, Wells, Bellamy und ich brechen also auf. Ich mache mir grosse Sorgen um Jasper. Er ist einer der wenigen, der hier alle zum Lachen bringen kann. Monty tut mir echt leid, sein bester Freund ist irgendwo im Wald. Vielleicht Tod. Bei dem Gedanken läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken. "Wir werden ihn schon finden." Clarke sieht zu mir, über ihre Schulter. Alles was ich kann ist nicken, denn sie hat mich aus meinen tiefen Gedanken gerissen. "Konzentrier dich Prinzessin", sagt Bellamy ernst. Ich atme tief durch und bin wieder fokussiert auf meine Umwelt.

Wir laufen schon eine Weile, als mir etwas einfällt. Ich bleibe stehen und überlege. "Was ist los? Tut dein Bein weh?" Clarke kommt besorgt zu mir und die anderen halten an. Ich schüttle den Kopf. "Was, wenn der Fluss eine Grenze ist? Eine Grenze, die wir nicht betreten dürfen?" Ich halte inne. "Wir müssen uns aufteilen und ausschwärmen. Clarke und ich suchen in dieser Richtung und ihr in der anderen. Wir finden eine Lösung." Somit teilen wir uns auf.

Stundenlang streifen wir umher und suchen nach Hinweisen, als wir wieder aufeinanderstossen. Finn hält uns plötzlich zurück und schiebt Äste zur Seite. Ich muss nach Luft schnappen, denn was ich sehe ist grausam.


Long into an abyss - The 100 (Bellamy Blake FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt