der Mord

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"Du hast was!" Zischen beide Jungs gleichzeitig und schauen mich an. "Ich habe meinen Vater getötet." Murmel ich und schaue ins leere. Noch nie habe ich es laut ausgesprochen. "Wie? Und wieso? Lia wieso hast du das getan!" Ilay Schreit mich an und rüttelt mich an den Schultern, doch ich nehme es kaum wahr. Isaiah zieht ihn von mir weg. "Hey Ilay, beruhigt dich. Sie wird einen Grund gehabt haben, der es auch rechtfertigt.". "Nichts kann einen Mord rechtfertigen." Zischt Ilay und läuft die Treppe nach oben, vermutlich in sein Zimmer. Isaiah setzt sich aufs Sofa und deutet neben sich. Emotionslos setzte ich mich und schaue auf den Fußboden. "Er war es. Dein Vater hat dir das angetan." Flüstert er und legt eine hand auf meinen Rücken. Ich zucke leicht zusammen vor schreck doch seine Hand ist angenehm und warm. "Wie hast du es geschafft, das du nicht erwischt wurdest?". Ich schaue hoch direkt in seine Augen. "Hab es wie Selbstmord aussehen lassen."

Ich hasse Schule. Müde und kaputt komme ich nachhause, auf das schlimmste gefasst als ich ihn high und bewusstlos auf dem Sofa vorfinde. Das Heroin neben ihm und die Spritze noch im Arm. Das ist meine Gelegenheit. Es wird ein schöner Tod sein. Er wird es ja garnicht merken.
Ich warte bis es dunkel wird und mache eine weiter Spritze für ihn fertig. Und da haue ich alles rein, was er noch an Stoff hat. Der goldene Schuss. Mit aller Kraft die ich habe ziehe ihn ihn aus der Wohnung und aus dem Haus in eine kleine Gasse, nehme ihm alle Papiere ab die ihn identifizieren können und drücke ihm das Heroin in die Vene. Eine Träne läuft mir über die Wange und ich lasse mich neben ihm fallen, bis es vorbei ist. Plötzlich beginnt er zu erbrechen, da er allerdings auf dem Rücken liegt bleibt es im Mund und er wird daran ersticken. Immer wieder zuckt er und rinnt nach Luft, hat aber nicht die Kraft sich auf die Seite zu drehen. Nach einer gefühlten Ewigkeit herrscht Stille. Ich greife sein Handgelenk um den Puls zu fühlen, doch es gibt keinen. Es ist aus. Schnell wische ich meine Fingerabdrücke von der Spritze, lasse sie allerdings in seinem Arm stecken. Dann haue ich ab. Ich laufe und laufe unendlich lange weiter bis ich zusammen breche und im Dreck liegen bleibe..

"Und das Jugendamt? Was ist mit der Wohnung?". "Keiner weiß das er tot ist. Die Wohnung wird vom Amt bezahlt und läuft auf seinen Namen. Und er war für die Polizei nur ein weiterer Obdachloser Junkie der gestorben ist. Es hat niemanden interessiert." Murmel ich. "Was hat er dir angetan?" Flüstert Isaiah und streicht mir beruhigend über den Rücken. Ich schaue ihn wieder an:" Das spielt keine Rolle mehr". Am ende versagt meine Stimme und wird zu einem kläglichem Wimmern. Tränen bilden sich in meinen Augen doch ich erlaube ihnen nicht über meine Wangen zu laufen. "Oh Lia.. darf ich dich in den Arm nehmen." Fragt Isaiah und das sogar recht aufrichtig als würde er es ernst meinen. Ich schüttelte meinen Kopf. "Nein.. nicht nötig. Aber bitte sag Ilay nichts. Es ist besser er hasst mich, als zu wissen was passiert ist, nachdem unsere Mutter verstarb. Er würde sich nur Vorwürfe machen und sich selbst hassen." Sage ich überraschend gefasst. "Ich sollte lieber nach Hause.". Auf dem Weg Richtung Ausgang bleibe ich kurz an der Treppe die Ilay hoch gelaufen ist stehen. Der Flur ist leer doch man hört ein leises Wimmern von oben. Traurig lasse ich meinen Kopf hängen und atme schwer ein ehe ich weiter richtung Tür gehe. "Ophelia?" Kommt es leise von hinten. Ich bleibe stehen "Ja Isaiah?". "Kommst du klar? Also ich meine so komplett allein? Also.. ich.. willst du vielleicht hier her ziehen? Wir haben genug Platz und Eathe- äh Ilay wird sich auch wieder einkriegen. Du kannst auch das Zimmer was am weitesten von mir entfernt ist nehmen. Aber bitte lass mich das was ich getan habe wieder gut machen.". Isaiah stottert immer mehr und wir zusehends unsicherer in dem was er sagt so das ich nurnoch drüber lachen kann. "Betreibst du hier sowas wie ein Heim für einsame Psychopathen? Ich.. also das ist absolut gegen meine Prinzipien aber ja. Ich nehme das Angebot an. Aber nicht bedingungslos. Mir ist es nicht wichtig beliebt in der Schule zu sein aber bitte, bitte, bitte mach das die aufhöre mir so auf die Eierstöcke zu gehen. Das nervt und lenkt nur die Aufmerksamkeit der Lehrer auf mich und irgendwann merken die, das mit mir etwas nicht stimmt.". Er grinst und nickt. "Das bekommen wir hin. Komm, ich zeige dir die Zimmer, die zur Auswahl stehen.".

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Die Müdigkeit von Vormittags ist wie weggeblasen. Oder eher weggezogen, da ich zum Sachen packen ein paar Lines Speed gezogen habe. Viel Wert auf Einrichtung habe ich noch nie gelegt, deshalb habe ich das Angebot das Zimmer nach meinen Wünschen zu renovieren abgelehnt. Hauptsache ich habe ein Bett und einen abschließbaren Schrank. Nach dem ich alles wichtige eingepackt habe und in meinem neuen Zimmer verstaut habe, haben wir essen bestellt, wovon ich kaum was runter bekommen habe (dem Speed sei dank) und nun liege ich seit zwei Stunden wach im Bett und frage mich, wie ich so dumm sein konnte dieses Angebot angenommen zu haben. Anderer seits habe ich meine Wohnung ja trozdem. Immerhin wird sie vom Amt bezahlt und ich kann jeder Zeit zurück. Ich sollte es einfach wie Urlaub sehen.

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auch nach weiteren 2 Stunden ist an schlafen nicht zu denken. Das Speed sorgt für Herzrasen und einer unglaublichen Kälte in mir. Kurz entschlossen vielleicht auch auf Grund der Droge in meinem Kopf stehe ich auf und schleiche den Flur entlang. Das sind aber auch viele Türen. In der Hoffnung die richtige erwischt zu haben öffne ich eine und versuche zu erkennen was hinter er liegt. Ich erkenne einen Isaiah der Oberkörperfrei im Bett liegt und anschließend etwas auf Netflix schaut. Er bemerkt mich nicht. Leise schließe ich die Tür hinter mir und räusper mich. Das Zimmer wird nur von dem Fernseher erhellt, trozdem erkenne ich genau die Überraschung in seinem Gesicht als er mich erblickt. Ohne ein Wort zu sagen gehe ich auf das Bett zu und lege mich neben ihn unter seine von ihm aufgeheizte Bettdecke. "Was.. was ist los?" Fragt er unsicher. "Mir ist kalt und ich bin wach.". "Dann solltest du versuchen zu schlafen." Murmelt er mit einem leicht genervten Unterton. "Habe ich.. ich hab zuviel Speed gezogen. Das lässt mich nicht schlafen.". Er schaut mich entsetzt an. "Ich hab es dir nicht angesehen. Wie oft machst du das?". Ich drehe mich auf die Seite um ihn besser sehen zu können. "Wie oft mache ich was?". "Na, Drogen nehmen." Er rollt mit den Augen. "Wann tue ich das nicht?" Murmel ich und schaue an ihm vorbei. "Was nimmst du denn immer so an einem normalen Tag?". "Gras eigentlich immer. Quasi wie Zigaretten. Und um durch den Tag zu kommen Speed oder Koks. Ich hab auch mal Meth geraucht aber davon ist mir schlecht geworden. Abends bzw. Wenn ich schlafen will Valium. Das Valium nehme ich aber auch wenn ich Panikattacken bekomme.". Beschämt senke ich meinen Kopf. Das alles auszusprechen macht mir bewusst wie krank ich bin. "Ophelia.." Isaiah haucht meinen Namen förmlich. Er habt mit einem Finger mein Kinn an und streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Es tut mir leid. Und ich will für dich da sein wenn du es zulässt.". Unsere Augen verlieren sich ineinander und irgendwas passiert gerade zwischen uns.

Safe Her From Death Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt