Krieg

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-Freitag 9:33am-

Die Mensa ist total überfüllt und überall wo ich lang gehe machen sich die Leute extra breit damit ich mich nicht setzen kann. Seufzend mache ich mich auf den Weg nach draußen. An der Tür werde ich jedoch aufgehalten. "Na Emo. Keinen Platz bekommen." Isaiah lehnt mit einem Apfel in der Hand an der Wand. Ignorieren. Ich darf keine Reaktion zeigen. Ich kämpfe nicht.
Kurz schaue ich ihm direkt in die Augen ehe ich an ihm vorbei, nach draußen gehe.

Schon den ganzen Tag passieren immer wieder Sachen. Ich werde ausgegrenzt, beleidigt, geschubst und mir werden Beine gestellt. Alles unter Anleitung von Isaiah. Kindisch. Belastend. Nervenaufreibend. "Alle Schüler der Abschlussklassen versammeln sich jetzt bitte in der Schulhalle zu dem angekündigtem Collageinformationstreffen.".

Ich muss stehen. Der Schulleiter redet von Zukunft. Über das Leben. Plötzlich merke ich wie sich mir der Hals zu schnürt. Ein beklemmendes Gefühl macht sich in mir breit und die Gedanken beginnen zu Rasen. Plötzlich erscheint auf der riesen Leinwand ein Bild von mir. Mit allen Narben und Wunden. Ich kann mich nicht erinnern wann es gemacht wurde. Auf dem Bild stand nur ein Wort. "Krieg". Die ganze Stufe begann zu lachen. Mein Blick wanderte durch den Raum und traf schließlich auf den von Isaiah.
Alles um mich herum verblasste. Die Geräusche, Leute und Umgebung. Selbst die Gedanken verschwanden. Bis auf einer. Ich will sterben.

Ich drehte mich von seinem Blick weg und ging langsam zum Ausgang. Ausdruckslos gehe ich durch die Straßen.

Zuhause gehe ich duschen, ziehe mich um und Beginne etwas zu suchen. Meine Papiere. Nachdem ich sie gefunden habe mache ich mich auf den weg. Es wird bereits dunkel also sind kaum noch Leute unterwegs.

Als ich endlich an meinem Ziel ankomme setzte ich mich auf den Boden und beginne mir eine Zigarette zu drehen.

Ich war so klein als es das erstmal geschah. Ich hatte noch alle Milchzähne und nicht einer hat gewackelt. Niemand hat ihn aufgehalten. Nie hat irgendjemand etwas getan. Weder wurde Er aufgehalten noch irgendjemand anderes der mir Schaden zufügte. Auch heute ist es so gewesen. Es ist nicht verletzend was Isaiah getan hat, sondern die Tatsache das niemand etwas gegen ihn unternommen hat. Aber ich habe selbst nichts unternommen. Hätte ich kämpfen sollen? Aber ich bin fertig. Mein Leben ist unwichtig und ich will auch nicht mehr leben. Ich brauche nicht zu leben. Es macht mir wirklich nichts aus jetzt zu sterben. Und ich könnte mit dem guten Gewissen sterben, das mich niemand vermissen wird. Ich werde niemanden verletzen durch einen Selbstmord.

Ich bin bereit zu sterben.

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Ich war schon immer gut im "Auf-Ex"-Trinken. So auch jetzt mit der zweiten Flasche Jim Beam, die mir Restlos den Rachen runter läuft. Schon deutlich spüre ich die Wirkung des Alkohols und schaffe es kaum noch mich aufrecht zu halten. Meine Augen flackern zu. Ich falle nach hinten und mit einem dumpfen Geräusch schlägt mein Kopf auf einen Stein. Sofort umhüllt mich die bittere Schwärze, das Gefühl von Erlösung macht sich breit..

Safe Her From Death Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt