Teller im Gesicht

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Isaiah kommt auf mich zu und drücke mich in die Matratze. "Isaiah.." stöhne ich gequält als er sich halb auf mich legt und meinen Hals zu küssen beginnt. "Sind wir jetzt doch nicht mehr so selbstsicher?" Fragt er und ich spüre wie seine Hand von meiner Brust über meine Taille zu der Innenseite meines Oberschenkels und schließlich unter den Saum meines Kleides gleiten. Verkrampft versuchen ich seine Hand weg zu halten. "Bitte.. Hör  auf."

-Isaiahs sicht-

"Bitte.. Hör auf." Flüstert sie nur noch. Ich lass von ihrem Hals ab und schaue sie an. Ihre Augen sind weit aufgerissenen und noch immer hat sie sehr große Pupillen. Ihr starrender Blick ist voller Panik und ich spüre an ihrem Körper wie angespannt sie ist. "Oh mein gott.." hauche ich kaum hörbar und entferne mich sofort von dem Bett. Sie steht auf, richtet ihr Kleid und schaut mich nun emotionslos an. Mit starken schritten geht sie an mir vorbei schließt die Tür auf und verlässt den raum. Bevor sie jedoch im Flur verschwindet dreht sie sich noch einmal zu mir um. "Ich habe immer die Kontrolle.". Ein falsches Lächeln ziert ihr Gesicht und sie zwinkert mir zu.
Sie hat mich aus getrickst.

-Ophelias sicht-

Was muss ich meinem Körper noch zuführen um die Erinnerungen endlich aus zu löschen? Angewidert von mir Selbst gehe ich wieder zu der Tanzfläche, dabei immer nach Rick ausschaut haltend. Plötzlich tippt mir jemand auf die Schulter. "Ich dachte du hättest nicht alle Tassen im Schrank aber wie ich sehe hast du sogar Teller im Gesicht.". Rick. Gott sei dank. "Ha ha. Der war von allen am schlechtesten.". Er schaut mich gespielt beleidigt an. "Kannst du mit mir nach Hause gehen?" Frage ich nun mit Hundeblick. "Aber ich bekomme doch etwas dafür, oder?". "Ja.. weißt du doch." Lüge ich und nehme seine Hand.

-Montag 9:10am-

Rick und ich sind bei mir sofort schlafen gegangen. Er und die Teller blieben noch heute Morgen. Auch jetzt sind meine Pupillen noch deutlich geweitet.

Kaputt von dem Wochenende sitze ich in der Cafeteria an einem Zweier-Tisch und starre auf mein Essen. Dank des Tickens habe ich erst einmal genug Geld um mir Nahrung zu leisten. Dennoch esse ich nicht. Entweder habe ich keinen Hunger oder keinen Appetit. Heute ist beides der Fall. Plötzlich wird der Stuhl mir gegen über weg gezogen und ein angepisster Isaiah setzt sich. Seltsamer weise ist er allein. "Was auch immer du dir denkst, Ophelia," er betont meinen Namen extra "solltest du wissen, das ich hier das sagen habe. Für das was du dir geleistet hast, hätte ich dich schon längst-". "Warum tust du es dann nicht?" Unterbreche ich sein Gelaber. Meinen Blick hebe ich dabei und schaue ihn kalt an. Für einen Moment sehe ich Unsicherheit in seinen Augen. Diese wird jedoch kurz darauf von sowas wie Schadenfreude vertrieben. Mit diesem Blick lehnt er sich lächelnd zurück. "Du bist hängen geblieben." Stellt er fest. "Redest du von meinem Augen?" Frage ich etwas verwirrt. Er nickt. Ich muss kurz auflachen. "Hängen geblieben. Sowas wie hängen bleiben gibt es nicht." Zische ich, "Ich denke du warst nur hier um mir klar zu machen, das du der oberkrasse Badboy/ Schläger bist? Wenns mehr nicht war, dann entschuldige mich bitte, ich würde gern noch ein wenig Pause ohne deine hässliche Visage vor mir verbringen.". Ich stehe auf und lass ihn sitzen. Mein essen lasse ich ebenfalls einfach stehen.

-12:50am-
Unfassbar was Er von sich selbst hält. Wahrscheinlich hat er einen Micropimmel den er kompensieren muss.
Genervt und erschöpft von dem ganzen Tag mach ich mich auf den Weg nach Hause.

Plötzlich merke ich wie der Rand meine Blickfeldes schwarz wird und mit letzter Kraft schwanke ich zu einer Laterne an der ich mich fest klammer. Schwer Atmend versuche ich die Panik zu unterdrücken.
Sei stark verdammt! Du bist ein dummer Junkie. Bekomm endlich dein leben in den Griff.
 Ich versuche meine Atmung unter Kontrolle zu bekommen. In dieser Gegend darf ich auf keinen Fall ohnmächtig werden. Als sich mein Blickfeld wieder etwas zu normalisieren beginnt versuche ich, ohne mir etwas anmerken zu lassen, weiter zu gehen. Dies erweist sich als riesen Fehler. Keine Sekunde später wird wieder alles schwarz und das letzte, was ich spüre ist der harte Boden unter mir..

-

"Faszinierend." Höre ich jemanden murmeln und spüre gleichzeitig einen Druck in meiner Taille. "Hört auf sie zu betatschen " zischt ein Anderer und der Druck verschwindet. Langsam kert meine Wahrnehmung zurück und damit auch das Körpergefühl. Es fühlt sich an als würde mein Körper zu Boden fallen und mit einer extremen schwere in den Muskeln schrecke ich auf.
Ich muss ein paar mal blinzeln bis ich etwas erkennen kann. Und was ich da sehe verschlägt mir die Sprache.
Isaiah. Und seine Truppe.
Alle stehen sie um mich herum und starren mich an.
"Ist das Dornröschen auch mal auf gewacht." Sagt er höhnisch. "Ja, das ganz unabhängig ohne einen Kuss." Zische ich und setzte mich aufrecht hin. Ich lag auf einem Bett.
"Woher willst du das wissen?" Kontert er. Ich werfe ihm einen kalten Blick zu und stehe auf. Einen kurzen Moment schwanke ich kann mich jedoch wieder fangen. "Wo genau sind wir?" Frage ich genervt. Ich will nurnoch nach hause. "Erst mal hätten wir gerne ein 'Danke' dafür das wir dich mit genommen haben, bevor es ein Vergewaltiger getan hat.". Ich rolle mit den Augen. Er hat zwar recht aber bevor ich das zugebe und mich bedanke sterbe ich lieber. "Ich finde schon selbst raus.".
Ich bin gerade mal bis zum Flur gekommen da läuft Isaiah schon an mir vorbei. Allerdings nicht um mich aufzuhalten. "Ich fahre dich.".

Nach einer kleinen Diskussion sitze ich tatsächlich in dem Auto von ihm und sag ihm meine Adresse. Die fahrt über schweigen wir. Wo wir waren weiß ich immer noch nicht, die Gegend kenne ich überhaupt nicht.  Auch jetzt nach 15 Minuten fahrt erkenne ich nichts.
Plötzlich fährt Isaiah zu einem McDonalds in den McDrive. "Dein ernst. Ich muss nach hause.". "Oh.. bekommst du sonst Ärger von Mutti?". Schnell schaue ich aus dem Fenster, damit er mein Gesicht nicht sieht. "Was willst du essen?" Fragt er schließlich. "Gar nichts." Murmel ich nur. "Ein Erdbeermilchshake, zwei BigMc, eine große Cola und zwei große Pommes." Höre ich ihn sagen. Ich schaue weiterhin aus dem Fenster und schweige.

"Hier, trink was." Er reicht mir den Milchshake nach dem er das Auto geparkt hat. Verdutzt schaue ich auf den Becher. "Ich möchte nichts." Wiederhole ich mich. Aus dem Augenwinkel sehe ich Isaiah, der sich im Autositz in meine Richtung dreht und beobachtet. "Du willst. Trink jetzt.". Ich merke an seinem Tonfall wie sehr er sich beherrschen muss. Widerwillig nehme ich den Strohhalm in den Mund und nehme zwei Schlücke. Ich lehne den kopf zurück und schaue ihn an. Einen kurzen Moment bleiben unsere blicke aneinander hängen. "Du hast immernoch große Pupillen." Stellt er fest. Ich zucke nur mit den Schultern und nehme noch einen Schluck. Ich muss gestehen das ich auf Erdbeermilchshakes stehe. Plötzlich landet die Tüte mit einem BigMc und den Pommes auf meinem Schoß. "Aber wehe ich finde irgendwo einen Fettfleck!".
Warum ist er so großzügig?
"Bin ich dir jetzt irgendwas schuldig?"

Safe Her From Death Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt